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Physik - Abschlussjahr (allgemein) 2009 - Ausbildung-Elektrotechnik

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Abiturprüfung <strong>2009</strong> zum Erwerb der fachgebundenen Hochschulreife<br />

an Fachoberschulen und Berufsoberschulen<br />

PHYSIK<br />

<strong>Ausbildung</strong>srichtung Technik<br />

Dienstag, 26. Mai <strong>2009</strong>, 9.00 -12.00 Uhr<br />

Die Schülerinnen und Schüler haben zwei Aufgaben zu bearbeiten.<br />

Die Auswahl der Aufgaben trifft die Schule.


-2-<br />

1.0 Zur Untersuchung des Aufbaus der Materie beschoss Rutherford Goldfolien mit et -Teilchen.<br />

Aufgrund seiner Beobachtungen bei diesen Experimenten stellte er im Jahr 1911 ein neues<br />

Atommodell vor.<br />

I<br />

1.1 Skizzieren und beschreiben Sie den Versuchsaufbau für das so genannte Rutherford'sehe<br />

Streuexperiment. [ 5 BE ]<br />

1.2 Nach dem Rutherford-Atommodell sind die gesamte positive Ladung und nahezu die gesamte<br />

Masse eines Atoms auf einen sehr kleinen Bereich innerhalb eines Atoms, den Atomkern,<br />

konzentriert.<br />

Erläutern Sie, wie Rutherford aufgrund seiner Beobachtungen zu diesen Modellvorstellungen<br />

kommen konnte. [ 4 BE ]<br />

99f\<br />

1.3.0 Eine Goldfolie wird mit a -Teilchen, die ein Ra -Präparat emittiert, beschossen.<br />

10 f\ 91A.<br />

Ra ist ein Nuklid der Uran-Radium-Reihe, der auch das Nuklid Po angehört.<br />

Die energiereichsten der vom Ra-Präparat emittierten a -Teilchen entstehen beim a -Zerfall<br />

214 214<br />

von Po -Kernen in den Grundzustand des Tochternuklids. Ein Po -Kern hat die Masse<br />

mPo = 213,94965 u, ein Tochterkern die Masse mT = 209,93970u.<br />

214 •<br />

1.3.1 Geben Sie die Zerfallsgleichung für einen Po -Kern an und berechnen Sie die bei einem<br />

solchen a -Zerfall frei werdende Energie ÄE . [3 BE ]<br />

1.3.2 Begründen Sie, dass die bei der unter 1.3.0 beschriebenen Kernreaktion frei werdende<br />

Energie AE nicht vollständig in kinetische Energie des a -Teilchens umgesetzt wird. [ 2 BE ]<br />

1.3.3 Ein a -Teilchen besitzt in großer Entfernung von einem Goldkern eine Geschwindigkeit mit<br />

2.0<br />

dem Betrag va = 1,93 • 10 — und fliegt genau auf das Zentrum des Kerns zu.<br />

Berechnen Sie unter der Annahme, dass der Goldkern dabei in Ruhe bleibt, wie nahe dieses<br />

a -Teilchen dem Goldkern kommt. [ 5 BE ]<br />

Licht<br />

-*-i<br />

Gitter<br />

a \<br />

optische Achse<br />

L<br />

Irot<br />

Schirm-nJ<br />

• rot<br />

• grün<br />

blau<br />

violett<br />

Spektrum<br />

1. Ordnung<br />

Maximum 0. Ordnung<br />

violett •)<br />

blau I Spektrum<br />

gran 1 Ordnung<br />

rot ><br />

Paralleles Licht einer Balmerlampe (Wasserstoffspektrallampe) fällt als schmales Bündel senkrecht<br />

auf ein optisches Gitter mit 420 Strichen pro mm. Auf einem Schirm, der im Abstand<br />

L = 1,15 m vom Gitter aufgestellt ist, werden Emissionsspektren sichtbar. Das Emissionsspektrum<br />

von Wasserstoffatomen enthält im sichtbaren Bereich vier Linien.<br />

Siehe oben stehende, nicht maßstabsgetreue Skizze.<br />

Fortsetzung siehe nächste Seite


Fortsetzung I<br />

2.1 Nennen Sie mit kurzer Begründung den bei diesem Versuch gemachten experimentellen Befund,<br />

den man nicht mit dem Rutherford'sehen Atommodell erklären kann. [ 2 BE ]<br />

2.2 Im Abstand drot = 33,0cm von der optischen Achse registriert man die rote Linie des Spektrums<br />

1. Ordnung.<br />

Berechnen Sie die Wellenlänge Xrot dieser Spektrallinie. [ 5 BE ]<br />

3.0<br />

3.1<br />

Nach dem Bohr'sehen Atommodell für das Wasserstoffatom kann das Elektron den Atomkern<br />

