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Panéiert Schwéngsféiss a Kuddelfleck! - Woxx

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12<br />

Souvenir d' Espagne<br />

(ramon) − La pre mi ère ren-<br />

contre eut li eu à Burgos<br />

lifestyl e<br />

LETZEBUERG KULI NARESCH<br />

dans l e petit bar au bas de<br />

l' hôtel, tenu par l e patron<br />

<strong>Panéiert</strong> <strong>Schwéngsféiss</strong><br />

l ui − mê me. Que boi re une<br />

nuit d' été, après un repas<br />

lourd, avantd'aller se cou-<br />

a<strong>Kuddelfleck</strong>!<br />

cher? Enfouie dansla collection de digestifs mondiali<br />

sés, cette li queur espagnol e attira notre attenti on. " Un<br />

cuarenta y tres, por favor." L' expéri ence fut concl uante,<br />

et renouvel ée avec pl ai si r chaque soi r de notre séj our.<br />

Depui s quel que te mps, l e " 43", no mmé d' après sa<br />

teneur en al cool, a fait son appariti on dans l es supermarchés<br />

grand−ducaux. Cette li queur ani sée de coul eur<br />

jaune se boit nor malement sur quelques cubes de glace.<br />

Son goût direct et rel ati ve ment doux en fait un alcool<br />

moi ns subtil que l a Chartreuse mai s qui vaut bi en<br />

l'Izarra.<br />

Ell e se prête étonna mment bi en à des recettes de cocktail,<br />

par exe mpl e avec de l a tequil a et du j us de li mette:<br />

c'esttrèséloigné du Margarita, mais met bien en valeur<br />

les saveurs d'amande du "43" sur fond de parfum<br />

d' agave.<br />

Stanl ey de l a bouffe<br />

(rg) − Successeur di ssident<br />

du " Petit futé", l e<br />

gui de gastrono mique<br />

est désor mai s un<br />

cl assi que du terr oi r et<br />

"mké".<br />

co mpte par mi lesactivités<br />

pl us sensées de l a boîte<br />

Si l'on fait abstraction des interviews un peu<br />

anodi ns de di verses "personnalités", l' attrait pri nci pal<br />

du guiderestelelistingprécisdequelque600restos, bars et cl ubs i négal e ment éparpill és sur l e territoire<br />

luxembourgeois. Avec toutefoisune nette préférence<br />

pour l e centre et sa péri phéri e, l e sud restant très orpheli<br />

n. Contraire ment à l a rubri que hebdo madaire du<br />

WOXX, l'Explorator s'abstient trop souvent de commentai<br />

res subj ecti fs, et reste donc pl utôt un annuai re<br />

qu' un gui de pl us ou moi ns fi abl e. Néan moi ns, l es<br />

données concrètes, heures d' ouverture i ncl uses, en<br />

font un bottin indispensablepourles baladeursde restaurants de toutes l es cui si nes et des boîtes à l a<br />

mode.<br />

Toll e Knoll e<br />

(rg) − Wussten Sie, dass<br />

es fast zwei Jahrhunderte<br />

dauerte, bi s di e<br />

si ch i n Eur opa von der<br />

Bl ütenstaude zu ml and wirtschaftli<br />

chen Grundprodukt<br />

ge mausert haben? Dass<br />

der Vitamin-C-Gehalt der Knolle dem des Apfels ziemli<br />

ch nahe ko mmt? Was heute Vol ksspei se i st, galt nach<br />

de m Ersti mport al s Deli katesse. Heute wird die Kartoffel<br />

jedoch i n all i hren Facetten neuentdeckt. Di e Autori n<br />

Wiebke BuckowresümiertGeschichte, Soziologie und<br />

Gastronomierundumdietolle Knollein einem wunderbaren<br />

Gesckenkbüchl ei n. Hi nter de m sch mal en, wei nr oten<br />

Ei nband verbirgt si ch ei ne Füll e von geschi ckt zusammengefassten<br />

I nfor mati onen. Und wer auch noch<br />

prakti schen Nutzen haben möchte, der fi ndet a m Ende<br />

ei ne Rei he von zu m Teil sehr ori gi nell en Rezepten.<br />

Eine delikate Buchknolle, die man nicht nur Kartoffel(fr)essern<br />

schenken möchte.<br />

Kiir meskascht: Luxe mburger Ge mütlichkeit zu m Rei nbei ßen. (Fotos: Guy Hoffmann)<br />

