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konzerte04-pressemappe.pdf - Berliner Festspiele

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Michel van der Aa<br />

Michel van der Aa wurde 1970 in den Niederlanden geboren. Er studiert Komposition und Musikproduktion<br />

am Royal Conservatory in Den Haag. Seine Kompositionslehrer waren Diderik Wagenaar,<br />

Gilius van Begeijk und Louis Andriessen. 1993 gründete er eine Produktionsfi rma für Produktionen<br />

zeitgenössischer Musik. 1994 erhielt Michel van der Aa ein Stipendium der Foundation of Performing<br />

Arts, mit dem er an den Internationalen Tanzkursen für Choreografen und Komponisten in England<br />

teilnahm. In Zusammenarbeit mit dem Choreografen Philippe Blanchard entstand 1996 „Staring at<br />

the Space“ für Orchester und zehn Tänzer im Auftrag des schwedischen Norrköping Symphony<br />

Orchestra. 1997/98 war van der Aa Composer in residence der Den Haag Percussion Group. 1999<br />

komponierte er verschiedene elektronische Passagen für den Film „Writing to Vermeer“ von Louis Andriessen<br />

und Peter Greenaway. Michel van der Aa erhielt für seine Musik den Gaudeamus Preis 1999<br />

und den Vermeulen Incentive Prize der Amsterdam Art Foundation 2000.<br />

Eine Einführung in die Musik von<br />

Michel van der Aa<br />

‘Musik ist erst dann richtig spannend, wenn Poesie und Form unlöslich miteinander verbunden sind‘,<br />

behauptet Michel van der Aa. Und genau durch diese Spannung glänzen seine Kompositionen:<br />

fachmännisches Können und Sprachgewandtheit gehen im Gleichschritt und verstärken sich fortwährend.<br />

Van der Aas Gefühl für Klarheit und Struktur verrät seinen Hintergrund; er studierte bei Diderik<br />

Wagenaar und Louis Andriessen in Den Haag. Jedoch ist er in der Beseelung seines Materials einen<br />

vollkommen eigenen Weg gegangen. Denn seine Musik hat auch eine poetische, empfi ndliche Seite.<br />

Man hört atmende, lebende Konstruktionen mit menschlichen Eigenschaften: Einsamkeit, unerwarteter<br />

Humor, Askese und Gespaltenheit. Es ist eine Musik, die extreme Reaktionen hervorruft, die<br />

sowohl erschüttert als ergreift.<br />

Hört man sich ein Van der Aa-Stück an, wundert man sich nicht selten, wo die Klänge eigentlich<br />

herkommen. In manchen Werken bekommen die Musiker unsichtbar Gesellschaft von einem Tonband,<br />

das mit ihnen einen Dialog beginnt. Ist das nicht der Fall, so können die sichtbaren Instrumente<br />

auf unerwartete Art und Weise erklingen. Van der Aa ist ein Dramaturg: für ihn sind Klänge das, was<br />

Menschen für den Theatermacher sind. Seine Klänge sind plastisch, gefügig oder widerspenstig, sie<br />

verstärken oder neutralisieren sich gegenseitig, sie herrschen oder unterliegen. Dies gibt seiner Musik<br />

einen stark visuellen Einschlag: möge der Zuhörer noch so fantasielos sein, Van der Aa gelingt es,<br />

Bilder wachzurufen. Und die Konfrontation der Bilder hat oft thrillerartige Intensität.<br />

Sobald der Progatonist eingeführt ist - ein Solist, ein Ensemble oder ein Orchester - wird diese getestet<br />

durch Impulse von außen. Der Gegenspieler entpuppt sich meistens als ein Alter Ego, eine andere<br />

Version dieses Protagonist: eine gesampelte Tonbandversion zum Beispiel, oder ein

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