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Analytik von Aminosäuren und biogenen Aminen in fermentierten ...

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6 ZUSAMMENFASSUNG<br />

6 ZUSAMMENFASSUNG 147<br />

<strong>Am<strong>in</strong>osäuren</strong> stellen die monomeren Bauste<strong>in</strong>e der für lebende Organismen wichtig-<br />

sten Stoffklassen, der Peptide <strong>und</strong> Prote<strong>in</strong>e, dar. Besondere Bedeutung haben<br />

α-<strong>Am<strong>in</strong>osäuren</strong>, bei denen Am<strong>in</strong>o- <strong>und</strong> Carboxylgruppe geme<strong>in</strong>sam am C-2 gebun-<br />

den s<strong>in</strong>d. Beim Abbau <strong>von</strong> Prote<strong>in</strong>en werden regelmäßig 20 verschiedene α-AS ge-<br />

f<strong>und</strong>en, die dementsprechend als prote<strong>in</strong>ogene AS bezeichnet werden. Prote<strong>in</strong>oge-<br />

ne <strong>Am<strong>in</strong>osäuren</strong> (AS), mit Ausnahme des Glyc<strong>in</strong>s, besitzen zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong> Chirali-<br />

tätszentrum, welches durch e<strong>in</strong> asymmetrisch substituiertes C-Atom gebildet wird, so<br />

daß zu jeder dieser AS e<strong>in</strong> zue<strong>in</strong>ander spiegelbildlicher Enantiomer existiert.<br />

Im Verlauf der Evolution hat sich <strong>in</strong> der Biosphäre e<strong>in</strong>e starke Dom<strong>in</strong>anz der Synthe-<br />

se <strong>und</strong> Verwendung <strong>von</strong> L-<strong>Am<strong>in</strong>osäuren</strong> (L-AS) gegenüber <strong>von</strong> D-<strong>Am<strong>in</strong>osäuren</strong><br />

(D-AS)herausgebildet. Trotz der weitgehenden Etablierung stereoselektiver Prozes-<br />

se <strong>in</strong> der belebten Natur zeigt sich <strong>in</strong>nerhalb der prote<strong>in</strong>ogenen AS e<strong>in</strong>e beachtens-<br />

werte Verbreitung der D-AS. Die Entwicklung <strong>und</strong> Anwendung neuer Analysenme-<br />

thoden zur Trennung <strong>von</strong> D- <strong>und</strong> L-AS zeigt jedoch, daß D-AS im Menschen, <strong>in</strong> Tie-<br />

ren, Pflanzen, Mikroorganismen (MO) <strong>und</strong> Antibiotika, sowie <strong>in</strong> Lebensmitteln häufi-<br />

ger vorkommen als bislang angenommen wurde.<br />

Von Bakterien ist schon seit längerer Zeit bekannt, daß sie e<strong>in</strong>en ausgeprägten<br />

D-AS-Stoffwechsel besitzen, der sie zur Biosynthese der D-AS aus den L-AS durch<br />

entsprechende Racemasen <strong>und</strong> Epimerasen befähigt. D-AS s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>fermentierten</strong> LM<br />

durch zur Herstellung e<strong>in</strong>gesetzten MO weit verbreitet. Durch das E<strong>in</strong>wirken mikro-<br />

bieller Enzyme werden L-AS teilweise <strong>in</strong> ihre optischen Antipoden umgewandelt.<br />

Zusätzlich werden durch Autolyse <strong>von</strong> Bakterien D-AS aus deren Peptidoglycan frei-<br />

gesetzt, so daß D-AS als mikrobielle Stoffwechselprodukte <strong>in</strong> diesen Lebensmitteln<br />

(LM) <strong>in</strong> relativ hohen Mengen auftreten. Viele prote<strong>in</strong>- <strong>und</strong> am<strong>in</strong>osäurehaltige LM<br />

werden bei ihrer Herstellung, technologischen Bearbeitung oder Zubereitung e<strong>in</strong>er<br />

Behandlung mit Säuren, Laugen <strong>und</strong> Hitze unterzogen, was zu e<strong>in</strong>er mehr oder we-<br />

niger starken Epimerisierung führt, die durch Gegenwart <strong>von</strong> Metallionen zusätzlich<br />

katalysiert werden kann.

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