Arbeitshilfe KJS 4 bis Dezember 2009 - DLRG-Jugend Bayern

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Seminarunterlagen Kinder und Jugendgerechte Schwimmausbildung 4 — Rettungsschwimmen 4.1.2. Flexible Höhlräume im Körper – Problem und Abhilfe 22 • Lunge Problem: Sie wird immer weiter zusammengedrückt, bis ihr Volumen auf den sogen. Totraum geschrumpft ist. Würde man jetzt tiefer tauchen, bluten die Schleimhäute ein. Abhilfe: Maximale Tauchtiefe für Apnoe-Taucher: 30m • Mittelohr (Trommelfell ist flexibel) • Gehörgang (Trommelfell ist flexibel) Problem: Beim Tauchen wird durch den Gehörgang Druck auf das Trommelfell ausgeübt. Schon ab 0,5 m können Schädigungen des Trommelfells entstehen Abhilfe: Durch zuhalten der Nase und kräftiges drücken baut man durch das Mittelohr einen Gegendruck auf („Druckausgleich). Dieser funktioniert nur bei freien Nasennebenhöhlen. !! Bei Schnupfen ist Tauchen verboten !! • Nasennebenhöhle • Stirnbeinhöhle • Keilbeinhöhle • Sonstige Höhlen im Kopfbereich (Schleimhäute sind flexibel) Problem: Beim Abtauchen werden die Schleimhäute zusammengepresst, sie können Einbluten Abhilfe: „Druckausgleich“ In allen Höhlen herrscht wieder Umgebungsdruck. Bei Schnupfen sind die Schleimhäute geschwollen, der Druckausgleich funktioniert nicht, Schleimhäute bluten ein und es bleiben Schmerzen. • Taucherbrille/Schwimmbrille Problem: Die Augen sind sehr beweglich/flexibel. Beim Abtauchen kann es passieren, dass die Augen herausquellen. Abhilfe: In Taucherbrille blasen. !! Niemals mit Schwimmbrille tauchen, da keine Luft eingeblasen werden kann !!
Seminarunterlagen Kinder und Jugendgerechte Schwimmausbildung 4 — Rettungsschwimmen • Magen/Verdauungstrakt Durch das Zusammenpressen bei höherem Druck, entweichen Verdauungsgase schneller und früher. Das ist aber unproblematisch. ☺ 4.2. Schwimmbad Black Out Zum Apnoe Tauchen (=Freitauchen, ohne Pressluft) hat man nur einen begrenzten Luftvorrat. Das Blut entzieht der Einatemluft 4% Sauerstoff, mehr kann es nicht aufnehmen, selbst wenn reiner Sauerstoff eingeatmet wird. Dieser Anteil bleibt dem Apnoe-Taucher um seinen Körper zu versorgen. Der gelöste Sauerstoff wird zu Kohlensäure verarbeitet und beim Nächsten Atemzug als Kohlendioxid abgeatmet Der Atemreiz, also das „Signal“ zum auftauchen, wird durch den Kohlesäurespiegel im Blut bestimmt, nicht durch den Anteil gelösten Sauerstoff. Hyperventiliert (=schnelles, kurzes, tiefes Ein- und Ausatmen) ein Taucher, kann er den Sauerstoffanteil im Blut nicht vergrößern. Das Blut kann nicht mehr als 4% aufnehmen. Aber er verringert den Kohlensäureanteil. Der Taucher verspürt keinen Atemreiz, es kommt zu Sauerstoffmangel im Gehirn und schließlich Bewusstlosigkeit. Besonders gefährlich ist der Schwimmbad-Black-Out beim Auftauchen. Der Körper misst den Kohlensäuregehalt des Blutes über den Druck der Kohlensäure. Da der Umgebungsdruck beim Auftauchen geringer wird, wird auch der Druck der Kohlensäure im Blut geringer und der Taucher verspürt keinen Atemreiz. 4.3. Zusammenfassung • Tauche nie allein • Immer eine Aufsicht pro Streckentaucher im Schwimmbad • Tauche nur, wenn Du gesund bist. • Tauche nie mit Schnupfen • Tauche nur, wenn Du Dich wohl fühlst • Tauchen mit Schwimmbrille verboten • Druckausgleich immer durchführen, auch bei kleinen Tiefen! • Hyperventilieren verboten 23
Seite 1 und 2: Arbeitshilfe Kinder- und jugendgere
Seite 3 und 4: Seminarunterlagen Kinder und Jugend
Seite 21: Seminarunterlagen Kinder und Jugend

Arbeitshilfe KJS 4 bis Dezember 2009 - DLRG-Jugend Bayern

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?