Arbeitshilfe KJS 4 bis Dezember 2009 - DLRG-Jugend Bayern
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Seminarunterlagen<br />
Kinder und <strong>Jugend</strong>gerechte Schwimmausbildung 4 — Rettungsschwimmen<br />
5.2.2 Rettung eines Bewusstlosen aus kaltem Wasser<br />
Gefahr des Bergungstodes:<br />
Bei der Bergung eines Bewusstlosen aus kaltem Wasser besteht die Gefahr<br />
des sogenannten Bergungstodes. Der Köper zentralisiert seinen Kreislauf,<br />
damit versorgt er seine Gliedmaßen weniger, der Körperstamm hält die<br />
Restwärme. Dies führt zur schnelleren Auskühlung der Gliedmaßen. Wird das<br />
Opfer bei der Bergung in die Senkrechte gebracht oder stark bewegt, sackt das<br />
ganze warme Blut nach unten. Kaltes Blut aus den Gliedmaßen wird in den<br />
Körperstamm transportiert. Somit kühlt dieser schlagartig aus, es folgt<br />
Kammerflimmern und schließlich der Herztod.<br />
Richtige Bergung eines Bewusstlosen:<br />
Um das Risiko des Bergungstodes zu verringern, muss ein Bewusstloser immer<br />
in der waagerechten aus dem kalten Wasser geborgen werden. Als<br />
Rettungsmittel eignet sich hierfür ein Rescue-Sled, ein Rettungsbrett, eine<br />
Vakuummatratze oder ähnliches.<br />
5.2.3 Lokale Kälteschäden<br />
Symptome:<br />
Wir werden meist mit Erfrierungen ersten oder zweiten Grades konfrontiert.<br />
Bei einer Erfrierung 1. Grades wird die Haut kalt, blass und<br />
gefühlsunempfindlich. Der Betroffene beginnt zu zittern und erzeugt somit<br />
wieder Wärme. Durch die vermehrte Durchblutung der Gefäße tritt eine Rötung<br />
ein.<br />
Bei einer Erfierung 2. Grades treten tiefere Hautschädigungen auf. Die Haut<br />
wird dunkelrot/violett oder bildet mehrere Blasen aus. Der Patient hat<br />
Schmerzen und die Haut schwillt an.<br />
Erfierungen 3. und 4. Grades sind weitaus schwerwiegender. Es kommt zu<br />
bleibenden Haut- bzw. Gewebeschäden <strong>bis</strong> hin zur Abfrierung. Hier ist das<br />
Gewebe unheilbar geschädigt. Erfrorene Hautpartien färben sich schwarz.<br />
Therapie:<br />
• Langsames Aufwärmen der betroffenen Stelle (Handwarmes Wasser,<br />
25°C – 30°C)<br />
• Nasse Kleidung entfernen<br />
• Bewegung der betroffen Körperteile (Erzeugung von Wärme)<br />
• Trocknen<br />
• In warmen, trockenen Raum bringen<br />
• Notruf<br />
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