Sand im Getriebe 25 - Attac Berlin
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Anmerkung der SiG-Redaktion:<br />
Zwischenzeitlich ist der nächste Handelskrieg eröffnet:<br />
Die USA klagen die EU vor der WTO wegen des Gentechnik-Moratoriums<br />
Nachdem die "Konsultationen" vor der WTO zwischen<br />
den USA und der EU ergebnislos verliefen, haben die<br />
USA nun Klage gegen die EU eingelegt.<br />
Grund ist das seit 1996 aufrechte Zulassungsmoratorium<br />
und das seit 1998 faktische Importverbot für gentechnisch<br />
veränderte Organismen in der EU. Die jüngste Regelung<br />
der EU, GMO doch zuzulassen, allerdings nur mit<br />
Etikettierung, ließ die USA unbeeindruckt. Die USA<br />
argumentieren, dass die von GMO ausgehende<br />
Gesundheitsgefahr wissenschaftlich nicht erwiesen sei,<br />
weshalb Moratorium und Importverbot gegen die WTO-<br />
Freihandelspflicht verstossen würden.<br />
Kurioses Detail: Die USA argumentieren <strong>im</strong>mer wieder<br />
mit der nicht vorhandenen "Wahlfreiheit" der EU-<br />
KonsumentInnen zwischen Gen-Food und Nicht-Gen-<br />
Food.<br />
Gleichzeitig attackieren sie vehement die Kennzeichnung<br />
von Gen-Food.<br />
<strong>Attac</strong> begrüßt Freilassung von José Bové:<br />
"Widerstand gegen WTO-Politik ist notwendig und legit<strong>im</strong>"<br />
<strong>Attac</strong> Deutschland - Pressemitteilung<br />
Frankfurt, 7. August 2003<br />
Das globalisierungskritische Netzwerk <strong>Attac</strong> hat mit<br />
großer Freude auf die Entlassung des prominenten<br />
französischen Bauernaktivisten und<br />
Globalisierungskritikers José Bové reagiert. Der Sprecher<br />
der linken Bauerngewerkschaft "Confédération Paysanne"<br />
war zu zehn Monaten Haft verurteilt worden und saß seit<br />
dem 22. Juni <strong>im</strong> Gefängnis, weil er <strong>im</strong> Rahmen einer<br />
Europa-Solidaritätstournee gegen die Praktiken des Agro-<br />
Multikonzerns Monsanto genmanipulierte Reissetzlinge<br />
bei Montpellier ausgerissen haben soll. Nach<br />
massenhaftem Protest in Frankreich und internationalen<br />
Solidaritätskundgebungen wurde er Anfang August nach<br />
nur sechs Wochen unter Auflagen aus der Haft entlassen.<br />
"José Bovés Freilassung ist ein wichtiges Symbol für den<br />
Kampf gegen Gentechnik und die Agrarpolitik der WTO",<br />
sagte Paul Buntzel, Sprecher des <strong>Attac</strong>-Agrar-Netzes.<br />
"Die breite Solidarität hat auch gezeigt, dass die große<br />
Mehrheit der Menschen genmanipulierte Lebensmittel<br />
ablehnt." Be<strong>im</strong> Kongress "McPlanet.com - Die Umwelt in<br />
der Globalisierungsfalle" hatten <strong>Attac</strong>, BUND und<br />
Greenpeace gemeinsam Unterschriften für Bovés<br />
Freilassung gesammelt. In Frankreich werden am<br />
Wochenende bis zu 100.000 Menschen be<strong>im</strong><br />
"Widerstandsfestival von Larzac" die Befreiung von José<br />
Bové feiern.<br />
Den Kampf gegen die multinationalen Agrarkonzerne will<br />
José Bové nach seiner Entlassung nun wieder aufnehmen,<br />
unter anderem bei der nächsten WTO-Ministerkonferenz<br />
<strong>im</strong> mexikanischen Cancún vom 10. bis 14. September.<br />
Auch <strong>Attac</strong> mobilisiert zu Protesten und sieht die<br />
Freilassung Bovés als wichtiges Symbol. Paul Buntzel:<br />
"Der Fall Bové beweist: Widerstand gegen die WTO-<br />
Politik ist notwendig und legit<strong>im</strong>."<br />
Für Nachfragen: Paul Buntzel, Tel. +49 (0)178 543 9049<br />
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<strong>Sand</strong> <strong>im</strong> <strong>Getriebe</strong> Nr. <strong>25</strong>, 24. August 2003 - 43 -