Arbeitshilfe KJS 4 bis Dezember 2009 - DLRG-Jugend Bayern
Arbeitshilfe KJS 4 bis Dezember 2009 - DLRG-Jugend Bayern
Arbeitshilfe KJS 4 bis Dezember 2009 - DLRG-Jugend Bayern
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<strong>Arbeitshilfe</strong><br />
Kinder- und<br />
jugendgerechte<br />
Schwimmausbildung<br />
Rettungsschwimmen<br />
<strong>DLRG</strong>-<strong>Jugend</strong> <strong>Bayern</strong><br />
Woffenbacher Str. 34<br />
92318 Neumarkt<br />
Tel.: 09181/3201-3<br />
Fax: 09181/3201-26<br />
www.bayern.dlrg-jugend.de<br />
Erstellung:<br />
Stefan Dietz<br />
Frank Prell<br />
Katrin Korb<br />
Neue Fassung:<br />
Version 2.0<br />
März 2005<br />
Neueste Fassung:<br />
Version 3.0<br />
August 2005<br />
Stefan Dietz<br />
Frank Prell<br />
Doris Bachmeier<br />
Allerneuste Fassung:<br />
Version 4.0<br />
Oktober 2007<br />
Frank Prell<br />
Stefan Dietz<br />
Neueste Fassung - Facelift:<br />
Version 5.0<br />
Oktober <strong>2009</strong><br />
Frank Prell<br />
Stefan Dietz<br />
<strong>Bayern</strong>
Seminarunterlagen<br />
Kinder und <strong>Jugend</strong>gerechte Schwimmausbildung 4 — Rettungsschwimmen<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis ................................................................... 2<br />
Einleitung ............................................................................ 4<br />
1. Spannungsfeld „Humanität und Sport“ .............................. 5<br />
2<br />
1.1 Aufgaben der <strong>DLRG</strong> ..................................................... 5<br />
1.2 Was hat Rettungsschwimmen mit Schwimmsport zu tun<br />
......................................................................................... 6<br />
2. Rechte und Pflichten ......................................................... 7<br />
2.1 Pflicht zur Hilfeleistung ............................................... 7<br />
2.2 Rechtmäßigkeit lebensrettender Handlungen............... 7<br />
3. Versicherung .................................................................... 9<br />
3.1 Gesetzliche Unfallversicherung (GUV) .......................... 9<br />
3.2 Gruppenunfallversicherung ......................................... 9<br />
3.3 Haftpflichtversicherung ..............................................10<br />
3.4 Übersicht Versicherungsschutz in der <strong>DLRG</strong> ...............11<br />
Schadensanzeige Gerling-Konzern erweiterte Sporthaftpflicht ..... 15<br />
Schadensanzeige HDI Betriebshaftpflicht ..................................... 17<br />
4. Tauchen – andere Umgebung für den Körper .................. 21<br />
4.1. Druckbelastung für den Körper unter Wasser ............21<br />
4.1.1. Allgemein .......................................................................... 21<br />
4.1.2. Flexible Höhlräume im Körper – Problem und Abhilfe ........ 22<br />
4.2. Schwimmbad Black Out .............................................23<br />
4.3. Zusammenfassung ....................................................23<br />
5. Grundlagen 1. Hilfe am Wasser - Hitze und Kälteschäden 24<br />
5.1 Hitzeschäden .............................................................24<br />
5.1.1 Systemische Hitzeschäden .................................................. 24<br />
5.1.1.1 Hitzeerschöpfung ................................................................. 24
Seminarunterlagen<br />
Kinder und <strong>Jugend</strong>gerechte Schwimmausbildung 4 — Rettungsschwimmen<br />
5.1.1.2 Hitzschlag ............................................................................ 25<br />
5.1.1.3 Sonnenstich ......................................................................... 25<br />
5.1.2 Lokale Hitzeschäden ........................................................... 26<br />
5.2 Kälteschäden ..............................................................26<br />
5.2.1 Systemische Kälteschäden .................................................. 27<br />
5.2.2 Rettung eines Bewusstlosen aus kaltem Wasser .................. 28<br />
5.2.3 Lokale Kälteschäden ........................................................... 28<br />
6. Prüfungsordnung / PO ................................................... 29<br />
6.1 Die Prüfungskarte ......................................................29<br />
6.2 Die Riegenkarte ..........................................................30<br />
7. Knotenkunde ................................................................. 31<br />
8. Baderegelquiz ................................................................ 34<br />
9. Spiele ............................................................................. 38<br />
9.1 Ocean Boards .............................................................38<br />
10. Übungsreihe Gurtretter ................................................ 38<br />
Impressum: ........................................................................ 40<br />
3
Seminarunterlagen<br />
Kinder und <strong>Jugend</strong>gerechte Schwimmausbildung 4 — Rettungsschwimmen<br />
Einleitung<br />
Es geschah im Jahre 2003…. Eine Neue Ära begann…. Aufbauend auf dem<br />
bewährten Konzept der <strong>KJS</strong> 1-3 Seminarreihe startete das erste <strong>KJS</strong> 4 Seminar<br />
in Rohr mit dem Ziel die Kinder- und <strong>Jugend</strong>gerechte Schwimmausbildung in<br />
dem Bereich Rettungsschwimmen zu ergänzen.<br />
Nach einer 2-Jährigen Pilotphase wurde dieses Skript grundlegend überarbeitet<br />
und ergänzt. An dieser Stelle möchten wir allen SeminarteilnehmerInnen der<br />
letzten beiden Jahre für Ihr offenes und konstruktives Feedback danken, die<br />
einen wesentlichen Beitrag für diese <strong>Arbeitshilfe</strong> geleistet haben.<br />
Besondere Grüße an dieser Stelle nach Etzelsdorf in Mittelfranken. Die<br />
Unterstützung aus dieser Metropole kann durchaus als zentraler Dreh- und<br />
Angelpunkt für dieses Skript bezeichnet werden.<br />
Die Ausbildungsinhalte beruhen im Wesentlichen auf dem „Handbuch<br />
Rettungsschwimmen“ des <strong>DLRG</strong> Präsidiums (Bestellnummer: 13708630).<br />
Das Skript dient als Ergänzung und kann jederzeit erweitert, verbessert und<br />
ergänzt werden.<br />
Nichts bleibt für die Ewigkeit<br />
4<br />
Die Autoren
Seminarunterlagen<br />
Kinder und <strong>Jugend</strong>gerechte Schwimmausbildung 4 — Rettungsschwimmen<br />
1. Spannungsfeld „Humanität und Sport“<br />
1.1 Aufgaben der <strong>DLRG</strong><br />
Versetzen wir uns zurück in das Jahr 1912, genau genommen den 28.Juli 1912.<br />
Ein sonniger Sonntag neigt sich seinem Ende. Im Ostseebad Binz auf Rügen<br />
