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Der „grüne“ Atomic Aquatics - Taucher.Net

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KLARTEXT<br />

Von Harald Apelt<br />

<strong>Der</strong> Preis ist heiss<br />

Brauchen wir den „tauchen“-Award<br />

Donnerstagabend, 18.30 Uhr. Festlich<br />

dekoriert präsentiert sich der große<br />

Saal im ersten Stock der Messekongressebene.<br />

Hier beginnt in 30 Minuten<br />

die zehnte Verleihung des „tauchen“-Awards.<br />

Schon das Entree wird<br />

entsprechend feierlich zelebriert: ein<br />

Begrüßungskomitee des Jahr Top<br />

Special Verlags empfängt die mehr<br />

als 300 persönlich geladenen Gäste.<br />

Ein Auftrieb der Großen unserer Bran-<br />

che, einer Branche, die<br />

mit Großem ansonsten<br />

nicht sonderlich gesegnet<br />

ist. Die Bewirtungsbereiche<br />

mit Blick auf den Rhein sind mit<br />

den festlich dekorierten Tischen für<br />

das gemeinsame Dinner nach der<br />

Zeremonie hergerichtet. Gäste aus<br />

nahezu allen Bereichen der Tauchbranche<br />

geben sich hier ein Stelldichein.<br />

Eine gewisse Spannung ist<br />

spürbar, auch wenn die meisten so<br />

tun, als seien sie völlig unbeteiligt.<br />

14<br />

Jeder Glanzpunkt<br />

sollte der Branche<br />

willkommen sein<br />

Das ist vor allem bei denjenigen so,<br />

die sich zum Favoritenkreis in einer<br />

der zwanzig Award-Kategorien zählen.<br />

So oder so ähnlich wird sich am Donnerstagabend<br />

wieder eines der Highlights<br />

der diesjährigen Messe abspielen.<br />

Same procedure as every year…<br />

Und wenn man nun die Frage stellt:<br />

„Brauchen wir einen „tauchen“-<br />

Award“, gibt es eigentlich nur drei<br />

Antworten: „Ja“, „Nein“,<br />

oder „Ja gut, ich sag<br />

mal….“. Das Antwortmuster<br />

„Ja gut, ich sag mal…<br />

sollten wir lieber den Beckenbauers<br />

und Schweinis dieser Republik überlassen.<br />

Die anderen zwei Antwortmöglichkeiten<br />

sind viel spannender,<br />

weil sie polarisieren. Ich weiß nicht,<br />

wie Sie es sehen, ich jedenfalls habe<br />

zu dieser Frage eine klare Antwort:<br />

Ja! Ja, der Tauchsport braucht den<br />

„tauchen“-Award!<br />

Und wir brauchen sehr viel mehr als<br />

nur ihn, denn derartige Glanzlichter<br />

sind in unserem kleinen Kreis leider<br />

viel zu rar. Ja, ja, da gibt es noch die<br />

Rhein-Vergnügungsfahrt von „unterwasser“.<br />

Da wird traditionell am<br />

Messe-Dienstag gefuttert, gepichelt<br />

und über die nicht anwesenden Wettbewerber<br />

geplaudert, also gerade so,<br />

wie es auch bei der IQ-Party ist<br />

(wenn man überhaupt eingelassen<br />

wird) oder auch auf der Standparty<br />

von <strong>Taucher</strong>.<strong>Net</strong>. Im Grunde ist dagegen<br />

überhaupt nichts einzuwenden.<br />

Aber sind das die Highlights, die<br />

unserem Sport gut tun, die seinem<br />

Ansehen und seiner Außenwirkung<br />

ein wenig Glanz verleihen? Ich sage:<br />

„Nein“. Und sonst, was gibt’s sonst<br />

noch? Ich selbst hatte vor Jahren<br />

erfolglos versucht, ein medien- und<br />

öffentlichkeitsstarkes Event mit „It’s<br />

my dive“ zu etablieren. Am Ende<br />

scheiterte es nach zwei Durchläufen<br />

genau so wie viele andere Versuche,<br />

dem Tauchsport neue Impulse zu<br />

geben.<br />

Tja, und jetzt kommen wir zum Kern<br />

der Sache, der Frage nämlich:<br />