nur auf bestimmten Kreisbahnen, den Quantenbahnen, umlaufen.<br />

Zeigen Sie, dass für den Radius rn der n-ten Quantenbahn und für den Betrag vn der Bahngeschwindigkeit<br />

des Elektrons auf der n-ten Quantenbahn folgende Formeln gelten:<br />

r n = ^<br />

e -7i-mP<br />

• n und vn = —— i- mit n = l, 2, 3,,<br />

" 2-en-h n<br />

Dabei ist me die Ruhemasse eines Elektrons, e die Elementarladung, s0 die elektrische Feldkonstante<br />

und h das Planck'sehe Wirkungsquantum. [ 5 BE ]<br />

3.2.0 Die potenzielle Energie des Elektrons in einem Wasserstoffatom sei in unendlich großer<br />

Entfernung vom Atomkern gleich null.<br />

Dann gilt für die Gesamtenergie des Elekrons auf der n-ten Quantenbahn: Eges n = -R • h • c • -^,<br />

' n<br />

wobei c der Betrag der Lichtgeschwindigkeit und R die Rydberg-Konstante ist.<br />

3.2.1 Bestätigen Sie mit der unter 3.2.0 angegebenen Formel, dass Licht mit der Wellenlänge<br />

Xrot = 656nm emittiert wird, wenn in Wasserstoffatomen ein Elektron von der 3. Quantenbahn<br />

auf die 2. Quantenbahn springt. [ 4 BE ]<br />

3.2.2 Berechnen Sie die Ionisierungsenergie Ejon H für ein Wasserstoffatom im Grundzustand. [ 3 BE ]<br />

4.0 Intensität<br />

4.1<br />

4.2<br />

4.3<br />

Ä.g Xi X2<br />

Eine große Rohe bei der Aufklärung des<br />

Atomaufbaus, insbesondere der Verteilung<br />

der Elektronen auf die Schalen in Mehrelektronensystemen,<br />

kommt den Röntgenemissionsspektren<br />

zu.<br />

Das Emissionsspektrum einer Röntgenröhre<br />

ist zu kurzen Wellenlängen hin begrenzt; die<br />

Grenzwellenlänge beträgt A,g =30pm.<br />

Außerdem enthält die Intensitätsverteilung<br />

des Wellenlängenspektrums zwei Peaks,<br />

nämlich bei den Wellenlängen X\ = 64pm<br />

und A.2 = 72pm.<br />

Berechnen Sie die Spannung Ug, mit der die Röntgenröhre betrieben wird. [4BE]<br />

Berechnen Sie die Anzahl der Elektronen, die in der Atomhülle eines Atoms des Anodenmaterials<br />

enthalten sind. [ 4 BE ]<br />

Berechnen Sie die Wellenlänge A,L der Röntgenstrahlung, die entsteht, wenn in Atomen<br />

des Anodenmaterials ein Elektron von der M-Schale auf die L-Schale springt. [ 4 BE ]


1.0 Eine Spule mit der Induktivität L und ein Kondensator mit der Kapazität C bilden einen<br />

Schwingkreis. Der ohmsche Widerstand des Schwingkreises sei vernachlässigbar klein.<br />

-4-<br />

Die Gesamtenergie des Schwingkreises beträgt Wges =2,9-10 J.<br />

Für die Stromstärke I im Schwingkreis zu einem Zeitpunkt t mit t > Os gilt:<br />

II<br />

I(t) = - I • sin (4p • t), wobei 1 = 120 mA der Scheitelwert der Stromstärke und T = 2,0 ms die<br />

Periodendauer der elektromagnetischen Schwingung ist.<br />

1.1 Stellen Sie den zeitlichen Verlauf der Stromstärke I für 0 s < t < 2,0 ms in einem t-I-Diagramm<br />

dar. [ 3 BE ]<br />

1.2 Bei der elektromagnetischen Schwingung wird der Schwingkreiskondensator ständig aufgeladen<br />

und entladen.<br />

Geben Sie ein Zeitintervall an, in dem der Kondensator aufgeladen wird.<br />

Begründen Sie Ihre Antwort. [ 3 BE ]<br />

1.3 Berechnen Sie die Induktivität L der Spule und die Kapazität C des Kondensators.<br />

[ Teilergebnis: L = 0,40 H ] [ 6 BE ]<br />

1.4 Kennzeichnen Sie im Diagramm von Teilaufgabe 1.1 den maximalen Betrag Qmax der<br />

Ladung, die der Kondensator aufnimmt.<br />

Berechnen Sie Qmax. [4BE]<br />

1.5 Berechnen Sie die im Kondensator gespeicherte elektrische Energie Wej j für einen Zeit­<br />

punkt tj, zu dem die Stromstärke I im Schwingkreis den Wert Ij = 90 mA annimmt. [ 4 BE ]<br />