liegt der Bäderdampfer „Kronprinz Wilhelm“ am Bootssteg. Ausflügler,<br />
Badegäste und Schaulustige warten ungeduldig auf die Abfahrt des Schiffes.<br />
Nicht ungewöhnlich für einen Sommerabend, <strong>bis</strong> plötzlich ein lautes Krachen<br />
ertönt. Der Bootsteg bricht Trichterförmig zusammen und reist 17 Menschen,<br />
darunter auch Kinder, in den Tod.<br />
Dieses Unglück wurde zum Ursprung der <strong>DLRG</strong>. Sie wurde am 19.10.1913<br />
gegründet. Der Grundgedanke war:<br />
„Schwimmen und Retten lernen“<br />
Dieses humanitäre Ziel ist auch Heute die wichtigste Aufgabe der <strong>DLRG</strong> und in<br />
der Satzung (§2 Abs. 2) verankert:<br />
Zweck der <strong>DLRG</strong>:<br />
„Die vordringliche Aufgabe der <strong>DLRG</strong> ist die Schaffung und Förderung<br />
aller Einrichtungen und Maßnahmen, die der Bekämpfung des Ertrinkungstodes<br />
dienen.“<br />
Aus diesem Ziel leiten sich die Kernaufgaben der <strong>DLRG</strong> ab, die ebenfalls in der<br />
Satzung (§ 2 Abs. 2) festgehalten sind.<br />
Einige Punkte sind:<br />
• Ausbildung im Schwimmen und der Selbstrettung<br />
• Ausbildung im Rettungsschwimmen<br />
• Weiterqualifizierung von Rettungsschwimmern für Ausbildung und<br />
Einsatz<br />
• Durchführung von Wasserrettungsdienst<br />
Weitere Ziele der <strong>DLRG</strong> sind:<br />
• Aus- und Fortbildung in Erster Hilfe und Sanitätswesen<br />
• <strong>Jugend</strong>arbeit<br />
• Ausbildung ehrenamtlicher Mitarbeiter, auch in den Bereichen: Führung,<br />
Organisation und Verwaltung<br />
• Durchführung Rettungssportlicher Übungen und Wettkämpfe<br />
Unsere Aufgaben sind:<br />
AUFKLÄREN AUSBILDEN RETTEN<br />
5
Seminarunterlagen<br />
Kinder und <strong>Jugend</strong>gerechte Schwimmausbildung 4 — Rettungsschwimmen<br />
1.2 Was hat Rettungsschwimmen mit Schwimmsport zu tun<br />
Jede Gliederung setzt andere Schwerpunkte in ihren Arbeitsbereichen. So gibt<br />
es beispielsweise Gliederungen mit sehr vielen Wachgängern, Bootsführern,<br />
Tauchern oder Sanitätsdienstlern. Andere Ortsverbände legen dahingegen sehr<br />
viel Wert auf Rettungs- und Schwimmwettkämpfe. Hat das überhaupt noch<br />
etwas mit Rettungsschwimmen zu tun? Es ergibt sich ein gewisses<br />
Spannungsfeld. Ist die <strong>DLRG</strong> jetzt mehr Rettungsorganisation oder mehr<br />
Schwimmsportorganisation?<br />
Die Hintergründe von Rettungswettkämpfen bzw. Leistungssport sind vielseitig.<br />
Erfolge durch gutes Training schaffen Motivation bei den Schwimmern und<br />
einen sehr guten Teamgeist. Manche Gliederungen haben auch gar nicht die<br />
Möglichkeit am Freigewässer aktiv zu werden und konzentrieren sich deshalb<br />
auf den Schwimmsport. Der hierbei wichtigste Aspekt ist eine<br />
Leistungssteigerung des einzelnen.<br />
Auf den ersten Blick haben diese Dinge wenig mit einer Rettungsorganisation<br />
zu tun. Die <strong>DLRG</strong> will Leute vor den Ertrinkungstod bewahren und Wachdienst<br />
an Bädern, Flüssen und Seen durchführen. Dazu ist es notwendig<br />
Rettungstechniken zu erlernen und zu beherrschen. Ein Rettungsschwimmer<br />
muss wissen, wie er ein verunfalltes Opfer bergen kann, ohne sich selbst in<br />
Gefahr zu bringen. Für einen guten Rettungswachdienst ist auch der Umgang<br />
mit Rettungsgeräten wichtig.<br />
Beide Punkte sind als Aufgabenfelder der <strong>DLRG</strong> in der Satzung zu finden.<br />
Rettungsschwimmen hat sehr viel mit Schwimmsport zu tun. Sicher ist es nicht<br />
das Ziel der <strong>DLRG</strong> den Olympiasieger in 400m Lagen zu trainieren. Aber ein<br />
Rettungsschwimmer, der schnell ein Opfer aus dem Wasser zieht, benötigt die<br />
dreifache Leistung wie ein normaler Schwimmer. Ein guter Rettungsschwimmer<br />
ist somit auch ein guter Leistungsschwimmer.<br />
Zusammenfassend kann man sagen, dass es sich für den Rettungsschwimmer<br />
durchaus lohnt, etwas für seine Kondition in Form von Leistungstraining zu tun.<br />
Das dient seiner eigenen Sicherheit und ist zum Vorteil des zu Rettenden. Er<br />
wird noch schneller und sicherer Leben Retten können. Andererseits ist aber<br />
auch der trainierte Leistungsschwimmer gefordert, sich Rettungstechniken<br />
anzueignen damit er seine Kondition auch besser einsetzen kann.<br />
Beides miteinander zu verbinden, „Humanität und Sport“ bringt dem einzelnen<br />
Spaß und höhere Sicherheit. Dem Verein bringt es motivierte, gute Schwimmer<br />
und somit beste Vorraussetzungen für eine erfolgreiche Rettung.<br />
6
Seminarunterlagen<br />
Kinder und <strong>Jugend</strong>gerechte Schwimmausbildung 4 — Rettungsschwimmen<br />
2. Rechte und Pflichten<br />
2.1 Pflicht zur Hilfeleistung<br />
Anderen in Not Hilfe zu leisten, ist eine moralische Pflicht. Diese Pflicht hat<br />
Deutschland zur Rechtspflicht erhoben, indem sie die unterlassene Hilfeleistung<br />
gemäß dem § 323c des Strafgesetzbuch (StGB) unter Strafe stellt. Damit<br />
erhebt der Staat eine Handlungserwartung an seine Bürger, indem er ihnen bei<br />
Untätigkeitsbleiben in Notsituationen mit einer Strafe droht.<br />
Der § 323c StGB bestimmt hierbei den vom Gesetz geforderten Umfang und<br />
damit die Hilfeleistungspflicht für jedermann.<br />
Der Retter muss zur Hilfeleistung in der Lage sein, ohne sein eigenes Leben zu<br />
gefährden. Voraussetzungen hierfür sind z.B.:<br />
• Schwimmfertigkeiten<br />
• Gesundheitszustand<br />
• Körperliche Ebenbürtigkeit (Leistungsfähigkeit)<br />
• Zumutbarkeit der Hilfeleistung<br />
2.2 Rechtmäßigkeit lebensrettender Handlungen<br />
In unserer modernen Gesellschaft bestimmt die verfassungsgemäße Ordnung<br />
die Rechte und Pflichten des Individuums. Insbesondere aber werden<br />
garantiert:<br />
• Unantastbarkeit der menschlichen Würde (Art. 1 GG)<br />
• Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit (Art. 2 GG)<br />
• Gewährleistung des Eigentums (Art. 14 GG)<br />
Es ist denkbar, dass es bei Lebensrettungen zu unerlaubten Handlungen<br />
kommen kann (z.B. Notwehr bzw. Verwendung fremden Eigentums)<br />
Neben der Pflicht zum Tätigwerden nach § 323c StGB kennt das<br />
Strafgesetzbuch auch das so genannte „Handels durch Unterlassen“ oder<br />
„Begehen durch Unterlassen“ (§ 13 StGB). In diesem Fall besteht das<br />
Unterlassen im Unterschied zu § 323 c StGB nicht in einem jedem Bürger<br />
betreffenden Verstoß gegen eine Gebotsnorm (nämlich, z.B. bei Unglücksfällen<br />
die zumutbare Hilfe zu leisten, ohne verpflichtet zu sein), sondern in der<br />
Nichtvornahme einer bestimmten rechtlichen Gegebenheit z.B. auf Angehörige<br />
