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zwischen diesen Messwerten nicht zu erkennen ist. Bei dem Analyseverfahren nach DIN wird der Gesamt-KW-Gehalt mit zunehmender Pflanzenmasse zwar etwas geringer, scheint allerdings von der bestimmten Trockensubstanz nahezu unabhängig zu sein. Die Regressionsanalyse ergibt einen funktionalen Zusammenhang (dimensionslos) von MKW DIN = 581 – 4,3 x TS bei einem Bestimmtheitsmaß von 0,210. Die nach EN ISO bestimmten KW-Gehalte folgen zwar – rechnerisch sogar deutlicher – derselben Tendenz (MKW EN ISO = 852 – 10,9 x TS), die Abhängigkeit ist jedoch statistisch nicht gesichert (Bestimmtheitsmaß 0,046). Insbesondere bei mittleren Trockensubstanz-Werten von 30 bis 35 % sind die (mit beiden Verfahren bestimmten) MKW- Gehalte für eine potenzielle Abhängigkeit nicht als Bestätigung heranzuziehen. Zu erklären ist dieses Ergebnis möglicherweise mit dem doch vielfältigen Pflanzenbewuchs der UFL. Genauere Aussagen hierzu sind jedoch nicht möglich, da Untersuchungen zu dieser Fragestellung im Rahmen dieses Projektes nicht vorgesehen waren. Eine andere Möglichkeit, die unterschiedlichen Analysenwerte zu interpretieren und auf die Eignung eines der angewendeten Verfahren für die Untersuchung pflanzlicher Träger von MKW zu schließen, ist ein potenzieller Zusammenhang zwischen den ermittelten MKW-Gehalten und den den UFL zuzuordnenden Verkehrsbelastungen. Die in Tabelle 2 aufgeführten DTV-Werte geben die Verkehrsbelastung der jeweiligen BAB-Strecken im Jahr 2000 wieder, also ein Jahr vor der Probenahme. In Bild 18 sind die mit beiden Verfahren ermittelten MKW-Gehalte über der jeweiligen Verkehrsbelastung aufgetragen. Bild 18: Abhängigkeit des MKW-Gehaltes [mg/kgTS] von der Verkehrsbelastung Bild 18 zeigt für beide Analyseverfahren eine tendenzielle Zunahme der ermittelten MKW-Gehalte mit steigendem Verkehrsaufkommen. Die nach DIN 38409 bestimmten MKW-Gehalte scheinen zumindest von den im Bereich der UFL vorherrschenden Verkehrsdichten (DTV-Werte zwischen 30.000 und 105.000 Kfz/24 h) weit gehend unabhängig zu sein. Der Regressionskoeffizient einer (hypothetischen) linearen Abhängigkeit (MKW = a + b x DTV) ist für die MKW-Werte nach DIN 38409 um den Faktor 7,5 (b = 0,0012/b = 0,009) geringer als der für diejenigen nach EN ISO 9377-2. Sämtliche statistischen Werte sind aber nicht gesichert, deshalb nicht weiter diskussionswürdig, bestätigen jedoch das entsprechende Arbeitsergebnis aus der Voruntersuchung. 4.2 Änderungen gegenüber der Voruntersuchung 73 Im Folgenden werden die Ergebnisse des Methodenvergleiches denen der Voruntersuchung gegenübergestellt. Auch die Analysen für die Voruntersuchung waren nach der DIN 38409 H 18 durchgeführt worden. Diese Gegenüberstellung soll die damaligen sehr hohen Werte möglichst relativieren, aber auch die Entwicklung möglicher Schadstoffbelastungen (hier: MKW) auf den deutschen Autobahnen vor dem Hintergrund zunehmender Verkehrsdichte hinterfragen und verdeutlichen. Tabelle 3 stellt die für diesen Schritt erforderlichen Daten zusammen. Untersuchungsfläche Vorunter suchung Untersuchung 2001 DTV DIN 38 409 H 18 EN ISO 1993 2000 (UFL) 9377-2 [mg/kg TS] [Kfz/24 h] 1 2.560 572 607 44.900 53.832 2 2.580 331 313 26.400 31.027 3 1.800 440 261 42.100 47.146 4 1.850 404 912 50.900 60.364 5 3.160 360 136 55.300 64.849 6 2.180 469 935 51.600 52.592 7 3.140 441 522 64.500 71.686 8 3.300 487 922 88.500 102.304 9 1.870 395 134 42.700 39.365 10 1.890 466 221 47.800 47.686 Mittelwert 2.433 437 496 Tab. 3: Vergleich der Messwerte und der zugehörigen Verkehrsdichten – Probenahme Voruntersuchung 1994, Probenahme Untersuchung 2001

