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Analytik von Aminosäuren und biogenen Aminen in fermentierten ...

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1 E<strong>in</strong>leitung<br />

1 EINLEITUNG 1<br />

1.1 Bedeutung <strong>und</strong> Vorkommen <strong>von</strong> D-<strong>Am<strong>in</strong>osäuren</strong><br />

<strong>Am<strong>in</strong>osäuren</strong> (AS) stellen die monomeren Bauste<strong>in</strong>e der für lebende Organismen<br />

wichtigsten Stoffklassen, der Peptide <strong>und</strong> Prote<strong>in</strong>e, dar. Es handelt sich um organi-<br />

sche Verb<strong>in</strong>dungen, die im Gr<strong>und</strong>gerüst sowohl e<strong>in</strong>e basische Am<strong>in</strong>ogruppe als<br />

auch e<strong>in</strong>e saure Carboxylgruppe enthalten. Nach der Stellung der Am<strong>in</strong>ogruppe <strong>in</strong><br />

der Kohlenstoffkette unterscheidet man zwischen α-, β-, γ-, δ- usw. AS. Besondere<br />

Bedeutung haben α-<strong>Am<strong>in</strong>osäuren</strong> (α-AS), bei denen Am<strong>in</strong>o- <strong>und</strong> Carboxylgruppe<br />

geme<strong>in</strong>sam am C-2 geb<strong>und</strong>en s<strong>in</strong>d. Beim Abbau <strong>von</strong> Prote<strong>in</strong>en werden regelmäßig<br />

20 verschiedene α-AS gef<strong>und</strong>en, die dementsprechend als prote<strong>in</strong>ogene AS be-<br />

zeichnet werden [1].<br />

Prote<strong>in</strong>ogene AS, mit Ausnahme des Glyc<strong>in</strong>s, besitzen zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong> Chiralitäts-<br />

zentrum, welches durch e<strong>in</strong> asymmetrisch substituiertes C-Atom gebildet wird, so<br />

daß zu jeder dieser AS e<strong>in</strong> zue<strong>in</strong>ander spiegelbildlicher Enantiomer existiert. Enan-<br />

tiomere unterscheiden sich nicht <strong>in</strong> ihren physikalischen Eigenschaften mit Ausnah-<br />

me der Drehrichtung l<strong>in</strong>ear polarisierten Lichtes, sie werden daher auch optische<br />

Isomere oder optische Antipoden genannt [2,3]. Die Konfigurationsbezeichnung der<br />

Enantiomeren erfolgt nach der D,L-Nomen-klatur <strong>von</strong> EMIL FISCHER.<br />

Im Verlauf der Evolution hat sich <strong>in</strong> der Biosphäre e<strong>in</strong>e starke Dom<strong>in</strong>anz der Synthe-<br />

se <strong>und</strong> Verwendung <strong>von</strong> L-<strong>Am<strong>in</strong>osäuren</strong> (L-AS) gegenüber <strong>von</strong> D-<strong>Am<strong>in</strong>osäuren</strong><br />

(D-AS) herausgebildet [4]. Die bei der ribosomalen Prote<strong>in</strong>synthese gebildeten<br />

strukturgebenden Prote<strong>in</strong>e, Enzyme <strong>und</strong> Peptidhormone s<strong>in</strong>d ausschließlich aus<br />

L-<strong>Am<strong>in</strong>osäuren</strong> aufgebaut. Daher werden die optischen Antipoden der L-AS, die<br />

D-<strong>Am<strong>in</strong>osäuren</strong> (D-AS), gelegentlich auch als unphysiologische oder nichtprote<strong>in</strong>o-<br />

gene AS bezeichnet.<br />

Trotz der weitgehenden Etablierung stereoselektiver Prozesse <strong>in</strong> der belebten Natur<br />

zeigt sich <strong>in</strong>nerhalb der prote<strong>in</strong>ogenen AS e<strong>in</strong>e beachtenswerte Verbreitung der<br />

D-AS [5-9]. Ihre Synthese kann durch physikalisch-chemische E<strong>in</strong>flüsse auf die Ra-<br />

cemisierung der freien <strong>und</strong> peptidgeb<strong>und</strong>enen AS bed<strong>in</strong>gt se<strong>in</strong> [11]. Auch freie L-AS

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