des Öffentlichen Dienstes (Polizisten, Lehrer) zutreffen und so im<br />
Nichthandlungsfalle zu einer wesentlich höheren Bestrafung für ihr<br />
Nichthandeln führen als bei dem nicht im gleichen Maße verpflichteten<br />
Normalbürger. Dies wird in der Verwirklichung einer Straftat durch Unterlassung<br />
(Garantenstellung) bezeichnet.<br />
7
Seminarunterlagen<br />
Kinder und <strong>Jugend</strong>gerechte Schwimmausbildung 4 — Rettungsschwimmen<br />
Notwehr wird in § 32 StGB wie folgt beschrieben:<br />
(1) Wer eine Tat begeht, die durch Notwehr geboten ist, handelt nicht<br />
rechtswidrig.<br />
(2) Notwehr ist eine Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen<br />
rechtswidrigen Angriff von sich oder anderen abzuwenden.<br />
Zur Verwendung fremden Eigentums:<br />
Dieser Eingriff in fremde Rechtskreise ist dann zu rechtfertigen, wenn der Retter<br />
den akuten Notstand (§ 904 StGB) und Benutzung des fremden Gegenstandes<br />
eine drohende Gefahr für das Leben des anderen beseitigt werden kann. Die<br />
Verhältnismäßigkeit der Mittel ist dabei zu wahren. Schadensersatzpflichtig ist<br />
letztlich der Verunglückte, den es zu retten galt.<br />
8
Seminarunterlagen<br />
Kinder und <strong>Jugend</strong>gerechte Schwimmausbildung 4 — Rettungsschwimmen<br />
3. Versicherung<br />
3.1 Gesetzliche Unfallversicherung (GUV)<br />
• Gesetzlich (Sozialgesetzbuch)<br />
• Grundsätzlich nur Körperschäden<br />
• Greift für jedermann bei Hilfeleistungen<br />
• Deckt Tätigkeiten nach §2 der <strong>DLRG</strong> Satzung ab (z.B. Bootsführer,<br />
Taucher) bei <strong>DLRG</strong> Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern)<br />
• 2-fach ursächlichen Zusammenhang<br />
Tätigkeit ⇔ Unfall ⇔ Schaden<br />
• Beitragsfrei<br />
• Nur im Inland<br />
• Direkter Weg = üblicher Weg (vom Startpunkt aus)<br />
Nicht versichert sind:<br />
• Kinder jünger als 10 Jahre<br />
• Teilnehmer des Anfängerschwimmen (unabhängig vom Alter)<br />
• Breitensportveranstaltungen<br />
⇒ nur über Zusatzversicherung , die automatisch vom Präsidium auf Basis der<br />
jährlichen Mitgliederstatistik abgeschlossen wird<br />
3.2 Gruppenunfallversicherung<br />
• Automatisch durch das Präsidium abgeschlossen (für Einzelnen<br />
beitragsfrei)<br />
• Versichert sind Mitglieder, die nicht über die GUV versichert sind<br />
- Kinder <strong>bis</strong> 10 Jahre (Schwimmausbildung und<br />
<strong>Jugend</strong>pflegerischen Maßnahmen z.B. Zeltlager, Gruppenstunde)<br />
- Mitglieder über 10 Jahre bei der Anfängerschwimmausbildung<br />
• Versichert sind Nichtmitglieder bei der Anfängerschwimmausbildung und<br />
bei Breitensportaktivitäten<br />
• Für Personenschäden<br />
• Die Meldung eines Schadens muss innerhalb von 48 Stunden erfolgen<br />
9
Seminarunterlagen<br />
Kinder und <strong>Jugend</strong>gerechte Schwimmausbildung 4 — Rettungsschwimmen<br />
3.3 Haftpflichtversicherung<br />
10<br />
• Automatisch durch das Präsidium abgeschlossen (für Einzelnen<br />
beitragsfrei)<br />
• Versichert sind Personen (nur <strong>DLRG</strong>-Mitglieder), Gliederungen und<br />
<strong>DLRG</strong>-Motorboote bei Tätigkeiten im Rahmen §2 der Satzung<br />
• Für Personen-, Sach- und Vermögensschäden<br />
• Nur gegenüber Dritten (Ausnahmeregelung: auch <strong>DLRG</strong>-Mitglieder<br />
untereinander)<br />
• 150€ Selbstbeteiligung<br />
• Die Meldung von Unfällen und Haftpflichtschäden erfolgt auf<br />
entsprechendem Formblatt der Versicherung (siehe Seiten 23 und 24).<br />
Weitere Versicherungen<br />
• es existieren verschiedene Rahmenverträge zwischen <strong>DLRG</strong>-Präsidium<br />
und einzelnen Versicherungen zu günstigen Konditionen<br />
• Muss vom Halter, also der Gliederung abgeschlossen werden: z.B. Kfz-<br />
Versicherung<br />
Bei einem Unfall muss die örtliche Gliederung als Kfz-Halter die Versicherung<br />
verständigen.
Seminarunterlagen<br />
Kinder und <strong>Jugend</strong>gerechte Schwimmausbildung 4 — Rettungsschwimmen<br />
3.4 Übersicht Versicherungsschutz in der <strong>DLRG</strong><br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Im Niedernfeld 2, 31542 Bad Nenndorf Stand: 01.10.<strong>2009</strong><br />
Versicherungsart Gegenstand Meldung Kosten Leistungen Im Schadenfall<br />
Gesetzliche<br />
Unfallversicherung<br />
Kapitel 2<br />
Unfallversicherung für<br />
Mitglieder unter 10 Jahre,<br />
Anfängerschwimmer und<br />
Breitensport<br />
Kapitel 3<br />
Haftpflichtversicherung für<br />
<strong>DLRG</strong>- Mitglieder<br />
Kapitel 4<br />
Haftpflichtversicherung<br />
für <strong>DLRG</strong> – Boote<br />
Kapitel 4<br />
Unfallversicherung für<br />
Jedermann – Veranstaltungen<br />
Kapitel 5<br />
Zusatz- Unfallversicherung für<br />
Vorstandsmitglieder,<br />
Sachbearbeiter, Referenten<br />
und Wachdienstleistende<br />
Kapitel 6<br />
Personenschäden von <strong>DLRG</strong>-<br />
Mitgliedern über 10 Jahre bei<br />
satzungsgemäßen Aufgaben ohne<br />
Anfängerschwimmausbildung<br />
Personenschäden von <strong>DLRG</strong>-<br />
Mitgliedern unter 10 Jahre, Mitglieder<br />
und Nichtmitglieder in der<br />
Anfängerschwimmausbildung,<br />
Breitensportaktivitäten<br />
Gesetzliche Haftpflicht für Gliederung<br />
und Mitglieder bei satzungsgemäßen<br />
Aufgaben<br />
Gesetzliche Haftpflicht für <strong>DLRG</strong> -<br />
Motorboote<br />
Personenschäden bei Unfällen der<br />
Teilnehmer an <strong>DLRG</strong>-<br />
Veranstaltungen<br />
Personenschäden bei<br />
ehrenamtlichen Tätigkeiten<br />
(Wegerisiko ist eingeschlossen)<br />
Nicht erforderlich<br />
Jährlich mit dem<br />
Vereinsverwaltungsprogramm<br />
elektronisch an die nächsthöhere<br />
Gliederung<br />
Nicht erforderlich<br />
Mit dem statistischen Jahresbericht<br />
Formblatt 5 Tage vor der Veranstaltung<br />
an Bundesgeschäftsstelle<br />
Formlos an Bundesgeschäftsstelle<br />
Keine<br />
0,31 € pro Person und Kalenderjahr,<br />
Belastung mit der <strong>DLRG</strong> -<br />
Materialrechnung<br />
Für Gliederung: Keine<br />
52,00 € pro Boot und Kalenderjahr<br />
Für Gliederungen:<br />
Keine<br />
2,63 € pro Person und Kalenderjahr<br />
Heilbehandlung<br />
Berufsfördernde Leistungen zur<br />
Rehabilitation<br />
Verletzten-, Witwer-, Witwen-,<br />
Waisenrente<br />
5.000,00 € im Todesfall<br />
25.000,00 € bei Invalidität<br />
1.500,00 € bei Zusatzheilkosten<br />
2.500,00 € Bergungskosten<br />
5,00 € Krankenhaustagegeld<br />
5,00 € Genesungsgeld<br />
5.000.000,00 € für Personen- und<br />
Sachschäden<br />
1.000.000,00 € bei Schäden an<br />
gemieteten Gebäuden<br />
15.000,00 € bei Verlust fremder Schlüssel<br />
