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Analytik von Aminosäuren und biogenen Aminen in fermentierten ...

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5 DISKUSSION 127<br />

Die sich bei den <strong>fermentierten</strong> Sojasaucen ergebenden Abweichungen können ei-<br />

nerseits <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er im Vergleich zu den Produkten differierenden Stoffwechsellage der<br />

verwendeten Mischkultur begründet se<strong>in</strong>. Zum anderen zeichnen sich Sojasaucen<br />

durch e<strong>in</strong>e langfristige Fermentation <strong>und</strong> Reifung (3 bis 12 Monate) nach Zugabe der<br />

Mischkultur aus. Für die Herstellung der Sojasaucen werden u.a. Hefen wie z.B.<br />

Saccharomyces spp. (z.B. Saccharomyces rouxii) e<strong>in</strong>gesetzt [133,136].<br />

5.2.1.2.2 Gemischte Sojasaucen<br />

In der vorliegenden Analyse wurden D-Asp (7,6 - 32,9 %), D-Ala (1,5 - 20,8 %) <strong>und</strong><br />

D-Glu (4,0 - 16,6 %) <strong>in</strong> relativ hohen Mengen bei allen gemischten Sojasaucen ge-<br />

f<strong>und</strong>en (siehe Kap. 4.2.2.2). Dies deckt sich mit den Angaben <strong>in</strong> der Literatur<br />

[37,198], die Analysenergebnisse <strong>von</strong> gemischten Sojasaucen, welche aus Soja-<br />

bohnen <strong>und</strong> Weizen hergestellt wurden, präsentiert. In diesen Untersuchungen wur-<br />

de ebenfalls D-Asp (1,1 - 16,0 %) als Major-AS festgestellt. Zusätzlich wurden D-Ala,<br />

D-Glu, D-Arg, D-Tyr, D-Val <strong>und</strong> D-Phe gef<strong>und</strong>en, wobei die stark variierenden D-AS<br />

Gehalte auffielen.<br />

Das Vorkommen der hohen Gehalte <strong>von</strong> D-AS ist <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie auf das Vorhanden-<br />

se<strong>in</strong> der D-AS <strong>in</strong> den verwendeten Rohstoffen (Sojabohnen <strong>und</strong> Weizen) zurückzu-<br />

führen. HAUSCH [37] fand bereits <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Untersuchung <strong>von</strong> un<strong>fermentierten</strong> Wei-<br />

zenkörnern die D-Enantiomere <strong>von</strong> Asp, Glu <strong>und</strong> Ala. Dabei wurde festgestellt, daß<br />

D-Asp mengenmäßig mit 0,98 mg/100 g überwog <strong>und</strong> D-Ala mit 2,4 % den höchsten<br />

relativen Anteil zeigte.<br />

E<strong>in</strong> weiterer Gr<strong>und</strong> für das Auftreten der D-AS ist e<strong>in</strong>e chemisch <strong>in</strong>duzierte Racemi-<br />

sierung der freien <strong>und</strong> prote<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>enen L-AS [32-38]. Gemischte Sojasaucen<br />

werden durch Verschnitt <strong>von</strong> <strong>fermentierten</strong> <strong>und</strong> säurehydrolysierten Sauen herge-<br />

stellt. Dabei beträgt der Anteil der <strong>fermentierten</strong> Saucen bis zu 50 %. Die Säurehy-<br />

drolysate werden aus Prote<strong>in</strong>en pflanzlicher Herkunft (meistens Sojabohnen oder<br />

Weizen) mit 20 % HCl aufgeschlossen <strong>und</strong> anschließend zur Neutralisierung mit<br />

Lauge behandelt. Während dieses Verfahrens besteht die Möglichkeit der Racemi-<br />

sierung der <strong>in</strong> Sojabohnen vorhandenen freien <strong>und</strong> prote<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>enen L-AS. Das<br />

Ausmaß sollte dabei, neben der AS-Struktur, im wesentlichen <strong>von</strong> Zeit, Temperatur,

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