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Analytik von Aminosäuren und biogenen Aminen in fermentierten ...

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5 DISKUSSION 125<br />

daß die D-AS-Gehalte der e<strong>in</strong>zelnen Proben sehr unterschiedlich s<strong>in</strong>d, was vermut-<br />

lich mit dem jeweiligen Herstellungsverfahren <strong>und</strong> der unterschiedlichen Fermentati-<br />

onsdauer zusammenhängt.<br />

Für das Auftreten <strong>von</strong> freien D-AS <strong>in</strong> <strong>fermentierten</strong> Sojasaucen werden verschiedene<br />

Ursachen diskutiert. E<strong>in</strong> Gr<strong>und</strong> liegt <strong>in</strong> der Verwendung der mit Pilzen <strong>fermentierten</strong><br />

Sojabohnenkoji bei der Herstellung der <strong>fermentierten</strong> Sojasaucen. Durch Untersu-<br />

chung der Sojabohnen <strong>und</strong> des Sojabohnenkojis wurde bereits festgestellt, daß<br />

D-Ala, D-Asp <strong>und</strong> D-Glu <strong>in</strong> beiden Rohmaterialien vorkommen.<br />

Außerdem hat das Vorkommen freier D-AS <strong>in</strong> Sojasaucen e<strong>in</strong>e se<strong>in</strong>er Ursachen <strong>in</strong><br />

der Verwendung <strong>von</strong> Bakterien <strong>und</strong> Hefen [138] als Gr<strong>und</strong>lage für den anschließen-<br />

den Fermentationsprozeß. Bakterien <strong>in</strong> Starterkulturen <strong>und</strong> ihr spezifischer Stoff-<br />

wechsel wurden bereits durch zahlreiche Untersuchungen als Ursache für das Vor-<br />

kommen <strong>von</strong> D-AS <strong>in</strong> bestimmten <strong>fermentierten</strong> Lebensmitteln angesehen.<br />

Sowohl <strong>in</strong> Zellpoolextrakten als auch <strong>in</strong> Zellwandhydrolysaten [196,197] der Bakteri-<br />

en traten D-AS <strong>in</strong> hohen Mengen auf. Das Peptidoglycan Mure<strong>in</strong> der Zellwände<br />

gram-positiver Bakterien ist aus Polysacchariden aufgebaut, die mit kurzkettigen<br />

Peptiden quervernetzt s<strong>in</strong>d. Diese Oligopeptide enthalten u.a. D-AS, die aus den<br />

L-AS durch entsprechende Racemasen <strong>und</strong> Epimerasen entstehen. Darunter f<strong>in</strong>den<br />

sich häufig D-Ala, D-Asp sowie D-Glu, seltener auch D-Lys, D-Orn, D-Ser sowie<br />

D-Pro. Darüber h<strong>in</strong>aus f<strong>in</strong>den sich den meisten L-AS entsprechende freie D-AS im<br />

Zellpool bestimmter Bakterien.<br />

Im Fall der untersuchten <strong>fermentierten</strong> Sojasaucen wurden D-Ala, D-Asp <strong>und</strong> D-Glu<br />

als dom<strong>in</strong>ierende D-AS detektiert. Weiterh<strong>in</strong> wurden D-Ser, D-Leu, D-Lys sowie<br />

D-Pro nachgewiesen. Dabei war der durchschnittliche, relative Anteil <strong>von</strong> D-Ala mit<br />

31,4 % genau wie <strong>in</strong> den Rohstoffen am höchsten. Streptococcus faecalis, der ne-<br />

ben Pediococcus halophilus für die Sojasaucenherstellung e<strong>in</strong>gesetzt wird, weist<br />

e<strong>in</strong>e besonders hohe Alan<strong>in</strong>racemaseaktivität auf, welche für die Racemisierung <strong>von</strong><br />

Ala während der Fermentation verantwortlich ist [12].<br />

Für e<strong>in</strong> Vorkommen <strong>von</strong> D-AS <strong>in</strong> Hefen gibt es bislang nur wenige Bef<strong>und</strong>e. BHAT-<br />

TACHARYYA <strong>und</strong> BANERJEE [25] gelang durch Bestimmung mit D-Am<strong>in</strong>osäure-<br />

oxidase der Nachweis <strong>von</strong> D-AS im Zellpool <strong>von</strong> verschiedenen Hefenarten. LAN-<br />

GER [198] fand <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Untersuchung <strong>von</strong> Ethanolextrakten verschiedener Hefe-<br />

re<strong>in</strong>kulturen signifikante Mengen an D-Asp, D-Glu, D-Ala <strong>und</strong> D-Arg. Weiterh<strong>in</strong> wur-

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