Sternen-Tramp - Bernd Grudzinski alias Astor van Zoff

Sternen-Tramp - Bernd Grudzinski alias Astor van Zoff Sternen-Tramp - Bernd Grudzinski alias Astor van Zoff

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01.07.2013 Aufrufe

13 Erzählungen Immer klarer wird. 13.1.19. Kapitel 19 Todesfee wach auf! Ihre Träume sind einsam. Gefangen in einem Kerker-Käfig hängt sie in einer Halle aus weißem Eis und kann andere Gefangene sehen in deren Käfigen. Die anderen sind wie sie und doch anders. Alles Rufen und Schreien verhalt ungehört. Dann irgendwann scheint es so, als ob das eis zu brechen beginnt. Risse ziehen sich die Wände entlang. „… Wach auf Todesfee !...“ Diese Worte wiederholen sich zum sie weiß nicht wievielten mal. Ihre Augen sind zu, von dem Eis auf ihren Augenliedern und die Wärmestrahler schmelzen es langsam fort. „AFK?“ Ein Lachen ertönt „ja so kann man das auch sagen, away from Keyboard, also wir müssen uns beeilen. Ich bin Timberland, und einer von drei Hackern die sich bei euch eingehackt haben und euch aufwecken. Sobald der Auftau-Prozess beendet ist, öffne ich den Deckel. Dann musst du heraus kommen. Noch merkt es anscheinend niemand von der Crew, dass wir uns eingeschlichen haben, immerhin ist gerade Terdorium Tag und sie Feiern. Es gibt da einen Ausgang links von dir, tut mir leid wenn ich nicht mit mehr dienen kann, du wirst dich selbst durchschlagen müssen. Ach ja, schöner Gruß von Faranin…“ „Danke, wie lange habe ich geschlafen?“ Das Eis an den Augen bricht und sie kann die Halle verschwommen wieder erkennen. „Du warst eine der ersten, nicht wahr?... Ja hier steht es. Sechs Jahre , drei Monate und sechs Tage.“ +SECHS JAHRE??? Das ist eine unendlich lange Zeit.+ „Was ist mit Hauptmann Federer?“ Sie reibt sich über Arme und langsam spürt sie ihren Blutkreislauf wieder. „Der Name sagt mir nichts, aber das will nichts heißen, ich bin der Elektroniker von Faranin, nicht der Datologe. Deine Vital-Werte sind ziemlich schlecht, sag nicht, das kömmt vom Kälteschlaf.“ +Was ist alles passiert?+ Die Erinnerung kommt immer schneller wieder. „Vergiftung, sie haben mich mit so viel Sedativum voll gespritzt über Tage dass ich Dauer-Bewußtlos war. Danach Kälteschlaf, Wiederbelebung und wieder Kälteschlaf.“ Mit der rechten Hand zieht sie eine der Brand- Pflaster herunter nur um darunter das nicht wirklich verheilte Fleisch zu sehen. „Oh das sieht aber übel aus“ Das Pflaster fällt zu Boden. „Verbrennungen durch den Herz-Schocker, sie haben es sehr oft versucht.“ Mit einem Knirschen öffnet sich die Glas-Scheibe. „Viel glück Todesfee, Faranin hat dir ein neues Leben geschenkt!“ Danach ist Stille. +Ich werde AFK finden, wenn er noch lebt.+ Ihre Finger öffnen die Plastik-Klammern um ihren Bauch und sie taumelt auch dem stehenden Sarg. 310

13 Erzählungen Die Halle ist dunkler als damals. Ein drittel der Lampen ist ausgefallen. Allein in dieser Halle sind zwanzig Kältekammern geöffnet und sie sehen benutzt aus. +Zwanzig? Das bedeutet, dass die Kinder ausgewachsen sind. Nura ist ihnen damals also entkommen.+ Zittrig tapst sie durch die Halle und sie kann Musik und Gelächter vernehmen. Kurz Stehen bleibend lauscht sie und schaut sich dabei um. +Die Farbe an den Wänden blättert ab. Es scheint, als hätte da jemand Geld sparen müssen. Dort der Plan an der Weg-Kreuzung, schauen wir einmal wo wir sind.+ Menuem bleibt mehrere Minuten vor dem Plan stehen und studiert ihn. +Ich benötige einen sicheren Ort zum erholen, wenn ich so heraus gehe komme ich keinen Kilometer weit. Dort, das Lüftungs-System und die Maschinenräume.+ Ein helles Kichern kommt näher, Schritte sind zu hören. Menuem drückt sich in eine dunkle Nische und schaut in die Richtung. Ein Pärchen in silberner glitzernder Kleidung kommt den Gang herunter und befummelt sich dabei. Die Frau hat schon einen freien Oberkörper und auch seine Kleidung hat mehrere geöffnete Verschlüsse. Sie gehen küssend und fummelnd gut zehn Meter an ihrem Versteck vorbei Richtung Halle. +Ich muss mich beeilen wenn ich sie nicht töte beginnt in Kürze die Jagt.+ Sie erwägt kurz genau das zu tun, aber dann hat sie AFKs Bild wieder vor Augen und erinnert sich welche Gefühle die beiden wohl haben. +ich ziehe mich besser zurück.+ Langsam um leise zu sein schleicht sie den Gang weiter. Sie ist schon gute hundert Meter weiter als sie den Alarm hört. Danach taumelt sie so schnell sie kann weiter und stützt sich immer wieder an der Wand ab. Gänge, Türen, noch mehr Türen und dann Maschinenräume. Das nerftönende Quäken begleitet sie überall hin. Hinter einer Maschine deren Motoren Vibrieren und die Luft durch die Kanäle pumpen findet sie Schutz und legt sich erschöpft hin. Zwei Tage lang verbleibt sie in Deckung. Nur zum Toilettengang und um sich etwas Essen aus den Rettungspaketen der Not-Kapseln schleicht sie sich vor. Nach und nach gewinnt sie ihre Stärke und Beweglichkeit zurück. Dutzende von Soldaten und Androiden laufen immer wieder durch die Gänge und bringen gefangene Todesfeen zurück. Manchmal kann Menuem sie Schreien oder Weinen hören. +Und ich weiß nicht einmal ob ich sie befreien sollte oder nicht. Manche sind wie Cyntia und Anastasia. Ich muss einen Weg finden, aber wie? Beim nächsten mal benötigen sie mehr Zeit.+ * 311

