Beschreibung

Klosterarchitektur bis zum Ende des Mittelalters 

Benediktiner, Zisterzienser, Kartäuser und die Bettelorden 

Leider: Hat das Prüfungsamt offenbar auf deren Homepage verkündet, 

dass es im März einen Test zu Baugeschichte I und II gebe. 

Das ist erstens Unsinn (BG II im SoSe) und zweitens falsch. 

Der schriftliche Test findet statt am 07.08.2012, 14:00 Uhr, hier A 151 

2. Jh. Eremiten 

524 Benediktiner: Benedikt von Nursia schreibt die ersten Regeln 

819 Im Konzil von Aachen erklärt Ludwig der Fromme die 

Benediktsregeln als verbindlich für alle Klöster 

1084 Kartäuser: Von Bruno in La Chartreuse gegründet 

1098 Zisterzienser: Von Robert von Molesme in Citeaux gegründet. 

Seit 1112 führte Bernhard von Clairveaux die Gemeinschaft zur 

Blüte 

1120 Prämonstratenser: Norbert von Xanten gründet den Orden in 

Prémontré 

1210 Franziskaner: Franz von Assisi gründet den Orden 

1215 Dominikaner: Dominikus gründet den Orden 

Vorlesung Baugeschichte WS 2011/12: Das Mittelalter - 07.02.2012: Klöster

Benediktiner Zisterzienser Prämonstratenser Kartäuser Franz von Assisi 

später auch mit 

Die Kleidung der Mönche 

grauem Mantel – 

daher z. B. 

Graues Kloster 

Dominikaner 


Albrecht 

Dürer: 

Heiliger 

Martin 

(um 1494) 

Göreme 

(TR): 

Eremitenklausen 

Hieronymus Bosch: 

Die Versuchung des 

Heiligen Antonius (1506) 


Vorlesung Baugeschichte WS 2011/12: Das Mittelalter - 07.02.2012: Klöster 

Pauluskloster (EGY) 

–7./8. Jh.

Kloster St Honorat – auf einsamer insel seit ca. 400 


Benedikt von Nursia 

(† 547) 