2.0 Ein Schwingkreis regt einen Sendedipol Dg, dessen Länge l verändert werden kann, zu<br />

Schwingungen mit der Frequenz f = 2,5 GHz an.<br />

2.1 Bei der Länge £0 wird der Sendedipol in der Grundschwingung angeregt.<br />

Berechnen Sie £0 . [ 3 BE ]<br />

2.2.0 Der Sendedipol D§ und ein baugleicher Empfangsdipol DE werden senkrecht zu einer Horizontalebene<br />

angeordnet, wobei diese Horizontalebene durch die beiden Dipoimitten verläuft.<br />

Der Empfangsdipol registriert die Schwingungsamplitude E0 und empfängt die Leistung P0 .<br />

Zwischen Dg und DE wird ein Hertz'sches Gitter so aufgestellt, dass die Gitterebene senkrecht<br />

zur Geraden durch die beiden Dipolmitten ausgerichtet ist. Die Gitterstäbe sind wesentlich<br />

länger als die Dipole Dg und DE .<br />

Zunächst verlaufen die Gitterstäbe parallel zu den beiden Dipolen.<br />

2.2.1 Beschreiben und begründen Sie die Auswirkungen des Gitters auf die elektromagnetische<br />

Welle vor und hinter dem Gitter. [ 5 BE ]<br />

2.2.2 Das Gitter wird nun um den Winkel a = 55° gedreht, wobei die Gerade durch die beiden<br />

Dipolmitten die Drehachse ist.<br />

Berechnen Sie, wieviel Prozent der Leistung P0 der Dipol DE jetzt empfängt.<br />

Veranschaulichen Sie Ihre Überlegungen anhand einer Skizze. [ 6 BE ]<br />

— 3<br />

Fortsetzung siehe nächste Seite


Fortsetzung II<br />

-5-<br />

3.0 In einer Neutronenquelle wird ein Radium-Beryllium-Präparat (Gemisch aus Ra 226 und Be 9)<br />

zur Erzeugung freier Neutronen verwendet. Dabei senden die Radiumkerne a -Teilchen aus,<br />

die dann auf die Berylliumkerne treffen.<br />

3.1 Geben Sie die zur Erzeugung freier Neutronen führende Kernumwandlung in Form einer<br />

Gleichung an. [ 2 BE ]<br />

3.2 Begründen Sie das hohe Durchdringungsvermögen freier Neutronen und die gute Eignung<br />

thermischer (langsamer) Neutronen für das Auslösen von Kernreaktionen. [ 3 BE ]<br />

3.3.0 Bei den in der Neutronenquelle ablaufenden Kernreaktionen kommt es auch zur Emission von<br />

3.3.1<br />

3.3.2<br />

3.4<br />

y -Strahlung, u.a. beim Zerfall von 226 Ra -Kernen.<br />

In einem Experiment wird das Durchdringungsvermögen<br />

der beim radio-<br />

aktiven Zerfall von Ra -Kernen<br />

auftretenden y -Strahlung untersucht.<br />

Aus den Messergebnissen ergibt sich<br />

7 ( A\<br />

das nebenstehende d- ln — Diagramm.<br />

Dabei ist Z(d) die Zäblrate, die ein Geiger-<br />

Müller-Zählrohr registriert, wenn zwischen<br />

dem Ra -Präparat und dem Zählrohr<br />

eine Bleiplatte mit der Dicke d als Abschirmung<br />

aufgestellt ist.<br />

Ohne Abschirmung wird die Zählrate<br />

Z0 =Z(0mm) gemessen.<br />

7(J<br />

d in mm<br />

[4BE]<br />

Ermitteln Sie, wie dick die Bleiplatte sein muss, damit 95 % der y -Strahlung absorbiert werden.<br />

[4BE]<br />

Blei eignet sich zur Absorption von y -Strahlung, nicht aber zur Absorption von Neutronen.<br />

Begründen Sie, dass Blei sich auch nicht als Moderator für Neutronenstrahlung, d.h. nicht<br />

zum Abbremsen schneller Neutronen eignet. [ 3 BE ]