Wie stehtesumdie luxemburgischeKüche? Hat si e ei ne Zukunft i n<br />

Zeiten von Fast Food<br />

und Sli m Fast? Di es und<br />

mehr war The ma ei nes<br />

Sl o w-Food-Abends der<br />

besonderen Art.<br />

Gefockste Gromperen: Dürfen i n kei ner<br />

luxemburgischen Küche fehlen.<br />

Es war ein deftiger Abend zu<br />

de m das l uxe mburgische Convivium<br />

(1) der internati onalen<br />

Slow-Food-Bewegung am 1 2. Mai<br />

2001 i n das Restaurant Bisdorff<br />

nach Berdorf geladen hatte. Auf<br />

de m Progra mm standen neben<br />

einem Vortrag von Georges<br />

Hause mer, Autor des Buches<br />

"Luxemburg Kuli narisch" (2), ein<br />

großes Buffet mit luxemburgischen<br />

Spezialitäten, zubereitet<br />

von Sylvie Bisdorff.<br />

Nach einemExkursinfrüheste<br />

kuli nari sche Kindheitserinnerungen,<br />

gespickt mit Anekdoten aus<br />

seinemElternhaus, ging Georges<br />

Hause mer aufdie Recherchen zu<br />

seinem Buch ein, Recherchen,<br />

die mehr als zwei Jahre dauerten.<br />

So beginnt das Buch auch<br />

mit einem ausführlichen Kapitel<br />

über die Einfl üsse der verschiedenen<br />

Völkerwanderungen, Besatzungen,<br />

Kri ege und Epidemien<br />

auf die Essgewohnheiten der<br />

Menscheni n unserer Gegend.<br />

Ob nun allerdings Judd mat<br />

Gaardebounen und Kachkéis<br />

luxemburgischen oder spanischen<br />

Ursprungs sind,<br />

wurde auch an diesem<br />

Abend nicht geklärt.<br />

Eine Blitzumfrage, die<br />

Hause mer vor der Veranstaltung<br />

in seinem<br />

Bekanntenkreis durchführte,<br />

ergab, dass es<br />

heute vor alle mdie<br />

Fritten si nd, die gemeinschaftlicherNenner<br />

i n l uxe mburgischen<br />

Küchen zu sein<br />

scheinen.<br />

Ein Grund für das Verschwindenluxemburgischer<br />

Gerichte von unseren<br />

Tellern und die<br />

Hauptursache der Verar<br />

mung i m Kochtopf<br />

schlechthin ist sicherlich<br />

der notorische<br />

MangelanZeit, den wir<br />

heute alle beklagen. Mangel an<br />

Zeit, die entsprechenden Produkte<br />

ei nkaufen zu können, Mangel<br />

an Zeit für die Zubereitung der<br />

Geri chte. So gibt es eben eher<br />

fantasielose Fritten als gefockste<br />

Gromperen oder gequellte Gromperen<br />

mat Porettenzapp.<br />

Eine weitere Gefahr, die der<br />

luxemburgischen Küche den Garaus<br />

machen könnte, ist unsere<br />

heuti ge Lebens weise, bei der<br />

körperliche Arbeit i mmer mehr<br />

in den Hintergrund tritt und<br />

Schlankheitskuren als letzte<br />

Sinngebung gepriesen werden.<br />

Klar, dass die kalorienreichen<br />

Mehl− und Eierspeisen, sowie<br />

die deftigen l uxe mburgischen<br />

Fleischgerichte<br />

blemehaben.Überlebenspro-<br />

Hinzu kommt, dass aufgrund<br />

der Lebens mittelskandale, allen<br />

voran BSE, der Konsum von<br />

Fleisch und Innereien ohnehin<br />

rückläufi g ist. Da dieluxemburgische<br />

Küche aber alles andere als<br />

vegetari sch i st, versteht man,<br />

dass es schlechtstehtumdie Zukunft<br />

von <strong>Kuddelfleck</strong>, Träipen &<br />

Co. So findet man nur noch i n<br />

wenigen Restaurants, ganz zu<br />

Schweigen von den sogenannten<br />

Gour mette mpeln, authentische<br />

luxemburgische Gerichte auf der<br />

Speisekarte.<br />

Verschwinden die luxemburgischen<br />

Spezialitäten allerdings<br />

immer mehr von den Speisekarten,<br />

und gibteserstmals in der<br />

Geschichte kaum noch eine<br />