74 Der Vergleich der Analysenwerte der beiden Untersuchungen zeigt ein ähnlich diffuses Bild wie der Methodenvergleich in Abschnitt 4.1. Zur Verdeutlichung sind die jeweils ermittelten MKW-Gehalte in Bild 19 noch einmal anschaulich gegenübergestellt. Auch hier sind keine lineare Abhängigkeiten zwischen den verschiedenen Messreihen zu erkennen. Bild 20 zeigt anschaulich die punktwolkenartige Verteilungen der Messergebnisse der Voruntersuchung und der Messreihen dieses Projektes. Deutlich wird nur ein erheblicher Rückgang der MKW-Belastungen im Schnittgut der Intensivpflegebereiche der untersuchten Streckenabschnitte. Der über die UFL gemittelte Gehalt an MKW (nach DIN 38409) betrug bei der aktuellen Untersuchung (Probenahme 2001) nur noch ca. 1/5 (17,9 %) des Gehaltes der Untersuchung von 1993 (Probenahme 1994). Dieser Rückgang erscheint bei einer durchschnittlichen Zunahme der Verkehrsbelastung von knapp 11 % erstaunlich, ist aber zu erklären durch die zwischen den Probenahmeterminen zunehmende Ausstattung der Fahrzeugflotte mit Abgaskatalysatoren. Bild 21 zeigt, dass im Zeit- Bild 19: Vergleichende Gegenüberstellung der Messreihen Bild 20: Zusammenhang zwischen den Messreihen (MKW in mg/kg TS) raum zwischen den beiden Untersuchungen trotz eines Zuwachses des Pkw-Bestandes um ca. 7 % die Emissionen von Kohlenwasserstoffen (HC) rückläufig sind [SPALLEK, 1997]. Genauere Aussagen erlaubt das Rechenmodell „TREMOD“ (Transport Emission Estimation Model), das im Auftrag des Bundesumweltamtes entwickelt wurde. Die Entwicklung des Kfz-Bestandes fließt in das Rechenmodell ein. Bild 22 zeigt ausschnittsweise die Entwicklung der Kohlenwasserstoff- Emissionen in Deutschland für den Untersuchungs- Bild 21: Entwicklung des Pkw-Bestandes und der Abgasemissionen in Deutschland [SPALLEK, 1997] Bild 22: Kohlenwasserstoffemissionen des Straßenverkehrs [IFEU Heidelberg]