5.000.000,00 € für Personen- und<br />
Sachschäden<br />
Im Todesfall gestaffelte Summen<br />
16.000,00 € bei Invalidität<br />
600,00 € Zusatzheilkosten<br />
12.000,00 € im Todesfall<br />
26.000,00 € bei Invalidität<br />
1.500,00 € Zusatzheilkosten<br />
2.500,00 € Bergungskosten<br />
10,00 € Krankenhaustagegeld<br />
10,00 € Genesungsgeld<br />
Unfallanzeige unterschrieben 2 fach an<br />
den gesetzlichen<br />
Unfallversicherungsträger<br />
Unfallanzeige (Formblatt) unterschrieben<br />
an die Bundesgeschäftsstelle<br />
Unterschriebene Schadenanzeige an die<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Unterschriebene Schadenanzeige an die<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Unfallanzeige (Formblatt) unterschrieben<br />
an die Bundesgeschäftsstelle<br />
Unfallanzeige (Formblatt) unterschrieben<br />
an die Bundesgeschäftsstelle<br />
11
Seminarunterlagen<br />
Kinder und <strong>Jugend</strong>gerechte Schwimmausbildung 4 — Rettungsschwimmen<br />
Versicherungsart<br />
Zusatzunfallversicherung für<br />
Taucher<br />
Kapitel 7<br />
Erweiterte Sporthaftpflicht-<br />
Versicherung<br />
Kapitel 8<br />
Tageweise Vollkasko-<br />
Versicherung<br />
Kapitel 9<br />
Kraftfahrzeugversicherung<br />
Für <strong>DLRG</strong>- eigene Fahrzeuge<br />
Kapitel 10<br />
Transportversicherung für<br />
Einsatzmaterial<br />
Kapitel 11<br />
Bootskasko- Versicherung<br />
Kapitel 12<br />
Gebäude-, Glas- und Inventar -<br />
Versicherung<br />
Kapitel 13<br />
Elektronikversicherung<br />
Kapitel 14<br />
12<br />
Gegenstand<br />
Personenschäden bei Tauchunfällen<br />
(auch bei privaten Tauchgängen)<br />
weltweit<br />
Unfallschäden an privaten Pkw<br />
Eigenunfallschäden an privaten Pkw<br />
Haftplicht-, Teilkasko-,<br />
Vollkaskoversicherung<br />
Verlastete Ausrüstung auf Kfz und<br />
Anhänger bei Unfällen, Raub,<br />
Diebstahl, Feuer und Explosion<br />
Eigenschäden an <strong>DLRG</strong>- Booten<br />
Schäden an Gebäuden, Glas und<br />
Inventar durch Feuer, Sturm,<br />
Leitungswasser und Diebstahl<br />
Schäden an elektronischer<br />
Ausstattung durch Zerstörung,<br />
Feuer, Diebstahl, unsachgemäße<br />
Handhabung, Vorsatz Dritter,<br />
Kurzschluss, Überspannung<br />
Meldung<br />
Mit Formblatt an die<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Anmeldeformular mit Anlagen an die<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Anmeldeformular mit Anlagen an die<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Antrag und elektronische<br />
Versicherungsbestätigung von der<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Anmeldeformular an die<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Anmeldeformular mit Anlage oder<br />
Bootsattest an die<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Anmeldeformular an<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Anmeldeformular an<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Kosten<br />
11,90 € pro Person und Kalenderjahr<br />
(5,95 € pro Halbjahr)<br />
Mit/ ohne Prämienrückstufung<br />
18,26 € / 11,15 € Vorstand<br />
9,13 € / 5,28 € Vertreter<br />
90,26 € / 51,57 € Helfer für Ortsgruppe<br />
3,50 € pro Tag und Pkw<br />
Siehe Tabelle<br />
Kapitel 10<br />
0,3% der Versicherungssumme pro<br />
Jahr, mindestens 50,00 € zuzüglich<br />
Versicherungssteuer<br />
Siehe Kapitel 12<br />
Siehe Kapitel 13<br />
Zwischen 0,5 und 1,9 %<br />
Leistungen<br />
5.000,00 € <strong>bis</strong> 15.000,00 € je nach<br />
Familienstand bei Todesfall<br />
30.000,00 € bei Invalidität<br />
10.000,00 € Bergungskosten<br />
15.000,00 € Zusatzheilkosten<br />
10,00 € Krankenhaustagegeld<br />
Erstattung der Reparaturkosten oder<br />
Wiederbeschaffungswert – Restwert <strong>bis</strong><br />
zu 20.00,00 € Rückstufungskosten <strong>bis</strong> zu<br />
1.500,00 € für 3 Jahre<br />
SB= 150,00 €<br />
Erstattung der Reparaturkosten oder<br />
Wiederbeschaffungswert – Restwert<br />
SB= 325,00 €<br />
Je nach Versicherungsart.<br />
Siehe Tabelle<br />
Kapitel 10<br />
Je nach Versicherungssumme<br />
Je nach Versicherungssumme<br />
Je nach Versicherungssumme<br />
Reparaturkosten,<br />
Wiederbeschaffungspreis<br />
Im Schadenfall<br />
Unfallanzeige (Formblatt) unterschrieben<br />
an die Bundesgeschäftsstelle<br />
Unterschriebene Schadenanzeige,<br />
Einladung oder Einsatzplan und Kopie<br />
der letzten Versicherungsrechnung an die<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Unterschriebene Schadenanzeige an die<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Schadenanzeige unterschrieben an<br />
Versicherungsbüro Deppe<br />
Unterschriebene Schadenanzeige an die<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Unterschriebene Schadenanzeige an die<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Unterschriebene Schadenanzeige an die<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Unterschriebene Schadenanzeige an die<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Vor Fahrtant<br />
mit den erfor<br />
Angaben
Seminarunterlagen<br />
Kinder und <strong>Jugend</strong>gerechte Schwimmausbildung 4 — Rettungsschwimmen<br />
Versicherungsart<br />
Reiseausfallversicherung<br />
(gesetzlich vorgeschrieben bei<br />
Reisen mit Nichtmitgliedern)<br />
Kapitel 15<br />
Spezial-<br />
Haftpflichtversicherung für<br />
Reiseveranstalter<br />
Kapitel 16<br />
<strong>Jugend</strong>versicherungswerk<br />
Deutscher Ring<br />
Kapitel 17<br />
Kurzfristige<br />
Haftpflichtversicherung<br />
Kapitel 18<br />
Kurzfristige<br />
Unfallversicherung<br />
Kapitel 19<br />
Veranstaltungs-<br />
Ausrüstungsversicherung<br />
Kapitel 20<br />
Gegenstand<br />
Entschädigung bei Nichtantritt<br />
einer Reise wegen Insolvenz des<br />
Veranstalters<br />
Gesetzliche Haftpflichtansprüche<br />
von Reiseteilnehmern an den<br />
Reiseveranstalter<br />
Reisekranken- Auslandsunfall –<br />
und Ausland<br />
Gesetzliche Haftpflicht bei<br />
Veranstaltungen, die über<br />
satzungsgemäße aufgaben<br />
hinausgehen<br />
Personenschäden von<br />
Teilnehmern und Helfern bei<br />
kurzfristigen Veranstaltungen<br />
Veranstaltungsausrüstung und<br />
Ausstellungsstücke einschließlich<br />
der Standeinrichtung<br />
Meldung<br />
Anforderung der Sicherungsscheine<br />
formlos bei Bundesgeschäftsstelle<br />
Anmeldeformular an<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Über „Deutscher Ring“<br />
www.deutscherring.de<br />
>Service<br />
>Reise und Urlaub<br />
><strong>Jugend</strong>versicherungswerk<br />
Mindestens 14 Tage vor der<br />
Veranstaltung mit Ausschreibung der<br />
