Sternen-Tramp - Bernd Grudzinski alias Astor van Zoff

Sternen-Tramp - Bernd Grudzinski alias Astor van Zoff Sternen-Tramp - Bernd Grudzinski alias Astor van Zoff

bernd.grudzinski.de
von bernd.grudzinski.de Mehr von diesem Publisher
01.07.2013 Aufrufe

13 Erzählungen Die anderen TRL-7 bilden ein V mit der Spitze nach Schrägoben und die Brüllhamster ist die ganz rechte Seite. Auf den Anzeigen neben der Feuerkontrolle sind Triebwerksleistungen zu sehen. Das Rechte Triebwerk fährt mit fünf Grad mehr Temperatur als das linke und arbeitet mit 2 % mehr Leistung. +Seitenwind+. Das Blinken eines gelben Lämpchens an den vorderen Rotoren lenkt sie kurz ab und die Schutzbleche fahren wieder über die Rotoren und machen diese zu runden Steuerflächen zum lenken. Langsam kommen die Wolken näher. Tiefe graue Wolken mit einem feinen Schleier unter sich. In der Entfernung blitzt es vereinzelt. Das Bild hat so eine tiefe traurige Schönheit, dass es Menuem eine einzelne ungesehene Träne auf die Wange treibt. Der Regen peitscht gegen die Frontalscheibe des Länders, perlt ab und reduziert die Sichtweite auf nur wenige hundert Meter. Die Holo-Kugel des Scanners, beginnt auf die Frontscheibe zu projizieren. Vor dem linken Schuh des Piloten ist eine Stadt-Markierung zu erkennen. Die Buchstaben sagen ihr nichts, aber die Verteidigungs-Wert-Zahlen. +vierzehn Geschützstellungen und einen großen Schutzschirm, es scheint wichtig zu sein.+ Dann tauchen sie in die Wolken ein, wie in eine weiße Wand. Die auf Automatik fliegenden Lander setzen ihren Kurs unbeeindruckt fort. Dann wird die Weiße Schicht vor ihnen immer heller und plötzlich sind sie durch. Der Himmel ist so strahlend blau wie an einem klaren Sommer- Tag und die Sonne so grell, das sich die Kuppel automatisch dunkler färbt. All diese Farben, all dieses Neue sind fast überwältigend. Staunend lässt Menuem das alles auf sich wirken und hört nur mit halben Ohr zu was gerade geredet wird. Immer weiter steigen die Lander nach oben. Immer schneller werden sie je dünner die Luft wird und das tiefe blau beginnt sich zu einem von Sternen gesprenkelten blassen Blau zu wandeln. Der geplottete Kurs zeigt noch Vier Minuten und fünfundreissig Sekunden, als das Rechte Triebwerk die 90% Leistungsgrenze erreicht und die Temperatur den ersten Warnwert erreicht. „TRL-7 Raumhaster, ich melde Triebwerksstörung, schere manuell aus und halte Abstand.“ Die Nervosität ist deutlich zu hören und auch eine Menge unterdrückter Panik. Der Computer beginnt schrill zu piepen, als der Brüllhamster nach rechts weg kippt. Und ein pulsierendes Knurren kommt hinzu, als die rechte Triebwerksanzeige in den roten Bereich steigt. Verzweifelt reißt der Pilot an den Steuerhebeln und verstärkt das Trudeln dabei noch weiter. „Es reißt mich herum!...“ inzwischen ist die Stimme Schrill vor Panik „verliere die Kontrolle...“ inzwischen wird Menuem nach vorne gegen die Konsole gedrückt. +er ist in Panik, wenn der so weiter macht katapultiert der sich noch raus…+ 142

13 Erzählungen Mit zwei schnellen Knopfdrücken schaltet sie den Außenfunk auf Vorfilterung und unterbricht die Steuerung des Pilotenpultes. „Hier TRL-7 Siebenundzwanzig-eins-Drei-CEH, Brüllhamster nicht Raumhamster . Wir haben das rechte Triebwerk überhitzt und trudeln um die eigene Achse. Triebwerke sind derzeit aus und wir bitten uns aus zu weichen. Reaktor und Lebenserhaltung ist stabil, aber das rechte Triebwerk ist so heiß, dass wir uns damit außen an nem Trägerschiff fest schmelzen können. Sobald unse Pilot uns wieder stabilisiert hat können wir vermutlich nicht mit nur einem Triebwerk weiterfliegen.“ „Sprung-Kreuzer Amadeus an 27-I-3-C. Wir haben verstanden. Wie sieht der Vektor Schubfaktor ihres linken Triebwerkes aus?“ Menuem kratzt sich am Kopf und sie spricht in den Cocpit-Funk „Basalt-Po, geh zum Piloten und beruhige ihn ich brauche sein Fachwissen.“ Soldat Gartner schnallt sich los, und klettert zum Piloten, der immer noch wie wild an seinen Steuer-Elementen rüttelt und schreit. „Hier Soldat erster klasse Menuem an Bord der TRL-7 27-I-3-C an Sprung Kreuzer Amadeus. Ich fürchte unser Pilot ist etwas abgelenkt und mir sagt der Vektor Schubfaktor nichts.“… „Hier Major Mayer auf dem Sprung-Kreuzer Amadeus an Brüllhamster. Keine Panik, bleiben sie ruhig. Bei ihrem jetzigen Flugvektor werden sie uns verpassen und hinter uns her eiern. Wir haben also Zeit für eine Kleine Erklärung in Raumboot-Technik. Auf der Technik-konsole können sie das linke Triebwerk antippen und sobald es dann größer wird, gibt es da eine Winkeleinstellung, die jetzt auf +0 Grad steht direkt unter der Schubwert-Anzeige in Prozent. Dort gibt es einen minimal und einem Maximalwert von minus zehn bis plus dreißig. Das bedeutet, dass euer Triebwerk auch schräg Schub geben kann. Wenn ihr es also schafft euch zu stabilisieren, könnt ihr das Raumboot schräg in Flugrichtung drehen und mit einem Triebwerk fliegen.“ … „Brüllhamster meldet Vektor minus zehn bis plus dreißig am linken Triebwerk klar.“ Das schrille Schreien wird leiser, als eine behandschuhte Faust drei mal gegen den Helm des Piloten donnert. „Leutnand Tissler! Kommen sie zu sich! Wir brauchen sie mit klarem Kopf! Sie müssen die Schubdüsen benutzen um die Drehungen zu verlangsamen. Danach richten sie uns auf die Amaedues aus, der Rest wird dann schon!“ Der Pilot hebt die Hände abwehrend und Gartner lässt die drohend erhobene Faust sinken. „Basalt, geh zurück zu deinem Platz, und besorg uns eine Position 1 Kilometer vor der Einflug-Schneise der Amadeus auf die Scheibe, mit Flugvektor und Geschwindigkeit. Darunter unsren Flugvektor und Geschwindigkeit.“ Gartner zieht sich zurück an seinen Sitzt und murmelt „Den Namen werde ich wohl nie wieder los.“ nach kurzer Zeit erscheint auf der Frontscheibe eine grafische Darstellung des Sprung-Kreuzers. 143

