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Sternen-Tramp - Bernd Grudzinski alias Astor van Zoff

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13<br />

Erzählungen<br />

Die Ausrüstung wird bestaunt, und löst Entzücken aus, wobei die Müdigkeit<br />

jedoch große Begeisterung verhindert.<br />

+Naja, wer ist schon wirklich begeistert, wenn jemand viel Arbeit in der<br />

Hand hat und damit wedelt.+ Sie hebt einen Würfel mit gekochtem Pilz<br />

hoch und schnuppert daran. +gut gegen schwitzen, besser als Salz. Aber<br />

das mit der Zubereitung ist heikel+<br />

Dann beginnt Gerhard eine seltsame Box auf zu stellen, die eine Menge<br />

Risse und lockere Bauteile. Als letztes steckt er eine Kurbel ein und beginnt<br />

diese zu drehen. Seltsame Zupf und Pling Musik ertönt und erfüllt<br />

den Raum, so dass das leise private Gemurmel etwas untergeht. Fast eine<br />

Stunde sitzt sie noch knabbernd dabei und genießt die ruhige Freundlichkeit.<br />

Dann endet die Musik und die Leute erheben sich. „Wenn sie mögen,<br />

wir haben noch ein paar Matratzen frei und bestimmt wird Bella ihnen<br />

gerne zeigen wie man sich mit Sand wäscht.“<br />

Das Waschen mit Sand besteht im auftragen von trockenem Sand, bis eine<br />

dünne Schicht an der Haut klebt, wälzen wie ein Pferd funktioniert<br />

auch sehr gut, dies dann nachtrocknen lassen und mit einer Hand abstreifen.<br />

Es ist ein wenig so wie einen Klebestreifen abziehen, nur, das dieser<br />

zerbricht bevor er zu epilieren beginnt. Die Haare werden mit einem groben<br />

Kamm ausgebürstet. Der Sand hängt darin zwar schnell fest, bröckelt<br />

aber schnell, wenn es bewegt wird.<br />

Nachdem Bella es ihr gezeigt und vorgeführt hat lässt sie Menuem dabei<br />

alleine. Nachdem sie sich umgesehen hat zieht sie sich die Lumpen vom<br />

Leib und beginnt sich mit Sand zu belegen. Erst vorsichtig, dann mit immer<br />

mehr spaß daran wälzt, springt und tobt sich Menuem im Sand aus,<br />

so dass sie kurz darauf erst einmal wie ein Moddermonster aussieht, bevor<br />

es besser wird. Zuerst bröselt sie sich die fast einen Zentimeter dicke<br />

Sandschicht herunter und sitzt dann in der beginnenden Kälte der Abenddämmerung<br />

und befreit ihre Haare. Eine gute Stunde später erst<br />

zieht sie sich wieder an und geht zurück zum Dorf in dem es derweil so<br />

leise ist, als währe es verlassen.<br />

In dem Wohncontainer, das so schräg ist, als währe es halb umgefallen<br />

findet sie schließlich eine sandige Matratze und rollt sich zusammen. Die<br />

Anstrengungen des Tages fallen auf sie und reißen sie in den tiefen<br />

Schlaf.<br />

Am nächsten Tag weckt sie die wärme der Luft, welche durch den Container<br />

weht. Draussen ist es hell, aber der Wind weht stark und trägt viel<br />

Sand mit sich. Immer noch kann sie das Atmen der Schlafenden hören.<br />

*<br />

*<br />

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