30.06.2013 Aufrufe

Dokument 1.pdf

Dokument 1.pdf

Dokument 1.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1 Einführung und Zielsetzung<br />

Es wird vermutet, dass Emissionen von Kraftfahrzeugen<br />

zu Einträgen von Mineralölkohlenwasserstoffen<br />

(MKW), Naphthalin und Methyl-tertiär-Butylether<br />

(MTBE) in den Aufwuchs straßenbegleitender<br />

Grünflächen und Bankette führen.<br />

Hauptemissionsquellen von Mineralölkohlenwasserstoffen<br />

sind Tropfverluste, Leckagen, Unfälle<br />

sowie eine unvollständige Kraftstoffverbrennung.<br />

Der Parameter „Mineralölkohlenwasserstoffe“ ist<br />

ein Summenparameter, der sowohl die offenkettigen<br />

aliphatischen Kohlenwasserstoffe als auch die<br />

einkernigen aromatischen Verbindungen wie Benzol,<br />

Toluol und Xylol erfasst.<br />

Naphthalin ist ein polycyklischer aromatischer<br />

Kohlenwasserstoff (PAK), der aus zwei miteinander<br />

kondensierten aromatischen Systemen besteht.<br />

Die PAK entstehen hauptsächlich durch unvollständige<br />

Verbrennung des Kraftstoffs. Durch Einführung<br />

von Abgaskatalysatoren werden die PAK-<br />

Emissionen stark reduziert. Allerdings enthalten<br />

auch Fahrzeugreifen in geringen Konzentrationen<br />

PAK, welche durch Oberflächenabfluss in den<br />

Straßenrandbereich gelangen können.<br />

Der Kraftstoffzusatz Methyl-tertiär-Butylether wird<br />

in Deutschland seit Mitte der 80er Jahre als sauerstoffhaltige<br />

Verbindung verwandt, um die Oktanzahl<br />

zu erhöhen und den PAK-Ausstoß der Kraftfahrzeuge<br />

durch Verbesserung des Verbrennungsverhaltens<br />

des Kraftstoffs zu senken. MTBE gelangt<br />

als unverbrannter Kraftstoffanteil in die Umwelt<br />

und ist dort aufgrund seiner hohen Wasserlöslichkeit<br />

sehr mobil.<br />

Das Mähgut im Intensivpflegebereich straßenbegleitender<br />

Grünflächen soll auf Mineralölkohlenwasserstoffe,<br />

Naphthalin und Methyl-tertiär-Butylether<br />

untersucht werden. Dazu werden zwei<br />

gaschromatografische Methoden, basierend auf<br />

der GC/FID- und GC/MS-Technik in Verbindung mit<br />

SPME (Festphasenmikroextraktion), entwickelt<br />

(FID = Flammenionisationsdetektion, MS = Massenspektrometrie).<br />

Die Ergebnisse der Bestimmung<br />

von Mineralölkohlenwasserstoffen in Grasproben<br />

werden mit denen einer infrarotspektrometrischen<br />

Bestimmung gemäß DIN 38409 Teil 18<br />

verglichen. Die Ergebnisse dienen der Beurteilung<br />

der Einträge von Mineralölkohlenwasserstoffen,<br />

Naphthalin und Methyl-tertiär-Butylether gemäß<br />

Bundesbodenschutzverordnung (BBodSchV) und<br />

sollen eine Entscheidungshilfe zu der Frage leisten,<br />

109<br />

wie mit der Entsorgung bzw. Verwertung von<br />

Schnittgut zu verfahren ist.<br />

Die Gras- und Bodenproben wurden auf Banketten<br />

von Autobahnabschnitten der A 1, A 2, A 3, A 4,<br />

A 59 und A 61 genommen.<br />

2 Nachweis von Methyl-tertiär-<br />

Butylether in Gras- und Bodenproben<br />

2.1 Bestimmung von MTBE in Grasproben<br />

mittels SPME-GC/MS<br />

Zurzeit gibt es kein genormtes Verfahren für die<br />

analytische Bestimmung von MTBE, in der Regel<br />

wird ein Gaschromatograf (hier AutoSystem XL<br />

von Perkin ELMER) in Verbindung mit einem Massenspektrometer<br />

(GC/MS) eingesetzt (hier Turbo-<br />

Mass von Perkin ELMER) [1], [2]. MTBE ist eine<br />

leichtflüchtige Verbindung mit einer Siedetemperatur<br />

von nur 55 °C. Das Entweichen von MTBE<br />

während der Probenvorbereitung und der analytischen<br />

Bestimmung muss deshalb unbedingt vermieden<br />

werden. Eine geeignete Probenvorbereitungstechnik<br />

ist die Anreicherung von MTBE aus<br />

dem wässrigen Eluat der Grasproben mit Hilfe der<br />

Festphasenmikroextraktion, bei der eine Carboxen-PDMS-Faser<br />

der Schichtdicke 75 µm eingesetzt<br />

wurde.<br />

Dazu wurden 20 g einer Grasprobe mit 80 ml destilliertem<br />

Wasser eine Stunde auf der Schüttelmaschine<br />

eluiert und anschließend eine Stunde stehen<br />

gelassen. 4 ml der überstehenden Lösung<br />

wurden dekantiert, mit 1 g NaCl versetzt und anschließend<br />

unter Rühren eine Stunde mit der Mikrofaser<br />

extrahiert. Die Faser wurde in das Injektionssystem<br />

des GC/MS gebracht und die zuvor<br />

extrahierten Substanzen bei 200 °C desorbiert. Die<br />

auf der Säule getrennten Substanzen wurden bei<br />

folgenden Bedingungen massenselektiv detektiert:<br />

Probenaufgabe splitless, Injektortemperatur 250<br />

°C, GC-Säule: SE 54 60 m x 0.25 mm, Temperaturprogramm:<br />

35 °C (6 min halten), bis 250 °C (25<br />

°C/min), 4 min halten. Als Trägergas wurde Helium<br />

verwendet.<br />

Mehrere Grasproben, die auf Banketten der A 4 genommen<br />

wurden, wurden auf diese Weise analysiert.<br />

In Bild 1a ist das Chromatogramm einer mit<br />

0,125 mg/kg MTBE dotierten Grasprobe und in Bild<br />

1b das Chromatogramm einer Originalprobe abge-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!