mündliche Überlieferung der<br />

luxemburgischen Kochkunst zwischen<br />

den Generati onen, droht<br />

in der Tat ein Großteil unseres<br />

kuli narischen Erbes verl oren zu<br />

gehen und i n Bücher oder Ausstell<br />

ungen verbanntzuwerden.<br />

Allerdingsist es noch nicht zu<br />

spät, dieser Entwicklung entgegen<br />

zu wirken. SlowFood Luxembourg<br />

hatsichdies zur Aufgabe<br />

ge macht.<br />

595 - 29/6/2001<br />

Und waru m sollte es nicht<br />

möglich sein, auchinSpitzenrestaurants,<br />

Feierstengszalot als Vorspeise,<br />

Tréipen als Gericht,<br />

Stäerzlen oder Kniddelen als Beilage<br />

und Schnéicreme als Nachtisch<br />

anzubieten? Dies scheint<br />

doch vor alle m eine Frage der<br />

Zubereitung und der Portionen<br />

zu sein.<br />

Was wir heute als luxemburgische<br />

Küche verstehen, ist in<br />

Wirklichkeit ei ne über Jahrhunderte<br />

gewachsene Kochkunst,<br />

die sowohl durch die wirtschaftliche<br />

Entwicklung, durch Kri ege<br />

und Hungersnöte, als auch durch<br />

die Essgewohnheiten der verschiedenen<br />

Völker, die sich in<br />

unseren Breiten niederließen,<br />

entstandenist. Demzufolgeist es<br />

nur selbstverständlich, dass<br />

auch i n Zukunft eine Beeinfl ussung<br />

unserer Küche durch die<br />

vielenandereneuropäischen und<br />

nicht−europäischen Esskulturen,<br />

die sich mittler weile i n<br />

Luxe mburg fi nden lassen,<br />

fi nden wird.<br />

statt-<br />

Luxe mburgische oder<br />

europäische Küche?<br />

Kachkéis, <strong>Kuddelfleck</strong> und vieles<br />

mehr si nd zwar l uxe mburgische<br />

Spezialitäten, finden sich<br />

aber i n abgewandelter Zubereitung<br />

auch bei unseren ausländischen<br />

Mitbürgern. Ja, sogar der<br />

Bacalau (Stockfisch) war bereits<br />

im15.Jahrhundertein wichti ges<br />

Nahrungs mittel unserer Vorfahren.<br />

Die europäische Di mensi on<br />

unserer Küche liegt also auf der<br />

Hand, und wie so oft i n Fragen<br />

europäischer Harmonisierung<br />

gilt es auch in Sachen Essen, die<br />

Vielfalt der Zubereitungsweisen<br />

zu erhalten und vor alle m zu genießen.<br />

Mit seinem Buch hat Georges<br />

Hause mer einen entscheidenden<br />

Beitrag zur Überlieferung unserer<br />

Kochkunst und zum Erhalt<br />

unseres kuli narischen Erbes<br />

geleistet, und so sollen die i m<br />

Buch abgedruckten über 100 typischen<br />

luxemburgischen Geri<br />

chte (von Sylvie Bisdorff verfasst<br />

und von Guy Hoff mann<br />

meisterhaft fotografiert) zum<br />

Nachkochen anregen.<br />

Man wird sehen, wohin die<br />

Entwicklung der luxemburgischen<br />

Küche gehen wird, und ob<br />

die verschiedenen Versuche, sie<br />

vor de m Vergessen zu bewahren,<br />

geli ngen werden.<br />

Hingewiesen sei indiesemZusammenhang<br />

auch auf die kommende<br />

Neuauflage des Buches<br />

"Kachen an Brachen" (3) i n de m<br />

ein Versuch unternommen werden<br />

soll, die deftige l uxe mburgische<br />

Küche mit heuti gen Ess−<br />

und Kochgewohnheiten in Einklangzu<br />

bringen.<br />

Thierry Origer<br />

(1) SlowFood Luxe mbourg<br />

a.s.b.l., 613, ruedeNeudorf,<br />

L-2220 Luxe mbourg<br />

(2) Luxe mburg Kulinarisch,<br />

Editions Guy Binsfeld,<br />

3.975LUF<br />

(3) Kachen a Brachen, Neuauflage<br />

bearbeiter von Maischi<br />

Tibessar, Editions Guy<br />

Binsfeld, erscheintimHerbst<br />

2001, ca 849 LUF.


