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Sternen-Tramp - Bernd Grudzinski alias Astor van Zoff

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13<br />

Erzählungen<br />

steht in der hinteren Ecke. Die *Verletzten* liegen auf den Tischen und<br />

jemand mit einer Staubmaske aus schwarzem Carbon beginnt die Kleidung<br />

der angeschossenen Frau zu öffnen. Immer mehr nehmen die Tücher<br />

vor dem mund weg oder setzen ihre Masken ab.<br />

„Jetzt stirb hier nicht weg, Bella, Luzan braucht dich doch noch.“ Die Angesprochene<br />

schluchzt und wimmert schwach. Der *Arzt* dreht sich zu<br />

den anderen um „Ich weiß nicht wie ich den Pfeil herausbekommen soll,<br />

aber wir können sie nicht sterben lassen. Bringt die Messer!“ +Messer?<br />

Der will den doch hoffentlich nicht aus der Lunge heraus Schneiden+<br />

Menuem lässt ihre Maske auf, während sie um den Tisch herum schleicht<br />

und Blicke auf die Verletzten und die Umstehenden wirft. Die sehen alle<br />

tödlich erschöpft aus. Die Lippen sind blutarm. Sie tritt an einen der weniger<br />

schwer Verletzten heran und legt den Oberkörper frei.<br />

+Der ganze Organismus ist schwach, vermutlich ein Mangel an Nahrung<br />

und vielleicht auch Wasser. Die Haut ist hart und Trocken. Aber die Flecken,<br />

das Rasseln der Atmung und die blauen Lippen… Das sieht mehr<br />

nach einer Vergiftung aus. Sie sehen alle so aus. Das würde erklären warum<br />

sie nicht Kämpfen. Ein Kleinkind mit einem Gummi-Knüppel könnte<br />

sie besiegen.+<br />

Die immer größer werdende Stille lässt sie aufhorchen. Gut zwanzig Augenpaare<br />

schauen sie inzwischen an. Die Stille dauert an, während sie<br />

von allen Seiten taxiert wird. Dann spricht der *Arzt* das offensichtliche<br />

aus. „du bist neu hier!“ und Menuem nickt langsam.<br />

„Wie du siehst ist das nicht der sicherste Ort und wir haben nichts um<br />

dich in Gastfreundschaft zu empfangen. Wir bieten dir etwas Grollwurzt<br />

an um den Hunger zu besiegen, aber wenn du bereit bist zu arbeiten,<br />

kannst du uns ernten helfen und danach etwas bekommen. Ihr anderen<br />

bis auf Schalla zieht los, wir haben nur eine Woche Zeit um hundert Liter<br />

zu ernten. Entschuldige aber wir haben einen schweren Schlag erhalten<br />

heute.“ Der Arzt nimmt seine Carbon-Staubmaske ab und ein hageres<br />

Halb-blindes Gesicht das umrahmt ist von schütterem grauweißem Haar<br />

kommt zum Vorschein.<br />

„Die drei waren unsere kräftigsten Männern und durch die Prügel können<br />

sie kaum arbeiten. Und da wir Skuso abbauen heilen wir nicht. Und<br />

Bella, wenn ich versuche den Pfeil zu entfernen, stirbt sie vermutlich. Ich<br />

bin kein Arzt, sondern Versicherungsvertreter. Oder war es vor zehn<br />

Jahren einmal.“ +Der Kummer muss ihn schnell alt gemacht haben.+ Mitleid<br />

regt sich in Menuem. +Wenn ich jetzt helfe werden die Ratten aufmerksam<br />

werden. Irgendwie muß ich das ganze tarnen.+ „Vielleicht<br />

kann ich euch etwas helfen. Etwas verstehe ich von Medizin. Nur Heilkunde<br />

ist eigentlich nicht meine Starke Seite.“ sie geht zu Bella. Und<br />

schaut sich die Wunde an. „Die Pfeile haben Widerhaken nicht wahr?“<br />

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