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Lösungen zu den Lernkontrollfragen aus Kapitel 3

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Prof. Dr. Georg Schreyögg / Prof. Dr. Jochen Koch<br />

Grundlagen des Managements (2. Aufl. 2010)<br />

<strong>Kapitel</strong> 03<br />

Strategische Analyse<br />

<strong>Lösungen</strong> <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>Lernkontrollfragen</strong><br />

1. Die strategische Planung bestimmt die Geschäftsfelder eines Unternehmens, legt fest, mit welchen<br />

Wettbewerbsstrategien ein Unternehmen in diesen Geschäftsfeldern tätig ist und gibt Aufschluss<br />

über die langfristige Erfolgsbasis (Kernkompetenzen) eines Unternehmens.<br />

2. Mit der strategischen Analyse sollen die informatorischen Vor<strong>aus</strong>set<strong>zu</strong>ngen für eine erfolgreiche<br />

Strategieformulierung geschaffen wer<strong>den</strong>. Sie baut auf einer Umwelt- und einer<br />

Unternehmensanalyse auf und versucht entsprechend die Chancen und Risiken als auch die<br />

Stärken und Schwächen einer strategischen Positionierung <strong>zu</strong> durchleuchten. Bevor eine solche<br />

Analyse durchgeführt wer<strong>den</strong> kann, müssen <strong>zu</strong>nächst die Analysefelder genauer bestimmt<br />

wer<strong>den</strong>, auf die sich die Analyse beziehen soll, <strong>den</strong>n weder lässt sich die Umwelt eines<br />

Unternehmens noch lassen sich die Unternehmensressourcen als solche (d.h. ohne Fokus)<br />

sinnfällig analysieren. Für die Umweltanalyse ist es deshalb wichtig, das Untersuchungsfeld<br />

<strong>zu</strong>nächst vertikal nach der Unternehmens- und Geschäftsfeldebene voneinander ab<strong>zu</strong>grenzen<br />

und für die jeweiligen Geschäftsfelder <strong>den</strong> strategisch relevanten Markt <strong>zu</strong> bestimmen. In Be<strong>zu</strong>g<br />

auf die Unternehmensanalyse ist es von Bedeutung, die Ressourcen in Be<strong>zu</strong>g auf die relevante<br />

Konkurrenz und auf potenziell neue Geschäftsfelder hin <strong>zu</strong> bestimmen.<br />

3. Prinzipiell ist die globale Umwelt einer Analyse kaum <strong>zu</strong>gänglich, da sie in ihrer Vielfalt und<br />

Komplexität unabschließbar ist. Erst durch die Segmentierung in einzelne Sektoren kann sie<br />

systematisch analysiert wer<strong>den</strong>, da durch die Unterteilung – etwa in einen technologischen<br />

Bereich – deutlich wird, was genau beobachtet und analysiert wer<strong>den</strong> soll. Mit der Aufteilung in<br />

Analysesektoren sind jedoch einige Probleme verbun<strong>den</strong>: so ist jede Segmentierung mehr oder<br />

weniger willkürlich und stellt lediglich eine Vermutung über die strategische Relevanz der<br />

Segmente dar; <strong>zu</strong>m anderen wer<strong>den</strong> die vielfachen Interdepen<strong>den</strong>zen zwischen <strong>den</strong> einzelnen<br />

Sektoren künstlich durchtrennt.<br />

4. Die Wertkettenanalyse vermittelt einen Eindruck über <strong>den</strong> konkreten Ressourceneinsatz und kann<br />

damit auch Hinweise über alternative Einsatzmöglichkeiten der Ressourcen aufzeigen, da im<br />

Prinzip jede Wertaktivität auf ihren konkreten Wertbeitrag hin befragt wird. Zugleich zeigt die<br />

Wertkettenanalyse die Zusammenhänge im Wertentstehungsprozess auf und gibt damit<br />

