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schen Spezies vorliegen. Jedoch ist die Datenbasis<br />

insgesamt noch zu lückenhaft, als dass eine endgültige<br />

Beurteilung gegeben werden könnte. Die zu<br />

erwartenden Zunahme von PGE-Einträgen aus<br />

dem Straßenverkehr lässt auch zukünftig eine<br />

Überwachung dieser Einträge in die Umwelt ratsam<br />

erscheinen.<br />

8.3 Weiterführende Forschung<br />

Die vorliegende Untersuchung zeigt, dass Forschungsbedarf<br />

bezüglich der Verteilung und Wirkungen<br />

der PGE in der Umwelt besteht. Während<br />

für Platin vergleichsweise viele Daten vorliegen,<br />

sind für Palladium und Rhodium nur wenig Daten<br />

verfügbar. Allerdings sind die meisten der zu untersuchenden<br />

Fragestellungen dem Bereich der<br />

Grundlagenforschung zuzuordnen. Im Einzelnen<br />

sind die folgenden grundlegenden Fragestellungen<br />

von Interesse:<br />

· Werden die PGE während des atmosphärischen<br />

Transportes und während der Bodenpassage<br />

umgewandelt?<br />

· Welche Auswirkungen haben PGE-Einträge auf<br />

die Qualität des Grundwassers?<br />

· Welche PGE-Spezies sind für toxische Wirkungen<br />

auf Pflanzen und Tieren verantwortlich?<br />

· Welche Folgen haben Wechselwirkungen der<br />

PGE mit anderen Stoffen oder untereinander für<br />

Organismen?<br />

Die Beobachtung von verkehrsbedingten Stoffeinträgen<br />

in das straßennahe Umfeld im Allgemeinen<br />

und der PGE im Besonderen ist dagegen auch von<br />

praktischer Bedeutung für die betriebliche<br />

Straßenunterhaltung. Die so gewonnenen Daten<br />

dienen als Grundlage zur Diskussion und Festlegung<br />

von Grenzwerten; sie dienen darüber hinaus<br />

auch der Abschätzung des Gefährdungspotenzials,<br />

welches von der untersuchten Stoffgruppe ausgeht.<br />

Stichproben sind jedoch aufgrund ihrer beschränkten<br />

Aussagekraft (s. Kap. 7) nur in geringem<br />

Maße für diese Aufgaben heranzuziehen. Wesentlich<br />

aussagekräftiger sind die Messungen der<br />

PGE-Gehalte im Rahmen von Zeitreihen auf Dauermessstellen.<br />

Diese Messungen wurden bisher für<br />

Platin und Palladium über eine vergleichsweise<br />

kurze Zeit von ca. einem Jahr jeweils an verschieden<br />

Orten durchgeführt. Um die Einträge der PGE<br />

kostengünstig zu erfassen und aussagekräftige<br />

Daten zu erhalten, müssen folgende Bedingungen<br />

eingehalten werden:<br />

· Eine quellennahe Messung von PGE im Luftstaub<br />

oder/und auf standardisierten Pflanzenkulturen<br />

(d. h. Messung unmittelbar am Straßenrand)<br />

muss gewährleistet sein.<br />

· Das Vorhandensein einer Messstelle zur Ermittlung<br />

der Verkehrsbelastung in unmittelbarer<br />

Nähe der Dauermessstelle ermöglicht die Bestimmung<br />

der Einträge in Abhängigkeit von der<br />

Verkehrsbelastung.<br />

· Die Messstelle sollte mit einer Wetterstation zur<br />

Erfassung der meteorologischen Randbedingungen<br />

kombiniert werden.<br />

· Durch die Einrichtung der Messstelle in der<br />

Nähe der mit der Untersuchung beauftragten<br />

Institution und/oder durch den Rückgriff auf bereits<br />

vorhandenen Messeinrichtungen können<br />

Kosten reduziert werden.<br />

Dauermessstellen bieten darüber hinaus gegenüber<br />

den auf Stichprobenentnahmen basierenden<br />

Untersuchungen den Vorteil, dass die das Ergebnis<br />

beeinflussenden Randbedingungen größtenteils<br />

erfasst werden können und damit vergleichbare<br />

Daten erhalten werden. Eine Dauermessstelle, die<br />

die genannten Bedingungen erfüllt, könnte mit relativ<br />

geringem Aufwand in die bereits von der Bundesanstalt<br />

für Straßenwesen an der A 4 in der<br />

Höhe der Ausfahrt Bensberg betriebene Messstelle<br />

zur Abgasuntersuchung integriert werden.<br />

9 Zusammenfassung<br />

41<br />

Der Abgaskonverter, Katalysator oder kurz „Kat“<br />

genannt, stellt das zzt. effektivste Verfahren zur<br />

Reinigung der Abgase von mineralölbetriebenen<br />

Kraftfahrzeugmotoren dar. Die angewendete Technik<br />

führt zu einem erhöhten Stoffumsatz der in den<br />

Abgaskonvertern als Katalysator eingesetzten Metalle<br />

der Platingruppe. Das Vorhaben, unerwünschte<br />

gasförmige Emissionen (Stickoxide, Kohlenmonoxid,<br />

Kohlenwasserstoffe) zu verringern bzw. zu<br />

vermeiden, führt somit unmittelbar zu einer neuen<br />

Quelle von für den Straßenseitenraum fremden<br />

Stoffen.<br />

Die Platingruppenelemente (PGE) gehören zu den<br />

Schwermetallen, die infolge einer zellphysiologischen<br />

Unverträglichkeit mehr oder weniger toxisch<br />

sind. Bei regelmäßigem Umgang können allergi-

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