„Warum ist das eigentlich so?“ Wollen<br />

Sie die Antwort hören? Okay; ich<br />

behaupte, es liegt an den Herren von<br />

Schloss Jammertal (siehe DI vom<br />

Sonntag)! Es liegt an jenen, die an<br />

den Ideen, die nicht ihrem genialen<br />

Gehirn entspringen, kein gutes Haar<br />

lassen können! An jenen, die als Pauschal-Nörgler<br />

auch in die netteste<br />

Talkrunde Tristesse einziehen lassen!<br />

An jenen, die aus purem Neid, nicht<br />

selbst an der Stelle des anderen zu<br />

sein, destruktiv, zerstörerisch und<br />

demotivierend wirken! Es liegt an<br />

jenen, denen das Rückgrat abhanden<br />

gekommen ist und die schweigend<br />

zusehen, wie eine Minderheit Dinge<br />

kaputtmacht, die ihnen eigentlich<br />

lieb sind. Und schließlich an jenen,<br />

die mit zwei Gesichtern herumlaufen<br />

und am Award-Abend fröhlichen<br />

Smalltalk mit „tauchen“-Verlegerin<br />

Alexandra Jahr machen, nur um wenige<br />

Minuten später in anderer Runde<br />

zu Generalkritikern zu werden.<br />

Gott sei Dank sind diese Charaktere<br />

nicht in der Mehrzahl. Sie nerven und<br />

sie bremsen den Ehrgeiz und Mut<br />

derer, die gerne etwas auf die Beine<br />

stellen würden, sich aber aus purer<br />

Angst vor der Kritik nicht trauen.<br />

Warum kann die Tauchszene eigentlich<br />

nicht am Donnerstag zusammen<br />

kommen, gemeinsam ein rauschendes<br />

Fest feiern und einfach nur Gönnen:<br />

den Gästen und der Branche<br />

einen netten Abend, den glücklichen<br />

Gewinnern ihren Delfin und der Redaktion<br />

„tauchen“ die Ehre.<br />

Denken Sie mal an Hollywood und<br />

seinen Oscar. Am 25. Februar steigt<br />

dort die 79. Verleihung der „Acade-<br />

my Awards“, eine rauschende Nacht<br />

mit den Stars und Sternchen der<br />

Filmindustrie. Alle stehen auf, zollen<br />

den Siegern Respekt und applaudieren.<br />

Kein Schwein fragt sich dort, wer<br />

nun genau in der Jury gesessen hat,<br />

und ob derjenige überhaupt qualifiziert<br />

genug dafür war. Keiner würde<br />

sich dort hinreißen lassen, an den<br />

Entscheidungen herumzumäkeln<br />

oder gar öffentliche Diskussionen<br />

über die Objektivität der Entscheidungen<br />

zu entfachen. Und wenn die<br />

Show gelaufen ist, sich alle schön<br />

präsentiert und gefeiert haben, dann<br />

hat die Filmbranche wieder ihre Helden,<br />

über die die ganze Medienwelt<br />

für ein Jahr berichten kann.<br />

Ich finde, dass es höchste Zeit ist,<br />

dass bei uns <strong>Taucher</strong>n nicht länger<br />

diejenigen die Helden sind, die<br />

dumme Reden führen und deren<br />

ganze Freude darin zu bestehen<br />

scheint, die Leistungen anderer zu<br />

zerreden und zu bekritteln. Die wahren<br />

Helden sind diejenigen, die Visionen<br />

haben, Ideen anpacken und<br />

umsetzen. Menschen, die Fehler<br />

machen, die Kraft haben, sie einzugestehen<br />

und dann unverzagt weitermachen.<br />

Es sind jene, die auch mal<br />

über ihren Tellerrand hinausschauen<br />

und nicht immer nur „wir“ sagen und<br />

dabei „ich“ meinen.<br />

So! Jetzt können Sie sich ihre eigene<br />

Meinung bilden. Meine kennen Sie ja<br />

jetzt – und eine andere spielt in diesem<br />

Kommentar keine Rolle!<br />

15<br />

So sah es 2007 an<br />

gleicher Stelle aus: Die<br />

Preisträger mit ihren<br />

Awards

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