konzerte04-pressemappe.pdf - Berliner Festspiele

Kaija Saariaho
Graal théâtre
Der Titel „Graal théâtre“ ist dem gleichnamigen Buch von Jacques Roubaud entnommen. Während
ich an meinem Violinkonzert arbeitete, inspirierte mich dieses Buch indirekt in zweifacher Hinsicht.
Zum einen drückt der Titel die Spannung aus, die für mich zwischen der kompositorischen Arbeit und
dem theatralischen Aspekt der Aufführung entsteht, besonders während eines Konzertes, bei dem
der Solist sowohl physisch als auch musikalisch eine zentrale Rolle spielt. Zum anderen animierte
mich Roubauds sehr persönliche Interpretation der Gralslegende dazu, etwas zu verwirklichen, was
ich lange für unmöglich gehalten hatte: die Übertragung eines Violinkonzerts – der Gattung, die so
viele virtuose und bewegende Meisterwerke hervorgebracht hat – in meine musikalische Sprache.
Die ursprüngliche Quelle der Inspiration für dieses Stück ist das Spiel und das musikalische Wirken
Gidon Kremers, dem das Konzert gewidmet ist.
In meinen früheren Werken erweiterte ich den Klang akustischer Instrumente mit Elektronik. „Graal
théâtre“ hat einen anderen Ausgangspunkt: den zarten Klang der Violine und ihre Kommunikation mit
einem Orchester.
Kaija Saariaho, Übersetzung Georg Rudiger
>>> Eine Biografi e von Kaija Saariaho fi nden Sie im Dossier zum Konzert am 10. September!