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8<br />

Vorwort<br />

Wie alle anthropogenen Fremdstoffquellen zeigt<br />

auch der Straßenverkehr aufgrund der Einführung<br />

neuer Werkstoffe sowie neuer Technologien ein<br />

sich zeitlich änderndes Emissionsverhalten. Im<br />

Jahr 1999 beauftragte deshalb das Bundesministerium<br />

für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen die<br />

Bundesanstalt für Straßenwesen, vor dem Hintergrund<br />

aktueller Umweltgesetzgebung (Bundes-Bodenschutz-<br />

und Altlastenverordnung (BBodSchV),<br />

Abfallablagerungsverordnung (AbfAblV) u. a.) für<br />

verschiedene Fremdstoffe im Straßenseitenraum<br />

zumindest stichprobenartig oder in Form von Literaturauswertungen<br />

Aussagen über Quantitäten und<br />

Auswirkungen zu erarbeiten. Im Rahmen des Auftrages<br />

wurden insgesamt 4 Projekte bearbeitet:<br />

· „Verkehrsbedingte Einträge der Platingruppenelemente<br />

in die straßenbegleitenden Flächen –<br />

Analytik und Abschätzung der Folgen für die<br />

straßennahen Ökosysteme und den Menschen<br />

(Literaturstudie)“<br />

Zu den „neuen“ in die nähere Umgebung der<br />

Straße eingetragenen Fremdstoffen gehören infolge<br />

des Einsatzes von Katalysatoren in Kraftfahrzeugen<br />

die chemischen Elemente der Platingruppe<br />

(PGE). Katalysatoren reduzieren unerwünschte<br />

gasförmige (NO x , KW, CO) sowie<br />

Dioxin- und PAK-Emissionen. Der Straßenverkehr<br />

stellt somit eine bedeutende Quelle dieser<br />

PGE dar.<br />

PGE besitzen einige aus humantoxikologischer<br />

Sicht kritisch zu bewertende Eigenschaften.<br />

Beim regelmäßigen Umgang mit Platinverbindungen<br />

treten häufig allergische Reaktionen<br />

von Hautreizungen bis zu asthmaähnlichen Erstickungsanfällen<br />

auf, auch wurden Anzeichen<br />

für kanzerogene Wirkungen von PGE gefunden<br />

bzw. vermutet. Der Zugang zu der einschlägigen<br />

Fachliteratur ist den Entscheidungsträgern<br />

in den Straßenbauverwaltungen meist durch<br />

das Fehlen spezieller Fachkenntnisse erheblich<br />

erschwert. Auf Veranlassung des Bundesministeriums<br />

für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen<br />

wurde daher eine Literaturanalyse durchgeführt,<br />

die mittels einer verständlichen Zusammenfassung<br />

den aktuellen Wissensstand aufzeigen<br />

und darlegen soll, ob im Hinblick auf dieses<br />

Problemfeld seitens des Straßenbetriebsdienstes<br />

Handlungsbedarf besteht.<br />

Auch in einer vereinfachenden Darstellung ist die<br />

Verwendung von Fachtermini nicht immer zu vermeiden.<br />

Verwendete Fachtermini werden deshalb<br />

bei ihrem ersten Auftreten im Text erläutert.<br />

· „Verkehrsbedingte Einträge von Naphthalin und<br />

Methyl-tertiär-Butylether im Aufwuchs straßenbegleitender<br />

Grünflächen und Bankette“<br />

Die Ergebnisse der von der BASt durchgeführten<br />

„Untersuchungen zur Schnittgutverwertung<br />

– Teil IV: Erhebung und Bewertung ausgewählter<br />

anorganischer und organischer Fremdstoffe –<br />

Verwertungskonzepte“ an Gras- und Gehölzproben<br />

aus dem Straßenbegleitgrün zeigten<br />

ebenso wie andere Untersuchungen, dass sich<br />

das Emissionsverhalten von Kfz nach Einführung<br />

des Abgaskatalysators geändert hat.<br />

Bekannte, aus der Kraftstoffverbrennung resultierende<br />

Stoffe (Blei, polyzyklische aromatische<br />

Kohlenwasserstoffe, Dioxine) sind zurückgegangen,<br />

andere hinzugekommen. Als ein solcher<br />

Stoffe wird Methyl-tertiär-Butylether<br />

(MTBE) angesehen, der Kraftstoffen als Antiklopfmittel<br />

zugesetzt wird. Darüber hinaus erlangt<br />

Naphthalin zunehmend Bedeutung.<br />

Für Naphthalin als Einzelparameter ist in der<br />

BBodSchV ein Sickerwasser-Prüfwert von<br />

2 µg/l festgelegt. Für MTBE ist bisher kein<br />

Grenzwert für Gehalte in Umweltmedien festgeschrieben,<br />

allerdings gilt diese Substanz als<br />

persistent und besitzt wie Naphthalin eine für<br />

organische Verbindungen vergleichsweise hohe<br />

Wasserlöslichkeit, sodass ein Eintrag in das<br />

Grundwasser nicht ausgeschlossen werden<br />

kann. Auch wenn beide Verbindungen leicht<br />

flüchtig sind, ist nicht auszuschließen, dass sie<br />

sich an den Pflanzenaufwuchs des unmittelbaren<br />

Straßenseitenraumes anlagern und/oder in<br />

die Bankettböden gelangen.<br />

· „Methodenvergleich zur Beurteilung der Gehalte<br />

an Mineralölkohlenwasserstoffen (MKW) im<br />

Aufwuchs des Intensivpflegebereiches an Bundesautobahnen“<br />

Im Rahmen der vorgenannten Untersuchungen<br />

zur Schnittgutverwertung wurden u. a. MKW-<br />

Gehalte an/in Grasproben aus dem Intensiv-<br />

Pflegebereich von Autobahnen bestimmt. Zur<br />

Analyse wurde das Verfahren gemäß DIN 38409<br />

H18 angewendet. Dabei wurden MKW-Gehalte<br />

von > 3 g/kg Trockensubstanz gefunden. Bei<br />

derartig hohen Messwerten scheint ein Über-

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