29/6/2001 - 595<br />

VEGETARI AN FAST FOOD<br />

i ne Po mmes i st eine<br />

ommesist eine...<br />

Mager ist das Fast-Food-Angebotfür VegetarierInnen in Luxe mburg. (Fotos: Armand Turpel)<br />

Wer i n Luxe mburg<br />

pr ei sgünsti g ei ne<br />

schnell e, war me und<br />

fl ei schl ose Mahl zeit<br />

essen will, hat nicht<br />

vi el Aus wahl : Po m mes,<br />

Po mmes und noch mal<br />

Po mmes.<br />

Orginal-Luxe mburger Deli katesse: "Gromperekichelcher"<br />

auf der " Garer Kirmes".<br />

(i k) − Sie kennen das. Sie sind<br />

unterwegs von A nach B, möglicher<br />

weise gestresst in der viel<br />

zu kurzen Mittagspause oder auf<br />

de m Weg i ns Kino. Da packtSie<br />

plötzlich dieser Heißhunger. Der<br />

Weg nach Hause ist zu weit oder<br />

ohnehi n vergebens: Der Kühlschrank<br />

gibt seit Tagen nichts<br />

Essbares mehr her. Ein Restaurantbesuch<br />

kommt nichtinFrage<br />

− finanziell sieht es bei Ihnen<br />

nicht sehrrosigausundZeit haben<br />

Sie auch keine. Einkaltes belegtes<br />

Brötchen reizt nicht:<br />

War m muss es sein, schnell und<br />

billig.<br />

"Zum Glück", denken Sie, "gibt<br />

es j a I mbissstuben" (wer hipp<br />

sein will, denkt"Take outs" oder<br />

"Take aways"). Sie betreten eine<br />

dieser apart dekorierten Buden,<br />

in der Nähe des Bahnhofes ...<br />

und ziehen ein langes Gesicht.<br />

Als überzeugte<br />

VegetarierI n (ob<br />

aus Pri nzi p oder<br />

bloß aus<br />

Fleischüberdruss<br />

weil Ihre Mutter<br />

früher jeden Tag<br />

totes Tier serviert<br />

hat, i st hier<br />

nebensächlich)<br />

haben Sie das<br />

Nachsehen: Hamburger,<br />

Kebab,<br />

Thüri nger, sogar<br />

Baguettes mit<br />

Fritten und Hähnchen<br />

oder Schnitzel<br />

auf Brotzeigt<br />

die Tafel mittels<br />

appetitli ch aufgemachter<br />

Fotos<br />

an. Aber etwas<br />

ohne Fleisch?<br />

"Des frites",<br />

schlägt der verschwitzte<br />

Mann<br />

hinter dem Tresen<br />

leicht genervt<br />

vor.<br />

Schließlich si nd<br />

Sie nicht dereinzige Kunde. Das<br />

weiße T−Shirt mit dem roten<br />

"Istanbul"−Schriftzug klebt an seine<br />

m Körper. Und was sonst? Ein<br />

"Rien" ist die mürri sche Antwort.<br />

Also nehmen Sie, was Sie kriegen<br />

können.<br />

Die Portion Pommes, die Sie<br />

für 50 LUF erhalten, verbessert<br />

I hre Laune nicht gerade: Labberi<br />

g, aufimmer gleiche Größe geklontundimGeschmack<br />

wie eingeschlafene<br />

Füße.<br />

Nach diesem ersten Besuch<br />

wollen Sie nicht einfach aufgeben<br />

(Sie sind neu in Luxemburg<br />

und mit der I mbisskultur noch<br />

nicht vertraut. ). Also bei m<br />

nächsten Hei ßhunger und nächster<br />

Ebbe i n der Kasse wieder eine<br />

Snack−Bar angesteuert, dieses<br />

Mal ein paar Straßen weiter an<br />

der Place Wallis. Die Dame hinter<br />

m Tresen wirkt freundlicher.<br />

Dafür sieht das Ambiente alles<br />

andere als Vertrauen er weckend<br />

aus: In der Vitrine locken verschrumpelte<br />

dunkelbraune<br />

Hähnchen,graueWürstchen und<br />

grobschlächti ge bluti ge Fleischbrocken,<br />

die allesamt aussehen,<br />

als hätte sie der vorherige Besitzer<br />

in der alten Metzgertheke<br />

vergessen. Auf den ersten Blick<br />

nichts Vegetarisches. Doch siehe<br />

da, die Tafel preist − neben Pommes<br />

− eine Spezialität des Landes<br />

an: Gromperekichelcher. Arglos<br />

kaufen Sie beides. Um ein paar<br />