1.0<br />

y mm<br />

1,00 ••<br />

•=0<br />

0,20 +<br />

-0,20 +<br />

cd<br />

•1,00<br />

L,<br />

L^<br />

1 1 h<br />

0,20 1,00<br />

B<br />

-6in<br />

A x mm<br />

Zwei Lautsprecher befinden sich in einem<br />

x-y-Koordinatensystem an den Positionen<br />

L!(0;0,80) und L2(0;-0,80) .<br />

Mit einem druckempfindlichen Mikrophon<br />

wird das in der Umgebung der Lautsprecher<br />

entstehende Wellenfeld untersucht.<br />

1.1.0 Die Membranen der beiden Lautsprecher schwingen gleichphasig mit der Frequenz f = 680 Hz.<br />

Das Mikrophon wird vom Punkt A(l,50; 0) aus längs der Geraden g verschoben. Dabei werden<br />

Intensitätsmaxima und Intensitätsminima der Druckschwankungen registriert.<br />

1.1.1 Erklären Sie ausführlich das Zustandekommen eines Intensitätsmaximums.<br />

1.1.2 Im Punkt B(l,50 ; 1,30) registriert man ein Intensitätsmaximum 2. Ordnung.<br />

Bestätigen Sie, dass die Schallgeschwindigkeit den Betrag c = 340— hat.<br />

[5BE]<br />

[5BE]<br />

1.1.3 Berechnen Sie die Anzahl derjenigen Punkte auf der Geraden g, in denen ein Intensitätsmaximum<br />

nachgewiesen werden kann. [ 5 BE ]<br />

1.2.0 In einem zweiten Versuch ist nur noch ein Lautsprecher in Betrieb. Dieser Lautsprecher befindet<br />

sich im Ursprung des x-y-Koordinatensystems. Die Membran des Lautsprechers schwingt mit<br />

der Frequenz f = 680 Hz .<br />

Das Mikrophon wird mit einer konstanten Geschwindigkeit vjy vom Punkt A(l,50 ; 0) aus<br />

längs der x-Achse nach rechts bewegt. Dabei registriert das Mikrophon Druckschwankungen<br />

mit der konstanten Frequenz f .<br />

*<br />

1.2.1 Leiten Sie eine Formel her, mit der die Frequenz f aus c, f und dem Betrag vjyj der<br />

Geschwindigkeit v^ berechnet werden kann. Erläutern Sie dabei Ihre Überlegungen. [ 4 BE ]<br />

1.2.2 Berechnen Sie f für vM= 2,00 m [2BE]<br />

1.2.3 Das Mikrophon wird nun mit einer konstanten Geschwindigkeit v vom Punkt A(l,50;0) aus<br />

auf der Geraden g in Richtung zunehmender y-Werte bewegt.<br />

Begründen Sie, dass das Mikrophon bei diesem Versuch Druckschwankungen registriert, deren<br />

Frequenz mit wachsender Entfernung des Mikrophons vom Lautsprecher abnimmt. [ 4 BE ]<br />

Fortsetzung siehe nächste Seite


Fortsetzung III<br />

2.0 Röntgenstrahlung mit der Wellenlänge X = 54,0pm löst in Kupfer sowohl Photo- als auch<br />

Comptonelektronen aus.<br />

-7-<br />

2.1 Erklären Sie, was man unter dem Compton-Effekt versteht. [ 2 BE ]<br />

2.2 Erläutern Sie die Modellvorstellung, die man sich zum Compton-Effekt macht. [ 3 BE ]<br />

2.3 Berechnen Sie die maximale kinetische Energie E^maxc der Comptonelektronen. [4BE]<br />

2.4.0 Betrachtet werden nun Photonen, die mit nur sehr schwach an Atomkernen gebundenen<br />

Elektronen in Wechselwirkung treten und dabei um 130° gegen die ursprüngliche Strahlrichtung<br />

gestreut werden.<br />

2.4.1 Berechnen Sie den Betrag p des Impulses p eines einfallenden Photons und den Betrag p'<br />

des Impulses p' eines gestreuten Photons.<br />

[ Teilergebnis: p' = 11,4 • 10" 24 Ns ] [ 3 BE ]<br />

2.4.2 Ein an einem Comptonstoß beteiligtes Elektron hat nach dem Stoß den Impuls p'e mit dem<br />

Betrag p'e und fliegt unter dem Winkel 8 gegen die Einfallsrichtung des Photons weg.<br />

Berechnen Sie p^ und s . [ 6 BE ]<br />

2.5 Die Austrittsarbeit für Kupfer beträgt WA = 4,84eV.<br />

Berechnen Sie die maximale kinetische Energie E^ maX;ph und den maximalen Betrag vmax<br />

der Geschwindigkeiten der Photoelektronen.<br />

[ Teilergebnis: Ek)maX;Ph = 23,0keV ] [ 7 BE ]

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