Verkehrstechnische Untersuchung zum Bebauungsplan ...

Gemeinde Aarbergen, Ortsteil Michelbach, Bebauungsplan „Nahversorgungszentrum“ 16
Vergleicht man die täglichen Verkehrsbelastungen der Verkehrsmengenkarte 2000 und 2005 des Hes-
sischen Landesamtes für Straßen- und Verkehrswesen, so ist zu erkennen, dass die Verkehrsbelastung
der B 54 in den letzten Jahren eine steigende Tendenz aufweist. Dies entspricht einer Steigerung der
Verkehrsmenge von rd. 9 %. Diese Entwicklung des Verkehrsgeschehens auf dem zu untersuchenden
Streckenabschnitt der B 54 liegt innerhalb des vorgegebenen Korridors des Verfahrens der Trendprog-
nose, so dass mit der oben aufgeführten Formel das derzeitige Verkehrsaufkommen und der durch-
schnittliche tägliche Verkehr für das Prognosejahr 2020 ermittelt werden kann. Danach liegt die derzei-
tige Belastung der B 54 bei rd. 5.539 Kfz/24h bei einem Schwerverkehrsanteil von rd. 6 %. Die Ver-
kehrsbelastung für das Jahr 2020 liegt bei rd. 5.741 Kfz/24h (Schwerverkehrsanteil rd. 6 %).
Für den Kapazitätsnachweis werden die Zahlen aus der Verkehrsmengenkarte in die für den Nachweis
maßgebende Einheit „Pkw-Einheiten“ umgerechnet. In dieser Größe werden die jeweiligen Fahrzeugar-
ten Krad, Pkw, Lkw, Bus zueinander „gewichtet“, um den unterschiedlichen Zeitbedarf der Fahrzeuge
(z.B. beim Anfahren) zu berücksichtigen. Daher wird der Schwerverkehr mit dem Faktor 2 multipliziert,
so dass die durchschnittliche tägliche Verkehrsbelastung für das Jahr 2020 bei 6.086 Pkw-E/24h liegt.
Für die Beurteilung der Qualität des Verkehrsablaufes einer Verkehrsanlage wird der Nachweis der
Kapazität für die maßgebende Spitzenstunde geführt. Anhand von verschiedenen Tagesganglinien
kann der prozentuale Anteil der Tagesbelastung für die Spitzenstunde abgelesen werden. Das Simula-
tionsprogramm enthält 6 verschiedene Tagesganglinien, die sich z.B. durch eine ausgeprägte Vormit-
tagsspitze oder eine ausgeprägte Vor- und Nachmittagsspitze unterscheiden. Für die Bestimmung der
Spitzenstunde des Streckenabschnittes der B 54 wird die Tagesganglinie mit einer ausgeprägten Vor-
und Nachmittagsspitze gewählt. Der Standort für das Nahversorgungszentrum zwischen den beiden
Städten Limburg und Wiesbaden, lässt auf einen höheren Anteil an Berufspendlern im Durchgangsver-
kehr schließen. Gleichzeitig wird durch die ansässige Firma Passavant mit rd. 1.200 Mitarbeitern Quell-
und Zielverkehr vor Ort erzeugt, so dass das Verkehrsgeschehen weitestgehend durch eine Vormittags-
und Nachmittagsspitze geprägt ist. Die prozentuale Verteilung kann anhand des folgenden Diagramms
abgelesen werden:
Anteil (%)
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
01-02
00-01
03-04
02-03
05-06
04-05
07-08
06-07
09-10
08-09
11-12
10-11
Uhrzeit
Planungsbüro Holger Fischer – 35440 Linden 10/2009
13-14
12-13
15-16
14-15
17-18
16-17
19-20
18-19
21-22
20-21
23-24
22-23
Abb. 12: Tagesganglinie mit ausgeprägter Vor- und Nachmittagsspitze