zwischen diesen Messwerten nicht zu erkennen ist.<br />

Bei dem Analyseverfahren nach DIN wird der Gesamt-KW-Gehalt<br />

mit zunehmender Pflanzenmasse<br />

zwar etwas geringer, scheint allerdings von der bestimmten<br />

Trockensubstanz nahezu unabhängig zu<br />

sein. Die Regressionsanalyse ergibt einen funktionalen<br />

Zusammenhang (dimensionslos) von<br />

MKW DIN = 581 – 4,3 x TS bei einem Bestimmtheitsmaß<br />

von 0,210.<br />

Die nach EN ISO bestimmten KW-Gehalte folgen<br />

zwar – rechnerisch sogar deutlicher – derselben<br />

Tendenz (MKW EN ISO = 852 – 10,9 x TS), die Abhängigkeit<br />

ist jedoch statistisch nicht gesichert<br />

(Bestimmtheitsmaß 0,046). Insbesondere bei mittleren<br />

Trockensubstanz-Werten von 30 bis 35 %<br />

sind die (mit beiden Verfahren bestimmten) MKW-<br />

Gehalte für eine potenzielle Abhängigkeit nicht als<br />

Bestätigung heranzuziehen.<br />

Zu erklären ist dieses Ergebnis möglicherweise mit<br />

dem doch vielfältigen Pflanzenbewuchs der UFL.<br />

Genauere Aussagen hierzu sind jedoch nicht möglich,<br />

da Untersuchungen zu dieser Fragestellung im<br />

Rahmen dieses Projektes nicht vorgesehen waren.<br />

Eine andere Möglichkeit, die unterschiedlichen<br />

Analysenwerte zu interpretieren und auf die Eignung<br />

eines der angewendeten Verfahren für die<br />

Untersuchung pflanzlicher Träger von MKW zu<br />

schließen, ist ein potenzieller Zusammenhang zwischen<br />

den ermittelten MKW-Gehalten und den den<br />

UFL zuzuordnenden Verkehrsbelastungen. Die in<br />

Tabelle 2 aufgeführten DTV-Werte geben die Verkehrsbelastung<br />

der jeweiligen BAB-Strecken im<br />

Jahr 2000 wieder, also ein Jahr vor der Probenahme.<br />

In Bild 18 sind die mit beiden Verfahren ermittelten<br />

MKW-Gehalte über der jeweiligen Verkehrsbelastung<br />

aufgetragen.<br />

Bild 18: Abhängigkeit des MKW-Gehaltes [mg/kgTS] von der<br />

Verkehrsbelastung<br />

Bild 18 zeigt für beide Analyseverfahren eine tendenzielle<br />

Zunahme der ermittelten MKW-Gehalte<br />

mit steigendem Verkehrsaufkommen. Die nach DIN<br />

38409 bestimmten MKW-Gehalte scheinen zumindest<br />

von den im Bereich der UFL vorherrschenden<br />

Verkehrsdichten (DTV-Werte zwischen 30.000 und<br />

105.000 Kfz/24 h) weit gehend unabhängig zu sein.<br />

Der Regressionskoeffizient einer (hypothetischen)<br />

linearen Abhängigkeit (MKW = a + b x DTV) ist für<br />

die MKW-Werte nach DIN 38409 um den Faktor 7,5<br />

(b = 0,0012/b = 0,009) geringer als der für diejenigen<br />

nach EN ISO 9377-2. Sämtliche statistischen<br />

Werte sind aber nicht gesichert, deshalb nicht weiter<br />

diskussionswürdig, bestätigen jedoch das entsprechende<br />

Arbeitsergebnis aus der Voruntersuchung.<br />

4.2 Änderungen gegenüber der Voruntersuchung<br />

73<br />

Im Folgenden werden die Ergebnisse des Methodenvergleiches<br />

denen der Voruntersuchung gegenübergestellt.<br />

Auch die Analysen für die Voruntersuchung<br />

waren nach der DIN 38409 H 18 durchgeführt<br />

worden. Diese Gegenüberstellung soll die<br />

damaligen sehr hohen Werte möglichst relativieren,<br />

aber auch die Entwicklung möglicher Schadstoffbelastungen<br />

(hier: MKW) auf den deutschen Autobahnen<br />

vor dem Hintergrund zunehmender Verkehrsdichte<br />

hinterfragen und verdeutlichen.<br />

Tabelle 3 stellt die für diesen Schritt erforderlichen<br />

Daten zusammen.<br />

Untersuchungsfläche<br />

Vorunter<br />

suchung Untersuchung 2001 DTV<br />

DIN 38 409 H 18 EN ISO 1993 2000<br />

(UFL)<br />

9377-2<br />

[mg/kg TS] [Kfz/24 h]<br />

1 2.560 572 607 44.900 53.832<br />

2 2.580 331 313 26.400 31.027<br />

3 1.800 440 261 42.100 47.146<br />

4 1.850 404 912 50.900 60.364<br />

5 3.160 360 136 55.300 64.849<br />

6 2.180 469 935 51.600 52.592<br />

7 3.140 441 522 64.500 71.686<br />

8 3.300 487 922 88.500 102.304<br />

9 1.870 395 134 42.700 39.365<br />

10 1.890 466 221 47.800 47.686<br />

Mittelwert 2.433 437 496<br />

Tab. 3: Vergleich der Messwerte und der zugehörigen Verkehrsdichten<br />

– Probenahme Voruntersuchung 1994,<br />

Probenahme Untersuchung 2001

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