Veranstaltung<br />
Namenliste an die<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Anmeldeformular an<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Hinweis: Für falsche Angaben wird keine Haftung übernommen. Es gelten die jeweiligen Versicherungsbedingungen.<br />
Kosten<br />
0,55 € pro Reiseteilnehmer und<br />
Reise<br />
Pro Teilnehmer:<br />
0,46 € bei Bus-/ Bahnreisen<br />
0,61 € bei Flug-/ Schiffsreisen<br />
0,32 € pro Person und Tag<br />
76,70 € Einmalprämie (incl.<br />
Versicherungssteuer)<br />
0,57 € als Helfer<br />
1,13 € als aktiver Teilnehmer<br />
2,00 € als Helfer (Vollschutz)<br />
0,25 % der Versicherungssumme +<br />
40,00 € pro Zelt + 20,00 € pro<br />
Hüpfburg zuzüglich<br />
Versicherungssteuer<br />
Leistungen<br />
Voller Reisepreis, soweit bereits<br />
bezahlt<br />
7.669.378,21 € Personenschäden<br />
511.291,88 € Sachschäden<br />
SB bei Sachschäden: 511,29 €<br />
Unfallversicherung:<br />
3.000,00 € <strong>bis</strong> 20.000,00 € im Todesfall<br />
55.000,00 € bei Invalidität<br />
Haftpflicht bei Personen- und<br />
Sachschäden: 1.500.000,00 €<br />
5.000.000,00 € für Personen- und<br />
Sachschäden<br />
100.000,00 € für Vermögensschäden<br />
5.000,00 € bei Todesfall<br />
30.000,00 € bei Invalidität<br />
2.500,00 € Bergungskosten<br />
5,00 € Krankenhaustagegeld<br />
Maximal<br />
100.000,00 € pro Veranstaltung<br />
5.000,00 € bei einfachem Diebstahl<br />
10.000,00 € bei Zelten<br />
5.000,00 € bei Hüpfburgen<br />
Im Schadenfall<br />
Formlose Meldung an die<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Formlose Meldung an die<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Abwicklung über „Deutscher Ring“<br />
Unterschriebene Schadenanzeige an<br />
die Bundesgeschäftsstelle<br />
Unfallanzeige (Formblatt)<br />
unterschrieben an die<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Unterschriebene Schadenanzeige an<br />
die Bundesgeschäftsstelle<br />
13
Seminarunterlagen<br />
Kinder und <strong>Jugend</strong>gerechte Schwimmausbildung 4 — Rettungsschwimmen<br />
14<br />
Raum für Notizen
Seminarunterlagen<br />
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Schadensanzeige Gerling-Konzern erweiterte Sporthaftpflicht<br />
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Seminarunterlagen<br />
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Seminarunterlagen<br />
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Schadensanzeige HDI Betriebshaftpflicht<br />
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Seminarunterlagen<br />
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Seminarunterlagen<br />
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Unfallanzeige Bay. Gemeindeunfallversicherungsverband<br />
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Seminarunterlagen<br />
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Seminarunterlagen<br />
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4. Tauchen – andere Umgebung für den Körper<br />
Tauchen ist schon fast so alt wie die Menschheit. In alten Papyrusrollen aus<br />
Ägypten fand sich der erste dokumentierte Schnorcheltauchversuch. Jemand<br />
wollte sich vor seinen Feinden verstecken, tauchte in den Fluss und nahm ein<br />
Bambusrohr als Schnorchel.<br />
Wir haben inzwischen Flossen, Tauchmaske und einen Schnorchel aus<br />
speziellem Kunststoff, alle 3 zusammen nennt man auch ABC-Ausrüstung.<br />
Wenn in Schwimmtraining Tauchübungen, Schnorcheltauchscheine,<br />
Streckentauchen oder Tieftauchen durchgeführt werden, sind einige<br />
grundsätzliche Dinge zu beachten.<br />
4.1. Druckbelastung für den Körper unter Wasser<br />
4.1.1. Allgemein<br />
Für unseren Körper ist der erhöhte Umgebungsdruck unter Wasser ungewohnt.<br />
Der normale Luftdruck liegt bei ungefähr 1 bar. Tauchen wir 10 m Tief, steigt<br />
der Umgebungsdruck auf 2 bar an. Pro weitere 10 m Wassertiefe kommt ein<br />
weiteres bar an Druck hinzu.<br />
Da unser Körper zu 80% aus Wasser besteht, merken diese 80% den<br />
steigenden Druck gar nicht; sie lassen sich durch den erhöhten Druck nicht<br />
zusammenpressen. Anders unsere Lunge, sie ist flexibel und mit Luft gefüllt.<br />
Ähnlich wie ein Luftballon, wird sie bei steigendem Druck immer kleiner.<br />
Allgemein gilt das Physikalische Gesetz:<br />
P*V=const. (Druck x Volumen = bleibt immer gleich)<br />
Mit diesem Zusammenhang, lassen sich viele Schwierigkeiten, die unser Körper<br />
unter Wasser hat, erklären. Ein starrer Hohlraum, z.B. eine Glasflasche, ist<br />
gegen geringen Druck unempfindlich. Bei steigendem Druck wird sie<br />
irgendwann brechen. Ein flexibler Hohlraum, z.B. ein Luftballon wird mit<br />
steigendem Druck immer kleiner werden. In unserem Körper finden wir meist<br />
flexible Hohlräume, die uns beim Apnoe-Tauchen Schwierigkeiten bereiten<br />
können.<br />
21
Seminarunterlagen<br />
Kinder und <strong>Jugend</strong>gerechte Schwimmausbildung 4 — Rettungsschwimmen<br />
4.1.2. Flexible Höhlräume im Körper – Problem und Abhilfe<br />
22<br />
• Lunge<br />
Problem:<br />
Sie wird immer weiter zusammengedrückt, <strong>bis</strong> ihr Volumen auf den<br />
sogen. Totraum geschrumpft ist. Würde man jetzt tiefer tauchen, bluten<br />
die Schleimhäute ein.<br />
Abhilfe:<br />
Maximale Tauchtiefe für Apnoe-Taucher: 30m<br />
• Mittelohr (Trommelfell ist flexibel)<br />
• Gehörgang (Trommelfell ist flexibel)<br />
Problem:<br />
Beim Tauchen wird durch den Gehörgang Druck auf das Trommelfell<br />
ausgeübt. Schon ab 0,5 m können Schädigungen des Trommelfells<br />
entstehen<br />
Abhilfe:<br />
Durch zuhalten der Nase und kräftiges drücken baut man durch das<br />
Mittelohr einen Gegendruck auf („Druckausgleich). Dieser funktioniert nur<br />
bei freien Nasennebenhöhlen.<br />
!! Bei Schnupfen ist Tauchen verboten !!<br />
• Nasennebenhöhle<br />
• Stirnbeinhöhle<br />
• Keilbeinhöhle<br />
• Sonstige Höhlen im Kopfbereich (Schleimhäute sind flexibel)<br />
Problem:<br />
Beim Abtauchen werden die Schleimhäute zusammengepresst, sie<br />
können Einbluten<br />
Abhilfe:<br />
„Druckausgleich“ In allen Höhlen herrscht wieder Umgebungsdruck. Bei<br />
Schnupfen sind die Schleimhäute geschwollen, der Druckausgleich<br />
funktioniert nicht, Schleimhäute bluten ein und es bleiben Schmerzen.<br />
• Taucherbrille/Schwimmbrille<br />
Problem:<br />
Die Augen sind sehr beweglich/flexibel. Beim Abtauchen kann es<br />
passieren, dass die Augen herausquellen.<br />
Abhilfe:<br />
In Taucherbrille blasen.<br />
!! Niemals mit Schwimmbrille tauchen, da keine Luft eingeblasen werden<br />
kann !!
