Sternen-Tramp - Bernd Grudzinski alias Astor van Zoff
Sternen-Tramp - Bernd Grudzinski alias Astor van Zoff Sternen-Tramp - Bernd Grudzinski alias Astor van Zoff
13 Erzählungen Mit einem Ruck Straffen sich die Seile wieder und Menuem schaut immer wieder auf den angezeigten Counter zum Bremsen. Ein Wrack eines Terra-Zerstörers treibt nur hundert Meter an ihr vorbei. Und dann kommt das „JETZT!“ und sie drückt die Schubhebel wieder nach vorne. Nach hinten kaum etwas sehend, zuckt sie zusammen, als das Gespann eine deutlich langsamere TRL-7 überholt, welches mehrere schwarze Brand- Streifen auf dem Rumpf hat. Dann kann sie das Hangar Deck an ihr vorbei rauschen sehen und sie sind immer noch zu schnell. „auf Aufschlag vorbereiten!“ Vor ihr reißen die Seile ein nach dem anderen und sie muß die Triebwerke ausschalten um nicht sie nicht in die Seitliche Wandung zu treiben. Als der Aufschlag dann kommt, ist er nicht mehr als ein Sanfter Andruck. Der Lander klebt wie eine Fliege auf einem Honigbrot auf der gut 10 m Dicken Schaumstoff-Wand am Ende des Hangars. Dann ergreift ihn ein großer Arm und setzt ihn auf einer Lande-Fläche ab. Der Lander versinkt mit der Plattform im Boden und immer noch geschockt nimmt Menuem den Helm ab und streicht sich ein paar Haare aus dem Gesicht. Dann kommt das blendende Licht welches alles durchdringt. * Menuem starrt immer noch auf die Cocpitscheibe und die im Hangar Stehenden Lander. Keiner der nicht verkratz, beschädigt oder ein halbes Wrack ist. Überall werden noch Verletzte aus den Landern geholt. +Das sieht übel aus+ und sie drückt auf die Fernöffnung der Heck-Luken. Je mehr sie sieht, desto mehr steigt ein schlimmes Gefühl von ihrem Bauch zur Brust erreicht und als es den Hals erreicht beginnt sie zu wimmern und dann bricht es aus ihr heraus. Sie neigt den Kopf nach vorne auf Ihre Hände und schluchzt. Sie Schluchzt all die Verzweiflung und Angst der letzten Stunden heraus, dabei war ihr nicht einmal bewusst, wie sehr sie gelitten hatte. Vorsichtig legen sich ihr von hinten zwei große behandschuhte Hände auf die Schultern. „Bleib sitzen, wir laden inzwischen alle aus.“ ZWG-297 lässt sie wieder los und beginnt Gartner los zu schnallen. Der Sturm der Gefühle kämpft mit einer tiefen Erschöpfung und verliert diesen so nach und nach. Trotzdem hebt Menuem ihren Kopf nicht. Sie wartet bis sie sich innerlich beruhigt und wieder unter Kontrolle hat. Nach einer gefühlten Ewigkeit hebt sie den Kopf wieder und schaut ihr schwaches Spiegelbild an. +Du sahst heute Morgen deutlich hübscher aus. Das solltest du ändern. Jetzt reiß dich zusammen und steig aus!+ Sie schaut sich um. Das Cocpit ist inzwischen leer, aber hinten werden immer noch Verletzte aus der Kabine gezogen. +Ich habe also noch Zeit mit dem Aussteigen. Also doch der richtige Moment für Schönheit.+ 170
13 Erzählungen Sie schaut in ihr Spiegelbild und reibt sich das Gesicht. Nach und nach verschwindet die Blässe und die Schatten unter den Augen. +Es geht nicht besser, es sieht nur besser aus.+ Kritisch schaut sie sich noch einmal an. +So kann ich mich sehen lassen.+ Das Gewehr auf den Rücken und den Helm am Gürtel klettert sie nach hinten in die rechte Kabine und schlendert dann durch die Luke heraus, als sei heute ein ganz normaler Trainingstag gewesen. Der Bereich hinter der *Rostmonster* ist voller Soldaten mit halb offenen Anzügen, die von anderen in Geschlossenen Anzügen notdürftig verarztet werden. Neben einem dessen Brustkorb eine einzige offene Wunde ist kniet sie sich ab, „Schon gut Soldat, sie brauchen keine Angst zu haben.“ und öffnet ihren eigenen Anzug und zieht die Arme aus den Ärmeln. „ich werde dir helfen, du mußt mir vertrauen. Es gibt etwas wofür es sich lohnt durch zu halten.“ Dann greift sie die Hände des Sterbenden, legt sich diese auf die eigenen Brüste und hält diese dort fest. Mit geschlossenen Augen flüstert sie die Worte der Heilung und spürt die Kraft aus ihr durch seine Arme fließen. „Nehmt die Todesfee von ihm weg, der ist noch rettbar!