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Erzählungen<br />

Immer klarer wird.<br />

13.1.19. Kapitel 19 Todesfee wach auf!<br />

Ihre Träume sind einsam. Gefangen in einem Kerker-Käfig hängt sie in<br />

einer Halle aus weißem Eis und kann andere Gefangene sehen in deren<br />

Käfigen. Die anderen sind wie sie und doch anders. Alles Rufen und<br />

Schreien verhalt ungehört. Dann irgendwann scheint es so, als ob das eis<br />

zu brechen beginnt. Risse ziehen sich die Wände entlang.<br />

„… Wach auf Todesfee !...“ Diese Worte wiederholen sich zum sie weiß<br />

nicht wievielten mal. Ihre Augen sind zu, von dem Eis auf ihren Augenliedern<br />

und die Wärmestrahler schmelzen es langsam fort. „AFK?“<br />

Ein Lachen ertönt „ja so kann man das auch sagen, away from Keyboard,<br />

also wir müssen uns beeilen. Ich bin Timberland, und einer von drei Hackern<br />

die sich bei euch eingehackt haben und euch aufwecken. Sobald<br />

der Auftau-Prozess beendet ist, öffne ich den Deckel. Dann musst du heraus<br />

kommen. Noch merkt es anscheinend niemand von der Crew, dass<br />

wir uns eingeschlichen haben, immerhin ist gerade Terdorium Tag und<br />

sie Feiern. Es gibt da einen Ausgang links von dir, tut mir leid wenn ich<br />

nicht mit mehr dienen kann, du wirst dich selbst durchschlagen müssen.<br />

Ach ja, schöner Gruß von Faranin…“<br />

„Danke, wie lange habe ich geschlafen?“ Das Eis an den Augen bricht und<br />

sie kann die Halle verschwommen wieder erkennen. „Du warst eine der<br />

ersten, nicht wahr?... Ja hier steht es. Sechs Jahre , drei Monate und<br />

sechs Tage.“ +SECHS JAHRE??? Das ist eine unendlich lange Zeit.+ „Was<br />

ist mit Hauptmann Federer?“ Sie reibt sich über Arme und langsam spürt<br />

sie ihren Blutkreislauf wieder. „Der Name sagt mir nichts, aber das will<br />

nichts heißen, ich bin der Elektroniker von Faranin, nicht der Datologe.<br />

Deine Vital-Werte sind ziemlich schlecht, sag nicht, das kömmt vom Kälteschlaf.“<br />

+Was ist alles passiert?+ Die Erinnerung kommt immer schneller wieder.<br />

„Vergiftung, sie haben mich mit so viel Sedativum voll gespritzt über Tage<br />

dass ich Dauer-Bewußtlos war. Danach Kälteschlaf, Wiederbelebung<br />

und wieder Kälteschlaf.“ Mit der rechten Hand zieht sie eine der Brand-<br />

Pflaster herunter nur um darunter das nicht wirklich verheilte Fleisch<br />

zu sehen. „Oh das sieht aber übel aus“ Das Pflaster fällt zu Boden.<br />

„Verbrennungen durch den Herz-Schocker, sie haben es sehr oft versucht.“<br />

Mit einem Knirschen öffnet sich die Glas-Scheibe.<br />

„Viel glück Todesfee, Faranin hat dir ein neues Leben geschenkt!“ Danach<br />

ist Stille. +Ich werde AFK finden, wenn er noch lebt.+ Ihre Finger<br />

öffnen die Plastik-Klammern um ihren Bauch und sie taumelt auch dem<br />

stehenden Sarg.<br />

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