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Karl Bachl Fertigbau GmbH, Osterbachtal 1, 94133 Röhrnbach ...

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Thema 25:<br />

Die beste Heizung ist die Sonne PASSIVE NUTZUNG/SOLARENERGIE<br />

Solares Strahlungsangebot<br />

Das solare Strahlungsangebot zeigt in Deutschland ein deutliches Nordsüdgefälle. Die<br />

Summe von direkter Sonneneinstrahlung und diffuser Himmelsstrahlung, die in der<br />

Heizperiode von Oktober bis April, auf horizontale Flächen trifft, reicht von 200 bis ca.<br />

400 KWh/m².<br />

Neben höheren Globalstrahlungswerten im Süden und niedrigeren Werten im Norden<br />

sind regionale Einflüsse, beispielsweise der Mittelgebirge, erkennbar. Die Effekte einzelner<br />

Berge, Täler oder Städte sind dagegen gering.<br />

Einheitliche Mittelwerte der Einstrahlung für ganz Deutschland sind in der DIN 4108/6<br />

angegeben. Bislang gibt es darin keine regionale Differenzierung, doch künftig sollen<br />

40 Regionen unterschieden werden.<br />

Passive Nutzung der Sonnenenergie<br />

Passiv besagt dabei, dass die Nutzung der Sonnenenergie nicht mittels zusätzlich am<br />

Gebäude angebrachter technischer Einrichtungen, wie etwa Kollektoren, erfolgt, sondern<br />

mittels der Eigenschaften des Gebäudes selbst. Dafür sind folgende Komponenten<br />

wichtig:<br />

Zunächst muss solare Strahlungsenergie eingesammelt werden und ins Gebäudeinnere<br />

gelangen. Im einfachsten Fall geschieht dies durch Fenster, die ohnehin nötig sind.<br />

Durch Ausrichten in Himmelsrichtung und Neigung (beispielsweise süd-vertikal), die<br />

Festlegung der Größe und Wahl geeigneter Fenstertypen, kann der Architekt/Planer<br />

das Sammeln der solaren Strahlung beeinflussen.<br />

Hinter der Sammelfläche muss ein<br />

möglichst großer Teil der solaren<br />

Strahlung absorbiert und in<br />

Wärme umgewandelt werden. In<br />

einem Sonnenkollektor dient dazu<br />

geschwärztes Metall. Bei der<br />

passiven Sonnenenergienutzung<br />

hat der Hohlraum des Gebäudeinneren<br />

diese Funktion übernommen.<br />

Selbstverständlich müssen die<br />

Räume innen deswegen nicht<br />

schwarz gestrichen werden. Da die<br />

meisten Räume viel mehr Wand-,<br />

Boden- und Deckenfläche, als<br />

Fensterfläche besitzen, ist Dank der vielfachen Reflektion und Streuung, auch bei den<br />

üblicherweise verwendeten Farben, eine weitgehende Absorption der Strahlung gewährleistet.<br />

Dies ist auch der Grund, weshalb Fenster von außen als dunkle Löcher<br />

erscheinen.<br />

Wesentlich für eine gute Nutzung der eintreffenden Sonnenstrahlung sind die speicherfähigen<br />

Bauteile. Denn die in den Sonnenstunden gesammelte Strahlung übersteigt<br />

häufig den momentanen Wärmebedarf des Raumes, oder sogar des gesamten Gebäudes.<br />

Je höher die Speicherfähigkeit der umschließenden Bauteile eines besonnten


Raumes ist, desto größer ist der nutzbare Anteil der solaren Strahlung. Wesentliche<br />

Eigenschaften speicherfähiger Bauteile sind: große Oberfläche, hohe Wärmekapazität,<br />

mittlere bis gute Wärmeleitfähigkeit des Materials und möglichst direkte Besonnung, in<br />

Verbindung mit dunkler Farbe.<br />

Glashauseffekt:<br />

Die Wirkungsweise des Glashauseffektes<br />

ist ein wichtiger Aspekt der<br />

passiven Sonnenenergienutzung. Die<br />

eintreffende Sonnenstrahlung liegt<br />

nahezu vollständig im spektralen<br />

Bereich von 0,3 µm bis 2,5 µm<br />

Wellenlänge, kurzwellige Strahlung<br />

genannt. Diese Strahlung trifft außen<br />

auf das Fenster.<br />

Das Fenster muss also im solaren<br />

Spektrum einen hohen Transmissionsgrad<br />

aufweisen. Für die Anwendung<br />

wird die Transmission solarer<br />

Strahlung mit dem Gesamtenergiedurchlassgrad,<br />

dem g-Wert, beschrieben.<br />

Dieser Wert besagt, welcher<br />

Anteil, der außen auf das Fensterglas<br />

auftreffenden solaren Strahlungsenergie,<br />

ins Innere gelangt. Je höher der<br />

g-Wert, desto größer der Nutzen.<br />

Die thermische Strahlung oder Wärmestrahlung aus dem Gebäudeinneren<br />

liegt im langwelligen Spektrum, d.h., oberhalb von 4 µm und damit außerhalb<br />

des Transmissionsbereiches von Glas. Die Strahlung wird größtenteils auf der<br />

