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Analytik von Aminosäuren und biogenen Aminen in fermentierten ...

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1 EINLEITUNG 15<br />

1.3 Asiatisch fermentierte Lebensmittel (“Oriental“ oder “Asian“<br />

Fermented Food)<br />

Als “Oriental“ oder “Asian“ Fermented Food werden im englischen Sprachraum Le-<br />

bensmittel bezeichnet, die <strong>in</strong> asiatischen Ländern traditionell unter E<strong>in</strong>satz spezieller<br />

Mikroorganismen (MO) gewonnen werden (Abb. 1-4) [133]. Die e<strong>in</strong>gesetzte Starter-<br />

kulturen s<strong>in</strong>d andere als bei traditionellen europäischen Lebensmitteln, denn die<br />

meisten Fermentationen werden mit Hilfe <strong>von</strong> Pilzen, weniger mit Milchsäurebakteri-<br />

en oder Hefen, durchgeführt [134]. Während <strong>in</strong> Europa die Anwendung <strong>von</strong> Bakteri-<br />

en <strong>und</strong> Hefen zur Herstellung <strong>von</strong> <strong>fermentierten</strong> Lebensmitteln e<strong>in</strong>e lange Tradition<br />

hat, s<strong>in</strong>d mit Schimmelpilzen fermentierte Lebensmittel vor allem <strong>in</strong> Asien weit ver-<br />

breitet. Ihre Herstellung wurde besonders auf der Basis <strong>von</strong> Legum<strong>in</strong>osen <strong>und</strong> Ge-<br />

treide <strong>in</strong> großem Umfang <strong>und</strong> breiter Vielfalt entwickelt [133,135].<br />

Unter den Legum<strong>in</strong>osen stellen die <strong>fermentierten</strong> Sojaprodukte <strong>in</strong>nerhalb der pflanz-<br />

lichen Lebensmittel biotechnologisch e<strong>in</strong>e Ausnahme dar. Dies ergibt sich aus der<br />

Notwendigkeit, die verdauungsstörenden Tryps<strong>in</strong><strong>in</strong>hibitoren <strong>und</strong> die Flatulenz erzeu-<br />

genden galaktosehaltigen Oligosaccharide (Raff<strong>in</strong>ose, Stachyose) der Sojabohne <strong>in</strong><br />

erster L<strong>in</strong>ie durch weitgehende Hydrolyse bis zur Unwirksamkeit abzubauen. Da<br />

Milchsäurebakterien nur e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge hydrolytische Aktivität entwickeln, s<strong>in</strong>d Pilze,<br />

die e<strong>in</strong> Gemisch <strong>von</strong> Hydrolasen ausscheiden, dafür sehr viel besser geeignet [134].<br />

Die Bedeutung der Beteiligung der Milchsäuregärung bei Fermentationsverfahren<br />

der Sojaprodukten liegt weniger <strong>in</strong> der direkten Bee<strong>in</strong>flussung des Endproduktes<br />

durch die Stoffwechselprodukte der Milchsäurebakterien. Milchsäurebakterien sie-<br />

deln sich dabei erst sek<strong>und</strong>är im Verlauf der Pilzfermentationen an. Nur <strong>in</strong> den über<br />

längere Zeit ausgedehnten <strong>und</strong> mit weitgehender Verflüssigung verb<strong>und</strong>enen Fer-<br />

mentationen wurde die sek<strong>und</strong>äre Milchsäuregärung auch zu e<strong>in</strong>em technologisch<br />

wichtigen Schritt, da sie durch die Absenkung des pH-Wertes die Pilzfermentation<br />

reguliert <strong>und</strong> durch Säure- <strong>und</strong> Aromaproduktion zu e<strong>in</strong>er Geschmacksverbesserung<br />

führt [134,136].

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