Gemeinschaft unter Regel und Abt 

01 Die Arten der Mönche 

41 Die Mahlzeiten 

02 Der Abt 

Der Tageslauf 

03 Die Einberufung der Brüder zum Rat 42 Das Schweigen nach der Komplet 

Die geistliche Kunst 

Fehler und Bußen 

04 Die Werkzeuge der geistlichen Kunst 43 Die Bußen für Unpünktlichkeit 

05 Der Gehorsam 

44 Die Bußen der Ausgeschlossenen 

06 Die Schweigsamkeit 

45 Die Bußen für Fehler im Oratorium 

07 Die Demut 

46 Die Bußen für andere Verfehlungen 

Regula Benedicti 

Das gemeinsame Gebet 

08 - 20 

47 Das Zeichen zum Gottesdienst 

48 Die Ordnung für Handarbeit und Lesung 

Zur Organisation des Klosters 

49 Die Fastenzeit 

„Ora et labora“ 

21 - 22 

Verfehlungen und Strafen 

50 Gebetszeiten außerhalb des Klosters 

51 Mahlzeiten außerhalb des Klosters 

23 Das Vorgehen bei Verfehlungen 

52 Das Oratorium des Klosters 

24 Die Ausschließung bei leichten 

Beziehungen des Klosters nach außen 

Verfehlungen 

53 Die Aufnahme der Gäste 

25 Die Ausschließung bei schweren 

54 Die Annahme von Briefen und Geschenken 

Verfehlungen 

55 Kleidung und Schuhe der Brüder 

26 Unerlaubter Umgang mit 

56 Der Tisch des Abtes 

Ausgeschlossenen 

57 Mönche als Handwerker 

27 Die Sorge des Abtes für die 

Aufnahme-Ordnung 

Ausgeschlossenen 

58 - 61 

28 Die Unverbesserlichen 

Dienst-Ordnung 

29 Die Wiederaufnahme von Brüdern 

62 Die Priester des Klosters 

30 Die Strafe bei Mangel an Einsicht 

63 Die Rangordnung in der Gemeinschaft 

31 Der Cellerar des Klosters 

64 Einsetzung und Dienst des Abtes 

32 Werkzeug und Gerät des Klosters 

65 Der Prior des Klosters 

33 Eigenbesitz des Mönches 

66 Die Pförtner des Klosters 

34 Die Zuteilung des Notwendigen 

Gemeinschaft in Liebe 

Die tägliche Versorgung 

67 Brüder auf Reisen 

35 Der wöchentliche Dienst in der Küche 68 Überforderung durch einen Auftrag 

36 Die kranken Brüder 

69 Eigenmächtige Verteidigung eines Bruders 

37 Alte und Kinder 

70 Eigenmächtige Bestrafung eines Bruders 

38 Der wöchentlich Dienst des Tischlesers 71 Der gegenseitige Gehorsam 

39 Das Maß der Speise 

72 Der gute Eifer der Mönche 

Vorlesung Baugeschichte WS 40 Das 2011/12: Maß des Das Getränkes Mittelalter - 07.02.2012: 73 Klöster Epilog

Montecassino, Herkunfts-Kloster 

des Benedikt von Nursia 


Klosterplan St. Gallen, Reichenau, um 826 


Klosterplan St. Gallen, 

Reichenau, um 826 


Klosterplan St. Gallen, Reichenau, um 826, Rekonstruktionsvorschlag 


Oberzell 

(Insel Reichenau) 

St. Georg, um 890 


Oberzell (Insel Reichenau), 

St. Georg (um 890) 

ottonische Wandmalerei 


Klosterplan St. Gallen, Reichenau, um 826 


A. Kirche 

1. Presbyterium 

2. Totenpforte 

3. Dormitoriumstreppe 

4. Tür der Mönche 

5. Chor der Mönche 

6. Chorschranke 

7. Laienbruderchor 

8. Konversenportal 

9. Vorhalle 

B. Sakristei 

C. Armarium (Bibliothek) 

D. Kapitelsaal 

E. Treppe zum Schlafsaal 

F. Auditorium 

G. Arbeitssaal 

H. Wärmestube 

I. Refektorium der Mönche 

J. Küche 

K. Refektorium der Laienbrüder 

L. Durchgang zum Krankenhaus 

M. Vorratsräume 

N. Gang der Laienbrüder 

O. Kreuzgang 

P. Brunnenhaus 


Kloster St. Johann, Müstair (CH) 

Gebäude zum Teil um 800 

Benediktinerkloster – andere gab es 

zur Zeit der Gründung noch nicht 


Müstair, Kloster St. Johann (um 800) 



Wandmalerei aus dem 9., 12. und 

13. Jh. 


Kloster St. Johann, Müstair – 

Wandmalereien des 9. Jh.s 



Statue von Karl dem Großen 



Kloster St. Johann, Müstair


Cluny I, Anfang 10. Jh. 

Benediktinerkloster

Cluny II, 950-981 (links) und 

Cluny III, 1088ff (rechts) 


Cluny III, 1088 ff – die größte Klosterkirche Europas 


Cluny , der bis heute erhaltener Baubestand. 

Der Rest während der Französischen 

Revolution auf Abbruch verkauft 


Hirsau, E. 11. Jh.-1120 

Benediktinischer Reformorden 


Hirsau, Klosterkirche, Rekonstruktionsvorschlag 


Hirsau, Klosterkirche, 

Zustand um 1700 


Zisterzienser 

Bernhard von Clairvaux 

um 1090 geboren 

1113 Geht nach Cîteaux 

1115 Gründung 

des Klosters Clairvaux 

† 1153 in Clairvaux 

Initiator der zisterziensischen 

Bewegung. Seine Ziele sind: 

- Abkehr vom Weltlichen und 

vom Prunk 

- Leben in der Abgeschiedenheit 

- Fortschritt in der 

wirtschaftlichen Produktion: 

Bergbau, Fischzucht, Mühlen, 

Landwirtschaft etc. 

Die Klostergemeinschaft lebt gemeinsam in großen Arbeitssälen, 

Schlafsälen und Speisesälen. Neben dem regelmäßigen Gebet ist die 

wertvolle Arbeit als Aufgabe gleichberechtigte Forderung. 


Filiation ( Gründung von Tochterklöstern), Beispiel Altenberg 


Kloster Schulpforte, technisch erschlossene Kulturlandschaft 


Fontenay, 

Zisterzienserabtei, 

Weihe 1147 



Fontenay (F) 

Westfassade der Kirche 

Keine Bauzier, kein 

Turm – Ideal der 

Einfachheit

Fontenay (F), Nordfassade der Kirche 



Fontenay (F), 

Ostfassade der 

Kirche. Einfache 

Chorlösung


Fontenay (F), 

Kirche nach 

Ost. 