Innenseite des Glases absorbiert, kann also das Gebäude nicht verlassen.<br />

Zusammengefasst heißt dies: Die eintreffende Sonnenstrahlung gelangt durch das<br />

Fenster gut ins Gebäudeinnere, wird dort absorbiert und in Wärme umgewandelt. Die<br />

vom Inneren ausgehende Wärmestrahlung kann das Fenster nicht durchdringen. Dies<br />

zusammen wirkt als Strahlungsfalle und wird als Glashauseffekt bezeichnet. Der ebenfalls<br />

gebräuchliche Therminus-Treibhauseffekt wird hier nicht verwendet, um eine Verwechslung<br />

mit dem physikalisch ähnlichen Prozessen gleichen Namens in der Erdatmosphäre,<br />

die für das globale Klima relevant sind, zu vermeiden.<br />

Häufig sorgt aber Sonnenschein für eine<br />

Erwärmung des Gebäudes über das erwünschte<br />

Maß hinaus. Solange die<br />

Außenluft kühl genug ist, kann solche<br />

überschüssige Wärme mittels Lüften<br />

abgeführt werden. Für warme Tage ist<br />

jedoch, zumindest an größeren Fenstern,<br />

ein Sonnenschutz, zur Verhinderung einer<br />

Überhitzung des Gebäudes, notwendig.<br />

Dieser Sonnenschutz kann feststehend<br />

oder einstellbar und beweglich sein.<br />

(Querverweis: Thema 14 – Fenstertechnik)


Die Sonne steht nicht immer gleich hoch am Himmel.<br />

Im Dezember geht die Sonne in Südost auf und in Südwest unter. Die Sonnenhöhe<br />

beträgt mittags ca. 16 Grad und die Sonne bleibt etwa 8 Stunden lang über dem Horizont.<br />

Im Juni dagegen liegt der Sonnenaufgang gegen 4.00 Uhr Sonnenzeit ungefähr in<br />

Nordost, der Sonnenuntergang gegen 20.00 Uhr Sonnenzeit bei Nordwest. Die maximale<br />

Sonnenhöhe beträgt mittags etwa 62 Grad.<br />

Dies hat Auswirkungen auf die Bestrahlung<br />

verschiedener Wandflächen. Im Hochsommer<br />

erhält die Südwand insgesamt etwas<br />

weniger Einstrahlung, als Ost- und<br />

Westwände. Dieser Umstand ist für den<br />

sommerlichen Sonnenschutz wichtig. Im Winter<br />

ist die Bestrahlung der Ost- und<br />

Westwände sehr gering, auf die Südwand<br />

aber ähnlich wie im Sommer.<br />

Die Verschattung eines Bauplatzes, etwa<br />

durch einen bergigen Horizont, benachbarte Gebäude oder Vegetation, ist eine wichtige<br />

Einflussgröße bei der passiven Sonnenenergienutzung. Wenn die Besonnung und<br />

Verschattung im Detail von Interesse ist, kann eine computergestützte Verschattungsrechnung<br />

hilfreich sein. Eine solche Rechnung erlaubt es, die Besonnungsverhältnisse<br />

eines geplanten Gebäudes, in Tagesverläufen, für jede Jahreszeit zu simulieren.<br />

Regeln für die Planung:<br />

• Das ganze Gebäude nach Süden ausrichten und alle großen Fensterflächen nach<br />

Süden orientieren. Der Winkelbereich Südost bis Südwest, von den Südfenstern aus<br />

gesehen, ist von verschatteter Vegetation frei zu halten.<br />

• Die Wohn- und Aufenthaltsräume sind auf der Südseite des Gebäudes anzuordnen.<br />

• Die Fenster auf der Ost- und Westseite sind relativ klein.<br />

• Fensterrahmen schmal halten und nicht zu viele und zu breite Unterteilungen<br />

(Sprossen) einsetzen.<br />

• Eigenverschattung kann auch durch die Tiefe der Fensterleibung entstehen. Letztere<br />

lässt sich vermindern, wenn das Fenster ganz an eine Außendämmung herangeführt<br />

wird.<br />

• Wünschenswert ist ein hoher g-Wert der Verglasung, in Verbindung mit einem kleinen<br />

U-Wert.<br />

• Die Nutzer können mit Vorhängen den Gewinn weiter reduzieren. Helle Vorhänge<br />

reflektieren einen Teil der Strahlung zurück nach außen, dunkel Vorhänge absorbieren.

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