Seminarunterlagen<br />
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• Magen/Verdauungstrakt<br />
Durch das Zusammenpressen bei höherem Druck, entweichen<br />
Verdauungsgase schneller und früher. Das ist aber unproblematisch. ☺<br />
4.2. Schwimmbad Black Out<br />
Zum Apnoe Tauchen (=Freitauchen, ohne Pressluft) hat man nur einen<br />
begrenzten Luftvorrat. Das Blut entzieht der Einatemluft 4% Sauerstoff, mehr<br />
kann es nicht aufnehmen, selbst wenn reiner Sauerstoff eingeatmet wird.<br />
Dieser Anteil bleibt dem Apnoe-Taucher um seinen Körper zu versorgen.<br />
Der gelöste Sauerstoff wird zu Kohlensäure verarbeitet und beim Nächsten<br />
Atemzug als Kohlendioxid abgeatmet<br />
Der Atemreiz, also das „Signal“ zum auftauchen, wird durch den<br />
Kohlesäurespiegel im Blut bestimmt, nicht durch den Anteil gelösten Sauerstoff.<br />
Hyperventiliert (=schnelles, kurzes, tiefes Ein- und Ausatmen) ein Taucher,<br />
kann er den Sauerstoffanteil im Blut nicht vergrößern. Das Blut kann nicht mehr<br />
als 4% aufnehmen. Aber er verringert den Kohlensäureanteil. Der Taucher<br />
verspürt keinen Atemreiz, es kommt zu Sauerstoffmangel im Gehirn und<br />
schließlich Bewusstlosigkeit.<br />
Besonders gefährlich ist der Schwimmbad-Black-Out beim Auftauchen. Der<br />
Körper misst den Kohlensäuregehalt des Blutes über den Druck der<br />
Kohlensäure. Da der Umgebungsdruck beim Auftauchen geringer wird, wird<br />
auch der Druck der Kohlensäure im Blut geringer und der Taucher verspürt<br />
keinen Atemreiz.<br />
4.3. Zusammenfassung<br />
• Tauche nie allein<br />
• Immer eine Aufsicht pro Streckentaucher im Schwimmbad<br />
• Tauche nur, wenn Du gesund <strong>bis</strong>t.<br />
• Tauche nie mit Schnupfen<br />
• Tauche nur, wenn Du Dich wohl fühlst<br />
• Tauchen mit Schwimmbrille verboten<br />
• Druckausgleich immer durchführen, auch bei kleinen Tiefen!<br />
• Hyperventilieren verboten<br />
23
Seminarunterlagen<br />
Kinder und <strong>Jugend</strong>gerechte Schwimmausbildung 4 — Rettungsschwimmen<br />
5. Grundlagen 1. Hilfe am Wasser - Hitze und<br />
Kälteschäden<br />
Hitze- und Kälteschäden kommen, neben Schnitt- und Schürfwunden, sehr<br />
häufig vor. Deshalb ist es wichtig diese zu erkennen und auch behandeln zu<br />
können. Denn gerade bei diesen Patienten ist ein frühes und vor allem richtiges<br />
Eingreifen des Ersthelfers oder Wachgängers wichtig und bedeutsam für den<br />
Verlauf.<br />
5.1 Hitzeschäden<br />
Prinzipiell unterscheidet man zwischen systemischen und lokalen<br />
Hitzeschäden. Systemische Hitzeschäden betreffen das ganzes menschliche<br />
„System“, d.h. den ganzen Körper und das Kreislaufsystem. Im Gegensatz zu<br />
lokalen Hitzeschäden, die nur eine begrenzte Stelle des Körpers betreffen,<br />
meist nur die Oberfläche.<br />
5.1.1 Systemische Hitzeschäden<br />
5.1.1.1 Hitzeerschöpfung<br />
Beschreibung:<br />
Hitzeerschöpfung ist ein absoluter Volumenmangel durch Flüssigkeitsverlust.<br />
Flüssigkeit verliert der Körper hier durch starkes Schwitzen ohne ausreichendes<br />
„Nachfüllen“. Ein typisches Beispiel ist ein Jogger, der ohne Flüssigkeits- und<br />
Mineralienzufuhr eine sehr lange Strecke zurücklegt. Er schwitzt und der Körper<br />
trocknet aus.<br />
Erkennen einer Hitzeerschöpfung:<br />
24<br />
• Blässe und kalter Schweiß<br />
• Schneller, schwacher Puls<br />
• Fast normale Temperatur<br />
• Verwirrung<br />
• Bewusstlosigkeit<br />
• Übelkeit<br />
Ursache: Flüssigkeitsverlust und damit niedriger Blutdruck<br />
Maßnahmen zur 1. Hilfe:<br />
• Im Schatten lagern<br />
• Flach lagern, bzw. Schocklage solange Patient bei Bewusstsein ist<br />
• Bei Eintritt der Bewusstlosigkeit, stabile Seitenlage (ggf. an einer<br />
Schräge)
Seminarunterlagen<br />
Kinder und <strong>Jugend</strong>gerechte Schwimmausbildung 4 — Rettungsschwimmen<br />
• Solange Patient voll ansprechbar und bei vollem Bewusstsein ist, leicht<br />
gesalzene Saftschorle trinken lassen, etwa 250 ml/15 min<br />
• Empfohlene Mischung:<br />
• Erwachsene: 2/3 Wasser, 1/3 O-Saft, 1 Teelöffel Zucker, 1 Teelöffel<br />
Salz<br />
• Kinder: 2/3 Wasser, 1/3 O-Saft, 1 Teelöffel Zucker, 1 Messerspitze Salz<br />
• Notruf<br />
5.1.1.2 Hitzschlag<br />
Beschreibung:<br />
Im Gegensatz zur Hitzerschöpfung entsteht beim Hitzschlag ein Wärmestau im<br />
Körper, d.h. der Körper kann nicht genügend Hitze durch Schwitzen<br />
abtransportieren. Dies kann auch zu einer Hirnsschwellung führen. Ein Soldat in<br />
voller Uniform kann beispielsweise leicht einem Hitzschlag bekommen. Aber<br />
auch bei Konzerten mit sehr großen Menschenansammlungen, kann durch die<br />
hohe Luftfeuchtigkeit und die Hitze des Raumes die Wärmeabgabe des Körpers<br />
stark beeinträchtigt werden<br />
Erkennen eines Hitzschlages:<br />
• Roter Kopf<br />
• Schneller, starker Puls<br />
• Temperatur hoch, über 40°<br />
• Heiße, trockene Haut<br />
• Verwirrung<br />
• Bewusstlosigkeit<br />
Ursache: Temperaturregelung im Körper ist gestört, hoher Blutdruck, hoher<br />
Druck im Kopf<br />
Maßnahmen zur 1. Hilfe:<br />
• Im Schatten lagern.<br />
• Mit erhöhtem Oberkörper und Kopf lagern<br />
• Langsam kühlen<br />
• Bei Bewusstlosigkeit, stabile Seitenlage<br />
• Notruf<br />
5.1.1.3 Sonnenstich<br />
Beschreibung:<br />
Ein Sonnenstich entsteht, wenn zu viel starke Sonnenstrahlung auf den Kopf<br />
einwirkt. Die Hirnhäute, werden dabei gereizt.<br />
25
Seminarunterlagen<br />
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Erkennen eines Sonnenstiches:<br />
26<br />
• Steifer Nacken<br />
• Normale Körpertemperatur, heißer Kopf<br />
• Schwindel<br />
• Bewusstlosigkeit<br />
• Übelkeit<br />
Ursache: Hirndruck erhöht<br />
Maßnahmen zur 1. Hilfe:<br />
• Im Schatten lagern<br />
• Im Sitzen lagern<br />
• Bei Bewusstlosigkeit, stabile Seitenlage<br />
• Notruf<br />
5.1.2 Lokale Hitzeschäden<br />
Die häufigsten lokalen Hitzschäden in Freibädern und an Seen, ist der<br />
Sonnenbrand. Hierbei handelt es um eine Verbrennung 2. Grades, sobald sich<br />
die Haut schält. Bei einer Rötung hingegen spricht man von einer Verbrennung<br />
1. Grades.<br />
Bei einem Sonnenbrand sollte unbedingt gekühlt werden. Entweder der<br />
Betroffene springt mit einem T-Shirt ins Wasser oder wird im Schatten gekühlt.<br />
Auf jeden Fall muss er die Sonne verlassen und am Besten in einen Raum<br />
gehen.<br />
Weiterhin können sich Brandblasen zum Beispiel durch fassen an heißes<br />
Metall, Geländer oder ähnlichem bilden. Auch hier spricht man von lokalen<br />
Hitzeschäden.<br />
Erste-Hilfe bei Brandblasen ist ein kontrollierte Kühlung, d.h. die betroffene<br />
Stelle wird mit handwarmem Wasser gekühlt. (Temperatur ca. 27°-28°)<br />
5.2 Kälteschäden<br />
Wie auch bei den Hitzeschäden wird zwischen systemischen und lokalen<br />
Kälteschäden unterschieden. Eine Unterkühlung betrifft den gesamten Körper<br />
(=systemisch), ausgehend vom Körperkern. Erfrierungen hingegen betreffen<br />
nur bestimmte Körperstellen und sind somit lokale Kälteschäden. Sie treten<br />
meist an schlecht durchbluteten Körperteilen, wie Finger, Hände, Fersen und<br />
Füße auf.
