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Rogier van der Weyden Der Bladelin-Altar - AKD Atlas religiöser ...

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Bedeutung<br />

Wie bei vielen Gemälden des Mittelalters ist auch dieses Triptychon nicht zu verstehen ohne die<br />

Zuhilfenahme von Schriften und Büchern, die damals sehr bekannt waren.<br />

Fragen an das Bild:<br />

- Warum trägt Maria hier ein weißes Gewand, nicht ein blau-rotes wie sonst meistens?<br />

- Warum hält Josef eine Kerze in <strong>der</strong> Hand?<br />

- Warum liegt das Neugeborene auf dem Fußboden und nicht wie auf an<strong>der</strong>en<br />

Weihnachtsbil<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Krippe?<br />

Die Offenbarungen <strong>der</strong> Heiligen Birgitta von Schweden (1303 – 1373), im späten Mittelalter häufig<br />

aufgeschrieben, weit verbreitet und bekannt, lesen sich wie eine Erklärung dieses Bildes: „Als ich an<br />

des Herrn Krippe zu Bethlehem war, sah ich eine Jungfrau; dieselbe war ... mit einem weißen Mantel<br />

und einem feinen Rocke bekleidet.“ Die Jungfrau hatte, so sieht es Birgitta in ihrer Vision, „überaus<br />

schöne, wie goldene Haare, die ausgebreitet über ihren Schultern herab hängen ... Bei ihr befand sich<br />

ein gar ehrbarer Greis, und beide hatten einen Ochsen und einen Esel bei sich. Als sie in die Höhle<br />

eingetreten waren, band <strong>der</strong> Greis den Ochsen und den Esel an die Krippe, ging hinaus und brachte <strong>der</strong><br />

Jungfrau eine angezündete Kerze, befestigte dieselbe an <strong>der</strong> Wand und ging wie<strong>der</strong> hinaus, um nicht<br />

persönlich bei <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>kunft dabei zu sein. .... In einem Nu hatte Maria ihren Sohn geboren, von<br />

welchem ein so großes, unaussprechliches Licht und Glanz ausgingen, dass die Sonne damit keinen<br />

Vergleich aushielt, noch weniger jene leuchtende Kerze, welche <strong>der</strong> Greis aufgesteckt hatte, weil jener<br />

göttliche Glanz den irdischen Schein <strong>der</strong> Kerze ganz vernichtet hatte. .... Ich sah sogleich das Kind<br />

nackt und ganz leuchtend am Boden liegen. Sein Fleisch war ganz rein von jeglichem Makel und<br />

Unreinheit. ... Auch Gesänge <strong>der</strong> Engel von wun<strong>der</strong>barer Lieblichkeit und Süße vernahm ich. ... Sobald<br />

die Jungfrau bemerkte, dass sie geboren hatte, beugte sie sogleich das Haupt, legte die Hände<br />

zusammen, betete mit großer Ehrbarkeit und voll Ehrfurcht den Knaben an und sprach zu diesem:<br />

„Willkommen, mein Gott, mein Herr und mein Sohn!“ .... Die Jungfrau erlitt bei <strong>der</strong> Geburt keinerlei<br />

Verän<strong>der</strong>ungen durch Verfärbung o<strong>der</strong> Schwachheit. Auch nahm an ihr die leibliche Kraft nicht ab, wie<br />

es bei an<strong>der</strong>en gebärenden Weibern zu geschehen pflegt ...“<br />

(Aus 13.Kap., 7.Buch <strong>der</strong> himmlischen Offenbarungen <strong>der</strong> Heiligen Birgitta. Hrsg. Ludwig Clarus, 3.Bd.2.Auflage, Regensburg 1888,<br />

S.269-273)<br />

- Wer ist <strong>der</strong> schwarz gekleidete Mann?<br />

- Welche Stadt ist über ihm zu sehen?

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