Minuten später zurückzukehren<br />

und zwei Dosen Wasser dazu zu<br />

bestellen. Es sind die Gromperekichelcher−<br />

die Köchin muss verda<br />

mmt verliebt sein (Die Pommes<br />

für 70 LUF sch mecken i mmerhin<br />

annähernd nach Kartoffeln).<br />

So touren Sie von einer Snackbar<br />

i n die nächste− das Ergebnis<br />

ist eigentli ch i mmer dasselbe:<br />

Luxe mburgs I mbissstuben sind<br />

nicht auf vegetari sche Anfragen<br />

vorbereitet. Keine Frühli ngsrolle,<br />

Ge müsepizza oder Börek mit<br />

lifestyl e<br />

Spinat undSchafskäse, keine Auberginen-oderZucchini−Pita<br />

und<br />

auch keine Mini−Ge müseaufläufe.<br />

Sie entwickeln sich dafür allmählich<br />

zum/zur PommesexpertI<br />

n: BeidengroßenFastfood−Ketten<br />

ist die Bedienung zwar<br />

schneller, doch dafür sind die<br />

kleinen Kartoffelstäbchen meist<br />

lauwar m bis kalt. Von knusprige<br />

m Goldgelb kann keine Rede<br />

sein. Die kleinen türkischen und<br />

arabischen I mbisse kaufen wohl<br />

alle beim gleichen Großhandel:<br />

Die Fast−Food−Fritten schmecken<br />

hier allesamt gleich fade, sind<br />

aber nicht somickerig dünn wie<br />

beidenAmis.<br />

NichtimGeschmack, dafür i m<br />

Service existi eren erhebliche Unterschiede.<br />

So gibt es i m fast<br />

schon ge mütli chen Snack−Restaurant<br />

"Karadenz" an der Place<br />

de Paris zum ersten Gerichteine<br />

KundInnenkarte dazu. In deren<br />

rechteckige Kästchen stempelt<br />

der nette Wirt nach jedem Geri<br />

cht einen kleinen Hamburger.<br />

KundInnentreue zahlt sich aus:<br />

Wer die zwölfte Mahlzeit überlebt<br />

hat, beko mmtein Kebab gratis<br />

(ob es auch ein RechtaufGratis−Fritten<br />

gibt, i st der Autorin<br />

nicht bekannt).<br />

Von den gestandenen Damen<br />

imfürseine Hamburger berühmten<br />

"Take out" schräg gegenüber<br />

vom Bahnhof bekommen Ungeduldige<br />

schon mal den mürrischen<br />

Tipp, gefälligst zu<br />

"Schreck Donald's" zu gehen,<br />

wenn sie es eilig haben. Wie gesagt,<br />

die Hamburger sollen das<br />

Warten wert sein. Die Pommes<br />

si nd es nicht, und et was anderes<br />

ohne Fleischgibtesnicht.<br />

Fal afel mit Knödel<br />

Dann geschieht das kleine<br />

Wunder: Eine Tages, Sie unterneh<br />

men mal wieder eine Ihrer<br />

mittlerweile schon zur Gewohnheit<br />

gewordenen Snackbar− Touren,<br />

stoßen Sie auf eine Bude<br />

("Snack Lisbon") mit einemüberraschenden<br />

Angebot: Falafel. Das<br />

ist jene arabische Spezialitätaus<br />

saftigen grüngelben Kirchererbsenbällchen<br />

i n Fladenbrot mit<br />

Salat, Tomaten und l eckerer Sesamsoße.<br />

Denken Sie. Für 140<br />

LUF erhalten Sie vier hart gepresste,<br />

furztrockene Miniknödel in<br />

einem ebenso trockenen Brot,<br />

garniert mit etwas, das wie Salat<br />

und Tomaten aussieht, aber keinesfalls<br />

so schmeckt. Oben drauf<br />

schwimmt verdünnte Mayonnaise.<br />

Oder soll das Tsatsiki sein?<br />

Nach einer vorsichti gen Kostprobe<br />

ist selbst Ihre in den vergangenen<br />

Monaten viel strapazierte<br />

Schmerzgrenze überschritten:<br />

unbedingt nicht empfehlenswert.<br />

Sie suchen den nächsten Mülleimer<br />

auf− unddanndie Toilette.<br />

Auf Ihrer nächsten Imbisstour,<br />

diesmal auf dem Limpertsberg,<br />

pfeifen Sie auf Ihre Prinzipien<br />

und bestellen ... Kebab. Schräg<br />

gegenüber vo mSzenecafé"Tramways".<br />