Seminarunterlagen<br />
Kinder und <strong>Jugend</strong>gerechte Schwimmausbildung 4 — Rettungsschwimmen<br />
5.2.1 Systemische Kälteschäden<br />
Unterkühlungen unterteilt man in 4 Phasen. Wobei Phase 1 die weniger<br />
schlimmen und Phase 4 verheerende Unterkühlungen sind.<br />
Symptome:<br />
Phase 1<br />
• Zittern<br />
• Blasse/bläuliche Hautfarbe<br />
• Körpertemperatur: 37°C – 34°C<br />
Phase 2:<br />
• Blutzuckerspiegel sinkt<br />
• Unruhiges Verhalten<br />
• Aggressives Verhalten<br />
• Körpertemperatur: 34°C-30°C<br />
Phase 3:<br />
• Eingetrübtes, schläfriges Verhalten<br />
• Körpertemperatur
Seminarunterlagen<br />
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5.2.2 Rettung eines Bewusstlosen aus kaltem Wasser<br />
Gefahr des Bergungstodes:<br />
Bei der Bergung eines Bewusstlosen aus kaltem Wasser besteht die Gefahr<br />
des sogenannten Bergungstodes. Der Köper zentralisiert seinen Kreislauf,<br />
damit versorgt er seine Gliedmaßen weniger, der Körperstamm hält die<br />
Restwärme. Dies führt zur schnelleren Auskühlung der Gliedmaßen. Wird das<br />
Opfer bei der Bergung in die Senkrechte gebracht oder stark bewegt, sackt das<br />
ganze warme Blut nach unten. Kaltes Blut aus den Gliedmaßen wird in den<br />
Körperstamm transportiert. Somit kühlt dieser schlagartig aus, es folgt<br />
Kammerflimmern und schließlich der Herztod.<br />
Richtige Bergung eines Bewusstlosen:<br />
Um das Risiko des Bergungstodes zu verringern, muss ein Bewusstloser immer<br />
in der waagerechten aus dem kalten Wasser geborgen werden. Als<br />
Rettungsmittel eignet sich hierfür ein Rescue-Sled, ein Rettungsbrett, eine<br />
Vakuummatratze oder ähnliches.<br />
5.2.3 Lokale Kälteschäden<br />
Symptome:<br />
Wir werden meist mit Erfrierungen ersten oder zweiten Grades konfrontiert.<br />
Bei einer Erfrierung 1. Grades wird die Haut kalt, blass und<br />
gefühlsunempfindlich. Der Betroffene beginnt zu zittern und erzeugt somit<br />
wieder Wärme. Durch die vermehrte Durchblutung der Gefäße tritt eine Rötung<br />
ein.<br />
Bei einer Erfierung 2. Grades treten tiefere Hautschädigungen auf. Die Haut<br />
wird dunkelrot/violett oder bildet mehrere Blasen aus. Der Patient hat<br />
Schmerzen und die Haut schwillt an.<br />
Erfierungen 3. und 4. Grades sind weitaus schwerwiegender. Es kommt zu<br />
bleibenden Haut- bzw. Gewebeschäden <strong>bis</strong> hin zur Abfrierung. Hier ist das<br />
Gewebe unheilbar geschädigt. Erfrorene Hautpartien färben sich schwarz.<br />
Therapie:<br />
• Langsames Aufwärmen der betroffenen Stelle (Handwarmes Wasser,<br />
25°C – 30°C)<br />
• Nasse Kleidung entfernen<br />
• Bewegung der betroffen Körperteile (Erzeugung von Wärme)<br />
• Trocknen<br />
• In warmen, trockenen Raum bringen<br />
• Notruf<br />
28
Seminarunterlagen<br />
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6. Prüfungsordnung / PO<br />
6.1 Die Prüfungskarte<br />
29
Seminarunterlagen<br />
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6.2 Die Riegenkarte<br />
30
Seminarunterlagen<br />
Kinder und <strong>Jugend</strong>gerechte Schwimmausbildung 4 — Rettungsschwimmen<br />
7. Knotenkunde<br />
Der Knoten ist eine Kombination von Augen, Buchten und Rundtörns (halbe Schläge),<br />
durch die man den Tampen steckte, um einen Knoten zu erhalten, z.B. als Achtknoten<br />
oder Stopperknoten. Unter Zug ziehen sie sich immer fester zusammen und lassen sich<br />
nur schwer lösen.<br />
Bucht<br />
halber Schlag /<br />
zwei halbe<br />
Schläge<br />
Rundtörn mit zwei<br />
halben<br />
Schlägen<br />
Der halbe Schlag ist die einfachste erste Hälfte eines Knotens, der<br />
erst dann vollendet ist und richtig hält, wenn zwei halbe Schläge<br />
übereinander gemacht worden sind.<br />
Ein Knoten zum Belegen von Leinen und zum Anstecken von<br />
dünnem Gut, das sich bekneift.<br />
(Der Rundtörn ist ein vollständiger Törn mit einem Ende um einen<br />
Gegenstand)<br />
Der Überhandknoten bildet die Basis für die<br />
meisten anderen Knoten. Selbst wird er als<br />
einfacher Stopperknoten am Ende eines<br />
Tauwerks verwendet.<br />
Der Achtknoten ist ein Stopperknoten, der in<br />
Form der Ziffer 8 in den Tampen gemacht wird,<br />
um ein Ausrauschen durch einen Block oder<br />
eine Leitöse zu verhindern. Beispielweise<br />
werden Schoten immer durch einen Achtknoten<br />
gesichert.<br />
Der Kreuzknoten wird verwendet um zwei<br />
gleichstarke Enden zu verbinden. Die losen<br />
Enden müssen auf derselben Seite liegen.<br />
Der Wurfknoten ist ein spezieller Knoten zum<br />
Beschweren eines Tampens, beispielsweise<br />
einer dünnen Wurfleine.<br />
31
Seminarunterlagen<br />
Kinder und <strong>Jugend</strong>gerechte Schwimmausbildung 4 — Rettungsschwimmen<br />
32<br />
STEK<br />
Der Stek ist ein seemännischer Knoten, bei denen die Tampen durch Augen oder<br />
Buchten zu stecken sind. Ein Stek bekneift sich nur, zieht sich aber nicht zusammen, so<br />
das er nach dem Aufhören der Belastung leichter wieder gelöst werden kann. Zum<br />
Verbinden von Enden benutzt man z.B. Schotstek, Stopperstek, zum Festmachen<br />
Webeleinenstek und Roringstek.<br />
Slipstek<br />
Schotstek<br />
Stopperstek<br />
Der Slipstek ist ein provisorischer Knoten, der<br />
durch einen ruckartigen Zug am Tampen schnell<br />
gelöst werden kann.<br />
Der Schotstek dient zum Verbinden von 2<br />
gleichen oder unterschiedlich dicken Enden (<br />
Tauwerk ). Beispielweise eine Wurfleine an einer<br />
Schleppleine.<br />
Der Stopperstek, auch als Rollstek bekannt, wird<br />
benutzt um ein dünnen Tampen an einem<br />
dickeren, das unter Spannung steht, zu<br />
befestigen. In der Seefahrt wird der Stopperstek<br />
zum rutschfesten Befestigen beispielsweise der<br />
Vorleine an einer Schlepptrosse benutzt.
