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Verbindung Tierspezies LD 50-Wert*) (mg Metall/<br />
kg Körpergewicht)<br />
Rhodiumtrichlorid Ratte (i. p.) 138<br />
Palladiumdichlorid Kaninchen (i. v.) 11<br />
Platindichlorid Kaninchen (i. v.) 17<br />
Dichlorodiaminoplatin Ratte (i. p.) 8<br />
Arsen als Arsenat (III) Kaninchen (i. v.) 4<br />
*) LD 50 -Wert: Die Dosis nach deren Verabreichung 50 % der<br />
Versuchstiere sterben. (i. v.): Intravenöse Verabreichung (entspricht<br />
einer Verabreichung direkt in den Blutkreislauf;<br />
(i. p.): intraperitoneale Verabreichung (Verabreichung über das<br />
Bauchfell)<br />
Tab. 9: Toxikologische Parameter von PGE, die in Abgaskatalysatoren<br />
verwendet werden (Auswahl) und Arsen (III)<br />
als Vergleich<br />
Quelle: SCHÄFER, ELSENHANS et al. 1994<br />
EDER und KIRCHGEßNER (EDER und KIRCHGEß-<br />
NER 1996) untersuchten die Dosis-Wirkungsbeziehung<br />
von mit der Nahrung zugeführten Platinverbindungen<br />
und metallischem Platin auf wachsende,<br />
gravide sowie laktierende Ratten. Sie zeigten,<br />
dass die Verteilung des Platins wesentlich von der<br />
zugeführten Platin-Spezies abhängt. Die höchste<br />
Resorption sowie die höchste Konzentration in den<br />
einzelnen Organen der Ratten wies Platin(IV)-Chlorid<br />
auf, gefolgt von Platin(II)-Chlorid und metallischem<br />
Platin. Die Autoren zeigten darüber hinaus,<br />
dass selbst Platindosen von bis zu 50 mg/kg Körpergewicht<br />
zu keiner nennenswerten Beeinträchtigung<br />
der Stoffwechselfunktionen der Ratten führten.<br />
SCHÄFER (SCHÄFER, ELSENHANS et al. 1994)<br />
stellte die Verteilung von PGE im Menschen dar.<br />
Danach verbleiben ca. 50 % der inhalativ aufgenommenen<br />
Menge von Platin und Rhodium im<br />
Lungengewebe. Die restliche Menge wird langsam<br />
resorbiert und im Körper verteilt. Palladium wird<br />
demgegenüber zum weitaus größten Teil in der<br />
Lunge deponiert, ohne dass eine weitere Resorption<br />
beobachtet werden kann. Nach einer intravenösen<br />
Gabe werden Nierenschäden infolge einer akuten<br />
Intoxikation beschrieben.<br />
Das größte toxikologische Gefährdungspotenzial<br />
geht von dem in der Tumortherapie eingesetzten<br />
cis-Platin-Komplex (cis-Dichloro-diamino-Platin)<br />
aus. Die LD 50 -Dosis (Tod der Hälfte der Versuchstiere)<br />
von Ratten beträgt ca. 8 mg/(kg Körpergewicht).<br />
Diese vergleichsweise hohe Toxizität wirkt<br />
auch als begrenzender Faktor für den Einsatz dieser<br />
Verbindung in der Tumortherapie. Für Rhodiumsalze<br />
wird neben der akuten nierenschädigen-<br />
den Wirkung auch eine neurotoxische Wirkung im<br />
Besonderen im Zentralnervensystem beschrieben.<br />
Darüber hinaus können Chloro-Platin-Komplex,<br />
Palladium in metallischer Form sowie lösliche Palladiumsalze<br />
neben diesen akuten Wirkungen allergische<br />
Reaktionen hervorrufen.<br />
7 Diskussion<br />
Die Diskussion der oben dargestellten Ergebnisse<br />
wird sich im Wesentlichen auf die folgenden Punkte<br />
konzentrieren:<br />
· Wie sind die Ergebnisse der bisher gemessenen<br />
Emissionen und Immissionen zu beurteilen?<br />
· Welche Folgen sind ggf. durch Maßnahmen des<br />
Straßenbetriebsdienstes auf die Gehalte von<br />
PGE in den straßennahen Ökosystemen zu erwarten?<br />
· Besteht ein akutes gesundheitliches Risiko für<br />
das im Rahmen der Straßenunterhaltung eingesetzte<br />
Personal und die Bevölkerung im Allgemeinen?<br />
Die ursprünglich im Rahmen dieser Arbeit zu untersuchende<br />
Frage, inwieweit Verfrachtungen der<br />
PGE in tiefere Bodenschichten oder das Grundwasser<br />
möglich sind, ist gerade im Hinblick auf den<br />
Boden- und Grundwasserschutz von besonderer<br />
Bedeutung. Jedoch liegen gegenwärtig hierzu in<br />
der recherchierten Literatur keinerlei Daten vor, sodass<br />
diese Frage nicht diskutiert werden kann.<br />
7.1 Emissionen und Immissionen<br />
37<br />
Ein wesentliches Ziel der Emissions- und Immissionsüberwachung<br />
ist – neben der Bestandsaufnahme<br />
gegenwärtig vorhandener „Belastungen“ – die<br />
Vorhersage der Entwicklung der Fremdstoffeinträge<br />
sowie daraus resultierend eine Risikoabschätzung<br />
der Folgen dieser Einträge.<br />
Obgleich PGE-Einträge in die Umwelt zunehmend<br />
Beachtung finden und demzufolge immer häufiger<br />
zum Gegenstand von Untersuchungen werden,<br />
weisen die in Kapitel 5 dargestellten Ergebnisse<br />
insgesamt erhebliche Lücken auf, sodass eine fundierte<br />
und gesicherte Beurteilung der mittel- und<br />
langfristig auftretenden Folgen dieser Einträge<br />
nicht möglich ist. Dieses folgt unmittelbar aus der<br />
den meisten Untersuchungen zu Grunde liegenden<br />
stichprobenartigen Entnahme der Proben. Jedoch