Der ist dort wirklich gut.<br />

Cru pri oritaire<br />

13<br />

(rg) − Quell e hi stoire post-<br />

moderne! Le chanteur<br />

contestataire catal an Ll ui s<br />

Ll ach héri te de vignobles<br />

dans l' appell ati on de poi n-<br />

te Pri orat en Catal ogne. Il<br />

se met ense mbl e avec l e<br />

fa meux do mai ne Mas Marti net pour pr odui re l e cr u<br />

mythi que " Ci ms de Porrera" − i ntr ouvabl e et extrê me-<br />

ment cher. Mai s parall èl e ment, il souti ent l a coopérati -<br />

ve des petits vi gnerons en l eur achetant l es rai si ns à<br />

pri x fort et en l es fai sant vinifier par Martinet. Lerésul-<br />

tat est for midable: aveccevin ,vousavezdroit<br />

àundesnoblesPrioratauprixdemoinsde2000Ptas, soit 500 LUF, ce qui est le quart des autres grands<br />

crus. El aboré à parti r de 90 % de Cari nyena et de 1 0 %<br />

de Garnatxa, ce 1 997 des " Costers de Porrera" par l e<br />

domaine Vall Llach Martinet, est un cru élégant, fin et<br />

pui ssant à l a foi s. Un Pri orat de grande qualité et accessi<br />

bl e du poi nt de vue pri x. Hélas, il faut bien chercher<br />

pour trouver quel que i mportateur, ou si non expl orer<br />

l atoil e.<br />

Schl oss Monai se<br />

(thor) − Kli ngt teuer und<br />

nobel, i st es aber ni cht. Zumindest<br />

verglichen mit<br />

ähnli chen Häusern hi erzulande.<br />

Die Rede ist vom<br />

Restaurant<br />

, gelegen in Tri er−Euren<br />

di rekt an der Mosel. Auch wennessichineinemfrühkl<br />

assi zi sti schen Gebäude befi ndet, i st das I nteri eur<br />

schli cht und modern. Am Herd steht der ausgezei chnete<br />

Koch Hubert Schei d, der raffi ni erte und sehr vielfältige<br />

Geri chte auf den Tell er zaubert. Vorspei sen gi bt es<br />

ab 1 2 D M, Hauptgerichte ab 35 DM. Erwähnenswert<br />

auch ei n 4−gängi ges vegetari sches Menü für 58 D M.<br />

Besondersgefallen hat der Biergartenauf der großen<br />

Terrasse an der Rückseite des Schl osses. Hi er gi bt es<br />

kl ei nere Geri chte, so wiein den Sommermonateneinen Außengrill. Wenn man möchte, kann man si ch regel mäßi<br />

g über di e kulturell en Veranstal tungen ( wie kürzlich<br />

ei ne Ausstell ung des argenti ni schen Mal ers Di az Suarez)<br />

i nfor mierenlassen.<br />

Als Ausflugsziel und für war me So mmerabende sehr<br />

empfehlenswert.<br />

Cool und nebli g<br />

(i k) − Cool e Gesell schaft<br />

und Di scospaß gesucht?<br />

Dann ab i ns , am<br />

besten Freitag oder Sa mstag<br />

Nacht. I n bunten Räumen,<br />

z wischen gemütlichen<br />

Sitzgelegenheiten<br />

und unter ni edri gen Decken gi bt es (l ei der ni cht sehr<br />

ori gi nell e) Techno− Mucke bi s zu m Anschl ag. Und jede<br />

Menge Leute, di e was auf si ch halten. Tanzen mit Zigarette<br />

i n der ei nen und Bi er i n der anderen Hand. Wenn' s<br />

di e Person nebenan auf di e nackte Haut beko mmt, egal<br />

− Hauptsache Spaß. Den hat man auch. Denn allerlei<br />

schräge Vögel kann man hi er beobachten: Menschen<br />

mit lässig über die Schulter geschnallter nagelneuer<br />

Sony−Vi deo−Ka mera und dunkl er Rennfahrerbrill e. Soll<br />

das helfen gegen di e mitunter etwas grell e Di scobeleuchtung?<br />

Wirklich gut sehen kann man ohnehin nicht:<br />

Neben de m DJ i st extra je mand angestellt, u m di e Nebel<br />

maschi ne zu bedi enen. Und der macht sei nen Job<br />

mit Begeisterung − sehr zu m Lei d ei ni ger BesucherI nnen.

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