13<br />

Erzählungen<br />

Die anderen TRL-7 bilden ein V mit der Spitze nach Schrägoben und die<br />

Brüllhamster ist die ganz rechte Seite. Auf den Anzeigen neben der Feuerkontrolle<br />

sind Triebwerksleistungen zu sehen. Das Rechte Triebwerk<br />

fährt mit fünf Grad mehr Temperatur als das linke und arbeitet mit 2 %<br />

mehr Leistung. +Seitenwind+. Das Blinken eines gelben Lämpchens an<br />

den vorderen Rotoren lenkt sie kurz ab und die Schutzbleche fahren wieder<br />

über die Rotoren und machen diese zu runden Steuerflächen zum lenken.<br />

Langsam kommen die Wolken näher. Tiefe graue Wolken mit einem feinen<br />

Schleier unter sich. In der Entfernung blitzt es vereinzelt. Das Bild<br />

hat so eine tiefe traurige Schönheit, dass es Menuem eine einzelne ungesehene<br />

Träne auf die Wange treibt.<br />

Der Regen peitscht gegen die Frontalscheibe des Länders, perlt ab und reduziert<br />

die Sichtweite auf nur wenige hundert Meter. Die Holo-Kugel des<br />

Scanners, beginnt auf die Frontscheibe zu projizieren. Vor dem linken<br />

Schuh des Piloten ist eine Stadt-Markierung zu erkennen. Die Buchstaben<br />

sagen ihr nichts, aber die Verteidigungs-Wert-Zahlen. +vierzehn Geschützstellungen<br />

und einen großen Schutzschirm, es scheint wichtig zu<br />

sein.+<br />

Dann tauchen sie in die Wolken ein, wie in eine weiße Wand. Die auf Automatik<br />

fliegenden Lander setzen ihren Kurs unbeeindruckt fort. Dann<br />

wird die Weiße Schicht vor ihnen immer heller und plötzlich sind sie<br />

durch. Der Himmel ist so strahlend blau wie an einem klaren Sommer-<br />

Tag und die Sonne so grell, das sich die Kuppel automatisch dunkler<br />

färbt. All diese Farben, all dieses Neue sind fast überwältigend. Staunend<br />

lässt Menuem das alles auf sich wirken und hört nur mit halben Ohr zu<br />

was gerade geredet wird.<br />

Immer weiter steigen die Lander nach oben. Immer schneller werden sie<br />

je dünner die Luft wird und das tiefe blau beginnt sich zu einem von <strong>Sternen</strong><br />

gesprenkelten blassen Blau zu wandeln. Der geplottete Kurs zeigt<br />

noch Vier Minuten und fünfundreissig Sekunden, als das Rechte Triebwerk<br />

die 90% Leistungsgrenze erreicht und die Temperatur den ersten<br />

Warnwert erreicht.<br />

„TRL-7 Raumhaster, ich melde Triebwerksstörung, schere manuell aus<br />

und halte Abstand.“ Die Nervosität ist deutlich zu hören und auch eine<br />

Menge unterdrückter Panik. Der Computer beginnt schrill zu piepen, als<br />

der Brüllhamster nach rechts weg kippt. Und ein pulsierendes Knurren<br />

kommt hinzu, als die rechte Triebwerksanzeige in den roten Bereich<br />

steigt. Verzweifelt reißt der Pilot an den Steuerhebeln und verstärkt das<br />

Trudeln dabei noch weiter. „Es reißt mich herum!...“ inzwischen ist die<br />

Stimme Schrill vor Panik „verliere die Kontrolle...“ inzwischen wird Menuem<br />

nach vorne gegen die Konsole gedrückt. +er ist in Panik, wenn der<br />

so weiter macht katapultiert der sich noch raus…+<br />

142

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!