Schmucklose 

Kapitelle


Fontenay (F), 

Kreuzgang


Fontenay (F), 

Kreuzgang


Fontenay (F), 

Scriptorium

Fontenay (F), Kapitelsaal 


Kloster Maulbronn (D - BW) 


Kloster Maulbronn, Brunnenhaus 


Kirchenfenster als Grisaille-Malerei – 

Ideal der Einfachheit und Schmucklosigkeit 


Eberbach, 1180 

North Stoke 

Altenberg

Theoretischer Idealplan eines 

Zisterzienserklosters mit der 

Wasserwirtschaft 


Kloster Walkenried

Holzleitung 


Kloster Walkenried, 

Wasserversorgung

Kartäuser 

Rückkehr zur Konzentration auf das Gebet ohne Ablenkung durch 

die Weltlichkeit. Der Mönch lebt allein in seiner Wohnzelle und 

kommt nur zum Gottesdienst mit den Mitbrüdern zusammen. Im 

Kloster gilt allgemeines Schweigegebot. 

Die Mönchszelle der Kartäuser ist der Vorläufer des 

Einfamilienhauses. 


Kartäuser - La Grande Chartreuse 


Montalegre (Spanien) 


La Grande Chartreuse, Mönchszelle 


Clermont, Übersichtsplan 

und Wohneinheit 


Kartause Buxheim, Luftbild 


Kartause Buxheim, 

Historische Darstellung 

und Wohneinheit 


Bettelordensklöster (Franziskaner, Dominikamer, Karmeliten) 

Umbruch der monastischen Bewegung am Ende des 12. Jahrhunderts. 

Die Städte blühen auf und die Klöster ziehen in die Stadt. 

Damit verbunden wird wieder die Rückkehr zur Einfachheit, 

Besitzlosigkeit und dem reinen Dienst an der Kirche und den 

Menschen gefordert. 

Die Bettelorden leben zunächst nicht mehr von den Stiftungen reicher 

Adliger oder Landesherren (wie die Orden zuvor), sondern sollen und 

wollen sich ihren Lebensunterhalt „erbetteln“ im Gegenzug für 

geistliche Unterrichtung und Seelsorge. Daher der Name. 

Wieder sollen die Bauten einfach sein: Keine Türme, Gewölbe nur im 

Chor, kein Bauschmuck. Wieder dauert es nicht lange, bis diese Ideale 

verraten werden. 

Heute sind die meist in der Säkularisation nach 1815 aufgelassenen 

Klöster ein Entwicklungspotenzial für die Altstädte – oft für kulturelle 

Zwecke. 


Ulm, Stadtentwicklung 


Ulm, Stadtentwicklung und 

Münsterplatzbebauung im 

Urkataster mit 

Turmvollendung des 

Münsters im 19. Jh. 

Das Bettelordenskloster 

liegt am Rande des älteren 

Stadtkerns. 


Colmar 

Kirchlicher Besitz und 

Stadtentwicklung 

Altstadt mit Pfarrkirche, 

Königshof mit 

Altkloster, zwei 

Bettelordensklöster am 

Rande des alten 

Stadtkerns, zwei 

weitere große 

Bettelordensklöster in 

der Stadterweiterung 



Thorn /Torun; 

Franziskaner- 

Kirche als 

Wandpfeilerkirche

Profanierte Bettelordensklöster 

in Konstanz 


Zum Hotel umgebautes 

Franziskanerkloster in Konstanz 


Dominikanerkloster in Basel – 

heute Museum 



Wengenkloster in Schwäbisch Gmünd 

– heute nach Überdachung des 

Kreuzgangs Kulturzentrum

Wengenkloster in Schwäbisch Gmünd – heute Kulturzentrum 


Karmeliterkloster in 

Frankfurt am Main – 

heute Museum 


Karmeliterkloster in 

Frankfurt am Main – 

heute Museum 

nach Entwurf von 

J.P. Kleihues 


Vielen Dank für Ihr 

Interesse 

Im Sommer folgt die 

Vorlesung 

„Architektur im Bestand“ 

gleicher Ort, gleiche Zeit 

Literatur zum Thema Klöster: 

Wolfgang BRAUNFELS: Abendländische 

Klosterbaukunst; Köln 1969 

Günther BINDING und Matthias 

UNTERMANN: Kleine Kunstgeschichte 

der mittelalterlichen Ordensbaukunst in 

Deutschland; Stuttgart 2001 

Karmeliterkloster in Frankfurt am Main 

– heute Museum nach Entwurf von 

J.P. Kleihues

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