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mengesetzt, wobei meist ein Zentralteilchen, i. d.<br />

R. ein Metallkation, von so genannten Liganden<br />

(Nichtmetallmoleküle z. B. NO 3 - , Cl - oder NH3<br />

sowie organische Verbindungen, z. B. Huminsäuren)<br />

umgeben wird. Die Art und Anzahl der Liganden<br />

sowie die räumliche Lage der Liganden und<br />

Zentralteilchen sind für jeden Komplex charakteristisch<br />

und prägt dessen chemische Eigenschaften.<br />

Platin als Zentralteilchen wird meist von<br />

vier bzw. sechs Liganden umgeben. Palladium<br />

wird dagegen meist von zwei bis vier Teilchen<br />

umgeben, und in Rhodium-Komplexen ist darüber<br />

hinaus auch die Koordinationszahl drei anzutreffen.<br />

Komplexe können ebenso wie Moleküle<br />

eine positive oder negative Ladung tragen.<br />

Redox-Potenzial: Die meisten chemischen Reaktionen<br />

müssen als Umgruppierung von Verknüpfungen<br />

zwischen Atomen und Molekülen und<br />

damit als Verschiebung von Ladungsträgern<br />

(Elektronen) aufgefasst werden. Als Maß für die<br />

Triebkraft dieser Verschiebung zwischen zwei Reaktionspartnern<br />

(Molekülen oder Komplexen)<br />

kann in Lösung die elektrische Spannung (Potenzial-Differenz),<br />

die sich zwischen diesen aufbaut,<br />

herangezogen und auch gemessen werden.<br />

Diese Spannungsdifferenz wird als Redox-Potenzial<br />

bezeichnet. Die Kenntnis des Redox-Potenzials<br />

erlaubt eine Vorhersage über den Ablauf von<br />

Reaktionen. Als Bezugssystem wird die (formale)<br />

„Verknüpfung“ von zwei Wasserstoffionen mit<br />

Hilfe von zwei Elektronen zu einem Wasserstoffmolekül<br />

gewählt und dessen Potenzial gleich null<br />

gesetzt. Ein positives Redox-Potenzial bedeutet,<br />

dass dieser Stoff leicht Elektronen aufnehmen<br />

kann; dieser Vorgang wird als Reduktion bezeichnet.<br />

Ein negatives Redox-Potenzial bedeutet<br />

demzufolge, dass der Reaktionspartner Elektronen<br />

leichter abgibt; diesen Vorgang bezeichnet<br />

man als Oxidation. Reduktion und Oxidation können<br />

niemals unabhängig voneinander ablaufen:<br />

M. a. W., eine Oxidation tritt immer neben einer<br />

Reduktion auf; ein solches Reaktionspaar wird als<br />

Redox-Reaktion bezeichnet.<br />

Darüber hinaus sind die PGE auch physikalisch<br />

sehr beständig. Dies äußert sich beispielsweise in<br />

den hohen Schmelz- und Siedepunkten. In Tabelle<br />

1 werden die physikalisch-chemischen Eigenschaften<br />

der durch verkehrsbedingte Quellen eingetragenen<br />

PGE Platin, Palladium und Rhodium<br />

sowie von Eisen einander gegenübergestellt.<br />

Besonders hervorzuheben sind die katalytischen<br />

Eigenschaften der PGE. Diese Eigenschaften werden<br />

nicht nur bei der Reinigung von Abgasen ausgenutzt,<br />

sondern auch in der chemischen Industrie<br />

verwendet. Außerdem wird Platin in der<br />

Schmuckindustrie verwendet. Palladium findet Anwendung<br />

in der Elektroindustrie als Material für<br />

Elektroden und Kontakte sowie in der Zahnmedizin.<br />

Die wesentlichen industriellen Anwendungen<br />

sowie die zeitliche Entwicklung des Bedarfs für die<br />

PGE Palladium und Platin werden in Bild 2 dargestellt.<br />

3.2 Analytik der Platingruppenelemente<br />

15<br />

Element Symbol Schmelz- bevorzugte Dichte molare<br />

punkt Oxidationsstufen (20 °C) Masse in<br />

[°C] (Wertigkeit) in g/cm3 [g/mol]<br />

Platin Pt 1.769 +2<br />

+4<br />

7,87 195,09<br />

Palladium Pd 1.552 +2<br />

+4<br />

12,39 106,40<br />

Rhodium Rh 1.960 +1<br />

+3<br />

11,99 102,91<br />

Eisen Fe 1.535 +2<br />

+3<br />

21,41 55,85<br />

Tab. 1: Physikalische Eigenschaften der PGE im Vergleich zu<br />

Eisen. Quellen: SCHÄFER, ELSENHANS et al. 1994,<br />

HOLLEMAN und WIBERG 1985, GREENWOOD und<br />

EARNSHAW 1988<br />

Katalytische Eigenschaften bzw. Katalysator: Katalysatoren<br />

sind Stoffe, die chemische Reaktionen<br />

bei vorgegebenen Parametern initiieren bzw.<br />

beschleunigen können, ohne jedoch selbst<br />

während der Reaktion „verbraucht“ zu werden.<br />

Dies bedeutet, dass der Katalysator am Ende<br />

eines Reaktionsdurchlaufes wieder für eine neue<br />

Umsetzung bereitsteht. Demzufolge genügen<br />

sehr geringe Mengen eines Katalysators, um<br />

auch große Mengen von Stoffen umsetzen zu<br />

können. In Abgaskatalysatoren für Kraftfahrzeuge<br />

werden z. B. nur 2-5 g katalytisch aktive Substanzen<br />

eingesetzt.<br />

Da genormte Verfahren für die Analytik von PGE<br />

bisher fehlen, und für den Fall, dass die Straßenbauverwaltungen<br />

in ihrem Zuständigkeitsbereich<br />

die „Belastung“ der straßenbegleitenden Grünflächen<br />

durch PGE bestimmen lassen möchten,<br />

sind für eine Kosten sparende Auftragsvergabe die<br />

Bewertung der Angebote sowie zur Gewährleistung<br />

aussagekräftiger Ergebnisse bei den Entscheidungsträgern<br />

grundlegende Kenntnisse über

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