Elektronische Schaltungstechnik
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Kathode Anode<br />
n p<br />
VR<br />
VF<br />
Abbildung 3.1: Schematischer Aufbau und Schaltsymbol einer Diode<br />
3.1 Siliziumdiode<br />
Der Anschluss des n-dotierten Materials wird als Kathode bezeichnet und im Schaltsymbol<br />
durch eine senkrechte Linie gekennzeichnet. Ebenso findet man auf den Bauteilen<br />
einen Ring zur Kennzeichnung der Kathode. Der zweite Anschluss wird Anode<br />
genannt. Der Pfeil des Schaltsymboles zeigt in die Durchlassrichtung.<br />
Das Verhalten einer Diode in Durchlassrichtung kann mathematisch durch die Diodengleichung<br />
beschrieben werden.<br />
<br />
I = Is(T) e V<br />
<br />
mVT − 1<br />
In der Diodengleichung steht Is für den Sättigungssperrstrom. Er entsteht durch die<br />
Eigenleitung und liegt in der Größenordnung von einigen Picoampere.<br />
Der Faktor m wird Emissionskoeffizient genannt. Er ist ein Korrekturfaktor, der den<br />
ohmschen Anteil der Bahngebiete berücksichtigt (1 < m < 2). Als Bahngebiet<br />
bezeichnet man das dotierte Halbleitermaterial, welches als Zuleitung zur Sperrschicht<br />
dient. Für kleine Siliziumdioden neuerer Bauart gilt m ≈ 1.<br />
Die Temperaturspannung des Elektrons VT kann wie folgt berechnet werden:<br />
VT = kT<br />
q = 1‚38 · 10−23 J/ K · 296‚15 K<br />
1‚6 · 10−19 = 25‚5 mV<br />
C<br />
Als Temperatur wurden 23 ◦ C verwendet, das entspricht einer absoluten Temperatur<br />
von T = 273‚15 + 23 = 296‚15 K.<br />
Eine andere in der Praxis sehr übliche Beschreibungsform für das nicht lineare Verhalten<br />
der Diode ist die in ◮Abbildung 3.2 gezeigte Kennlinie. Sie beschreibt die<br />
Abhängigkeit des Diodenstromes von der angelegten Spannung zwischen Anode und<br />
Kathode.<br />
Im Durchlassbereich erkennt man einen exponentiellen Anstieg des Stromes, sobald<br />
die Diffusionsspannung der Diode, hier 0‚6 V für eine Siliziumdiode, überschritten<br />
wird. Im Sperrbereich ist der Strom bis zum Erreichen der Durchbruchsspannung<br />
sehr gering. Es handelt sich hierbei um einen Minoritätsträgerstrom, dessen Größe<br />
von der Anzahl der Ladungsträger, die durch thermische Paarbildung entstehen,<br />
abhängt. Je höher die Temperatur ist, umso größer wird auch der Sperrstrom der<br />
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