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Sternen-Tramp - Bernd Grudzinski alias Astor van Zoff

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Erzählungen<br />

Ein Geräusch an der Tür weckt sie, und eine unerklärliche Angst schnürt<br />

ihr die Kehle zu. Schnell greift sie zur Pistole und zieht sie. Als sich die<br />

Tür öffnet kommt zuerst ein Tablett aus der Messe, und dann einer der<br />

*Zwerge* hinein. Er bleibt an der Tür stehen und wartet bis sie die Pistole<br />

senkt, welche leicht zittert.<br />

„Ich soll dir Frühstück bringen und dafür sorgen, das dir niemand etwas<br />

tut. Von jetzt an sollen vier von uns mit in diesem Zimmer schlafen.“ Er<br />

bleibt weiter dort stehen und wartet auf eine Antwort.<br />

+Was tue ich da gerade, ich ziele mit der Pistole auf einen Kampfkameraden<br />

der mich beschützen soll. Oh nein, es wirkt doch auf mich. Das sind<br />

die in der Psychologie beschriebenen Auswirkungen und Ängste. Ich<br />

muß dringend damit klar kommen.+ „ist das da für mich? Ich habe einen<br />

Mordshunger.“ Nachdem sie das gesagt hatte konnte sie ihn wirklich spüren.<br />

„Jawohl man, das ist für sie.“ er tritt an ihr Bett heran und hält ihr<br />

das Tablett hin.<br />

Während sie zugreift „Sag einmal Soldat ZWG-297, du bist doch Genetoide<br />

wie ich oder?“ schaut der Zwerg ziemlich starr auf die Wand hinter<br />

ihr. „Ja, genau das bin ich.“ Mit den Fingern stopft sie sich den gelben<br />

Brei in den Mund und schlingt ihn herunter „Ich habe da mal Fragen an<br />

dich zu deiner Ausbildung. Waren die Lernmaschinen bei dir auch so, als<br />

ob sie nur Worte in den Kopf gedrückt hätten und du musstest das nachher<br />

erst üben um es verwenden zu können?“<br />

Der Zwerg muß nicht lange nachdenken. „ich musste das alles üben, wie<br />

jeder Genetoide bei uns auch.“ Jetzt schaufelt Menuem gerade den blauen<br />

Glibber in den Mund „Dann kannst du dich also entschließen Befehlen zu<br />

gehorchen oder nicht?“ und spürt ein gewisses Glücksgefühl dabei.<br />

„Nein, ich wurde auf Gehorchen von Befehlen konditioniert. Es schmerzt<br />

Befehle zu verweigern.“ Eine gewisse Traurigkeit tritt in sein breites Gesicht<br />

„Hast du Angst?“ und er schaut verschämt weg. „Ja, ich weiß ich<br />

darf keine Angst haben, aber ich fürchte mich vor Schmerzen, Verletzung<br />

oder Tod. Ich habe kein Recht dazu, aber es ist so bei vielen von uns.<br />

Die *Normalos* dürfen es nicht wissen, sonst würden wir als unnütz eingeschätzt<br />

und im Einsatz als *Bait* eingesetzt. Also Opfer um die Feinde<br />

heraus zu locken. Solange wir als Stark und furchtlos gelten sind wir die<br />

Sieger.“<br />

Beim Essen versucht Menuem die ganze Logik zu verstehen, kommt aber<br />

zu dem selben Ergebnis wie bei den Feen. Menschen benutzen Genetoiden<br />

und haben das Recht dazu. Genetoiden können jederzeit hergestellt werden.<br />

Menschen benötigen ein Vielfaches an Zeit. Es ist nicht schön, aber<br />

die Welt ist nun einmal so. „Wie schaffst du es mit deiner Angst fertig zu<br />

werden? Wie kannst du so tun, als seiest du Mutig, nachdem du einmal<br />

verletzt wurdest?“<br />

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