“ Zwei paar Hände ergreifen sie von hinten und ziehen sie von dem Soldaten weg. Noch etwas verwirrt schaut sie sich um und sieht zwei Männer in weißem Anzug, mit einem braunen Eskulab-Stab auf der Brust. Ein dritter kniet sich neben den Soldaten und injiziert ihm Stabilisierende Mittel. „Ich werde nicht zulassen, daß sie auch nur einen meiner Patienten töten. Egal was sie meinen warum sie das tun“ zischt dieser ihr zu. Menuem schaut ihn verwundert und braucht eine Weile um zu begreifen, was das gerade bedeutete. In etwa 10m Entfernung hört sie einen Soldaten zu seinem Helfer flüstern „Als bei mir könnte sie gerne vorbei kommen, ich habe nur gebrochene Beine, daran stirbt man nicht.“ und dieser ihm zu raunen. „die kommt nur zu den Todgeweihten und stielt ihnen das Leben, oder was meinst du warum die nach dem Einsatz so aussieht als sei sie gerade frisch vom Frühstück aufgestanden. Was meinst du wie viele der Toten nicht lebendig zurück gelassen wurden, sondern einen kleinen Happen für sie darstellten? Menuem richtet sich wieder im Sitzen auf und schaut sich prüfend um. +Sie haben Angst vor mir, wegen der Berichte in dieser Zeitschrift … und vermutlich auch wegen meiner Wandlung. Es wird also schwer werden einem von ihnen zu helfen. Zum Glück helfen die Med-Techs den schwersten Fällen zuerst. Vielleicht suche ich mir die schwersten Fälle und werde sie retten und so meinen Ruf reparieren. Sie bindet sich die Ärmel um die Hüfte, so dass sie laufen kann und steht wieder auf. Dann wandelt sie durch die Reihen der Verletzten und schaut 171
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Sie schaut in ihr Spiegelbild und reibt sich das Gesicht. Nach und nach<br />
verschwindet die Blässe und die Schatten unter den Augen. +Es geht<br />
nicht besser, es sieht nur besser aus.+ Kritisch schaut sie sich noch einmal<br />
an. +So kann ich mich sehen lassen.+<br />
Das Gewehr auf den Rücken und den Helm am Gürtel klettert sie nach<br />
hinten in die rechte Kabine und schlendert dann durch die Luke heraus,<br />
als sei heute ein ganz normaler Trainingstag gewesen. Der Bereich hinter<br />
der *Rostmonster* ist voller Soldaten mit halb offenen Anzügen, die von<br />
anderen in Geschlossenen Anzügen notdürftig verarztet werden.<br />
Neben einem dessen Brustkorb eine einzige offene Wunde ist kniet sie<br />
sich ab, „Schon gut Soldat, sie brauchen keine Angst zu haben.“ und öffnet<br />
ihren eigenen Anzug und zieht die Arme aus den Ärmeln. „ich werde<br />
dir helfen, du mußt mir vertrauen. Es gibt etwas wofür es sich lohnt<br />
durch zu halten.“ Dann greift sie die Hände des Sterbenden, legt sich diese<br />
auf die eigenen Brüste und hält diese dort fest. Mit geschlossenen Augen<br />
flüstert sie die Worte der Heilung und spürt die Kraft aus ihr durch<br />
seine Arme fließen.<br />
„Nehmt die Todesfee von ihm weg, der ist noch rettbar!“ Zwei paar Hände<br />
ergreifen sie von hinten und ziehen sie von dem Soldaten weg. Noch<br />
etwas verwirrt schaut sie sich um und sieht zwei Männer in weißem Anzug,<br />
mit einem braunen Eskulab-Stab auf der Brust. Ein dritter kniet sich<br />
neben den Soldaten und injiziert ihm Stabilisierende Mittel. „Ich werde<br />
nicht zulassen, daß sie auch nur einen meiner Patienten töten. Egal was<br />
sie meinen warum sie das tun“ zischt dieser ihr zu. Menuem schaut ihn<br />
verwundert und braucht eine Weile um zu begreifen, was das gerade bedeutete.<br />
In etwa 10m Entfernung hört sie einen Soldaten zu seinem Helfer flüstern<br />
„Als bei mir könnte sie gerne vorbei kommen, ich habe nur gebrochene<br />
Beine, daran stirbt man nicht.“ und dieser ihm zu raunen. „die<br />
kommt nur zu den Todgeweihten und stielt ihnen das Leben, oder was<br />
meinst du warum die nach dem Einsatz so aussieht als sei sie gerade<br />
frisch vom Frühstück aufgestanden. Was meinst du wie viele der Toten<br />
nicht lebendig zurück gelassen wurden, sondern einen kleinen Happen<br />
für sie darstellten?<br />
Menuem richtet sich wieder im Sitzen auf und schaut sich prüfend um.<br />
+Sie haben Angst vor mir, wegen der Berichte in dieser Zeitschrift … und<br />
vermutlich auch wegen meiner Wandlung. Es wird also schwer werden<br />
einem von ihnen zu helfen. Zum Glück helfen die Med-Techs den schwersten<br />
Fällen zuerst. Vielleicht suche ich mir die schwersten Fälle und werde<br />
sie retten und so meinen Ruf reparieren.<br />
Sie bindet sich die Ärmel um die Hüfte, so dass sie laufen kann und steht<br />
wieder auf. Dann wandelt sie durch die Reihen der Verletzten und schaut<br />
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