Seminarunterlagen<br />
Kinder und <strong>Jugend</strong>gerechte Schwimmausbildung 4 — Rettungsschwimmen<br />
Palstek<br />
Roringstek<br />
die lange Trompete<br />
Webeleinenstek<br />
Der Palstek ist ein Knoten, mit dem man ein<br />
Auge (Schlaufe) erhält, das sich beim Zug nicht<br />
zusammenzieht. Er dient beispielsweise zum<br />
Festmachen über ein Poller oder Pfahl und kann<br />
auch als Ersatz für einen Sicherheitsgurt um die<br />
Brust gelegt werden, dann sollte er mit einem<br />
Stopperknoten abgeschlossen werden, um ein<br />
rutschen zu verhindern.<br />
Ein Stek zum Festmachen eines Endes an einen<br />
Ring ( z.B. einem Roring). Man legt zwei<br />
Rundtörns um den Ring und führt den Tampen<br />
über die feste Part und durch das Innere der<br />
Törns zurück.<br />
Die Trompete ist ein Verkürzungssteg. Er wird<br />
angewendet, wenn ein Tauwerk zu lang ist. Er<br />
hält unter Zug, sobald die Spannung nachläßt<br />
öffnet sich dieser Steg wieder.<br />
Der Webeleinenstek dient zum Anstecken (<br />
Verbinden) eines Endes an einer waagerechten<br />
oder senkrechten Leine oder zum Belegen einer<br />
Festmacherleine an einem Poller oder einem<br />
Pfahl. Er sollte dann mit 2 halben Schlägen<br />
gesichert sein. Er wird auch als Mastwurf<br />
bezeichnet.<br />
33
Seminarunterlagen<br />
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8. Baderegelquiz<br />
34
Seminarunterlagen<br />
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35
Seminarunterlagen<br />
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36
Seminarunterlagen<br />
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Das Baderegelquiz für Schulklassen<br />
und die Bestellformulare für<br />
Faltblätter mit Baderegeln und Eisregeln sowie Comics<br />
gibt es auch als Download unter<br />
www.baderegeln.info<br />
www.eisregeln.info<br />
37
Seminarunterlagen<br />
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9. Spiele<br />
9.1 Ocean Boards<br />
Material: CD-Player, Schwimmbretter, Teilnehmer & kreative Ideen<br />
Es gibt mehr Teilnehmer als Ocean-Boards. Idealerweise ein<br />
Lehrschwimmbecken in der Hälfte mit einer Leine getrennt. Wenn die Musik<br />
ausgeht, muss sich jeder sofort in die andere Hälfte des Beckens begeben und<br />
ein Board ergattern.<br />
Für Fortgeschrittene / Reiz des Spieles:<br />
Während die Musik spielt kann man mit der Gruppe Wassergymnastik oder<br />
auch Koordinationsübungen durchführen. Zum Beispiel: Auf einen Bein hüpfen,<br />
an den Händen Fassen und im Kreis drehen, Bolognese, Wasserdrücken…. )<br />
Es kann auch eine bestimmte Bewegungsart zu den Ocean-Boards vorgegeben<br />
werden. Zum Beispiel: in Rückenlage, Beine voraus!<br />
10. Übungsreihe Gurtretter<br />
Ziel: Erlernen Umgang mit Gurtretter sowie Rettungsleine<br />
Einführung<br />
Erklären, wie Gurtretter funktioniert<br />
Umlegen, Haken und Ösen,<br />
Vormachen wie man Opfer schleppt/transportiert<br />
Gurtretter einklinken und werfen (Grund: Opfer zuwerfen!)<br />
Gurtretter umlegen<br />
• Vier Metallringe: Größenverstellung<br />
Gurtretter umlegen, ins Wasser legen „Toter Mann“<br />
• Unterschied Gurtretter auf dem Bauch / Gurtretter auf den Rücken<br />
o Gurtretter auf dem Bauch, Opfer schwimmt auf den Rücken<br />
o Gurtretter auf dem Rücken, Opfer schwimmt auf den Bauch<br />
o Partnerübung: Gurtretter anderen Umlegen auf Bauch dann auf Rücken<br />
Unterschied alter / neuer Gurtretter<br />
runterdrücken (Auftrieb - schwimmen), Ösen vorne, Ösen Gurt, „Einschlag bei Opfer“<br />
Umlegen, Wurf,<br />
Staffeln (Hauptteil)<br />
Orga 1: 4 Bahnen, je Bahn 1 Mannschaft alle TN auf 1 Beckenseite<br />
Orga 2: 4 Bahnen, je Bahn 1 Mannschaft, Gruppe aufgeteilt (Opfer)<br />
Material: 1 Querleine, 4 GR, 4 Rettungsleinen<br />
38<br />
4 Gr am<br />
Rand<br />
4 Gr. Am<br />
Rand
Seminarunterlagen<br />
Kinder und <strong>Jugend</strong>gerechte Schwimmausbildung 4 — Rettungsschwimmen<br />
Gurtretterstaffeln:<br />
1. GR umlegen hin auf Bauch, rück auf Rücken<br />
2. GR unter Wasser drücken, transportieren<br />
3. GR umlegen, zu Opfer schwimmen an Abwurflinie GR zu Opfer werfen, Opfer<br />
nimmt und lässt sich ziehen (ohne Helfen)<br />
4. Staffel 3 wh. Opfer hilft mit<br />
5. Staffel zu Opfer, Opfer legt sich Gurt um, zurück<br />
6. Staffel zu Opfer, Gurt wird angelegt, zurück (Life Safer)<br />
Rettungsleine<br />
Erklären, wie Rettungsleine funktioniert<br />
1. Schwimmen, arm heben, zurückziehen.<br />
2. Schwimmen, Opfer holen, arm heben zurückziehen<br />
3. Schwimmen mit RL und GR, zu Opfer werfen einklinken zurückziehen.<br />
Abschluss (Line Throw)<br />
Line – Throw<br />
Regeln: Opfer ist an der Querleine, Festes Feld für Werfer, 30 Sek zeit.<br />
Line wird gespannt, Opfer hält sie, bei Pfiff einholen und zuwerfen, Opfer muss<br />
immer 1 Hand an der Leine haben.<br />
Orga 1<br />
Orga 1<br />
Orga 2<br />
Orga 2<br />
Orga 2<br />
Orga 2<br />
Orga 1<br />
Orga 1<br />
Orga 2<br />
Orga 2 mit<br />
Querleine<br />
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Seminarunterlagen<br />
Kinder und <strong>Jugend</strong>gerechte Schwimmausbildung 4 — Rettungsschwimmen<br />
Impressum:<br />
<strong>DLRG</strong>-<strong>Jugend</strong> <strong>Bayern</strong><br />
Woffenbacher Str. 34<br />
92318 Neumarkt<br />
Tel: 09181 / 3201-3<br />
Fax: 09181 / 3201-26<br />
www.bayern.dlrg-jugend.de<br />
Erstellung des Erstkonzeptes:<br />
Frank Prell, Stefan Dietz, Katrin Korb<br />
Die Autoren:<br />
Frank Prell, Stefan Dietz<br />
Friendly Cooperation in Layout, Design and creative Input:<br />
Mitarbeiter der Landesjugendgeschäftsstelle<br />
Info Mail für Fragen:<br />
kjs-hilfe@bayern.dlrg-jugend.de<br />
Link zu den Skripten:<br />
http://www.bayern.dlrg-jugend.de/<strong>Arbeitshilfe</strong>n.7121.0.html<br />
Link zur PO Teil 1: Schwimmen / Rettungsschwimmen:<br />
http://www.dlrg.de/fuer-mitglieder/ausbildung/pruefungsordnungen.html<br />
Link zu den Versicherungen:<br />
http://www.dlrg.de/fuer-mitglieder/recht-versicherung.html<br />
Link zum digitalen GUV- Formular:<br />
http://www.guvv-bayern.de/<br />
Internet_I-Frame/Files/Unfallanzeigen/uv_allg59020060723.pdf<br />
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