Hinweise, wie der Leistungsprozess anders organisiert wer<strong>den</strong> könnte, um Wettbewerbsvorteile<br />

<strong>zu</strong> erreichen. Besonders der Einbe<strong>zu</strong>g von Lieferanten- und Abnehmerwertketten kann<br />

Aufschluss darüber geben, wie die eigene Wertkette <strong>zu</strong> verändern ist.<br />

5. Markteintrittsbarrieren stellen eine Determinante für das Gewinnpotenzial einer Branche dar.<br />

Niedrige Markteintrittsbarrieren ziehen neue Wettbewerber an und mindern damit potenziell die<br />

Branchenrentabilität. Analog sind hohe Markteintrittsbarrieren mit einer höheren<br />

Branchenrentabilität verbun<strong>den</strong>. Markt<strong>aus</strong>trittsbarrieren wirken hingegen wie eine strategische<br />

Verpflichtung bzw. Festlegung eines Unternehmens, auf einem Markt verbleiben <strong>zu</strong> müssen.<br />

Existieren hohe Markteintrittsbarrieren, so sehen sich selbst unrentable Unternehmen veranlasst,<br />

auf dem Markt <strong>zu</strong> bleiben, und es erfolgt <strong>zu</strong>weilen ein ruinöser Verdrängungswettbewerb.<br />

6. Legt man der Bewertung von Unternehmensressourcen und -fähigkeiten <strong>den</strong> VRIN-Katalog<br />

<strong>zu</strong>grunde, so bil<strong>den</strong> diese nur dann das Fundament eines Wettbewerbsvorteils, wenn folgende<br />

vier Bedingungen erfüllt sind. Ressourcen und Fähigkeiten müssen wertschaffend (valueable),<br />

d.h. strategisch relevant sein. Zudem ist es erforderlich, dass Ressourcen und Fähigkeiten knapp<br />

sind bzw. selten vorkommen (rare). Ein weiteres Kriterium ist die eingeschränkte Imitierbarkeit<br />

(imperfectly imitable). Die Gefahr organisatorische Ressourcen und Fähigkeiten nach<strong>zu</strong>ahmen<br />

nimmt ab, wenn diese k<strong>aus</strong>al unverstan<strong>den</strong>, historisch gewachsen und sozial komplex sind.<br />

Letztlich dürfen Ressourcen und Fähigkeiten auch nicht bzw. nur sehr bedingt ersetzbar (nonsubstitutable)<br />

sein.<br />

7. Die Verhandlungsstärke von Lieferanten wie Abnehmern wird im Allgemeinen durch fünf<br />

Faktoren bestimmt. So steigt die Verhandlungsmacht der Lieferanten umso mehr, je geringer der<br />

Konzentrationsgrad der Abnehmer ist und umgekehrt. Stellt der Einkauf eines Vorproduktes für<br />

<strong>den</strong> Abnehmer einen eher kleinen Anteil an seinem gesamten Einkaufsbudget dar, so wird dieser<br />

bei Preisverhandlungen und bei Preisunterschie<strong>den</strong> vermutlich weniger intensiv verhandeln. Eine<br />

hohe Produktheterogenität bzw. stark differenzierte Produkte steigern die Verhandlungsmacht<br />

der Zulieferer <strong>zu</strong>sätzlich, da dem Abnehmer im Falle eines Lieferantenwechsels i.d.R. hohe


Umstellungskosten entstehen. Hängt daneben die Qualität des Endproduktes im hohen Maße von<br />

der Qualität von Zuliefererprodukten ab, so akzeptieren Abnehmer ten<strong>den</strong>ziell höhere<br />

Beschaffungspreise. Letztlich führt auch ein geringer Informationsstand des Abnehmers über<br />

seine Beschaffungsmärkte (bspw. bezüglich des gesamten Nachfragevolumens oder hinsichtlich<br />

interner Kostenstrukturen seiner Lieferanten) <strong>zu</strong> einer Verbesserung der Verhandlungsposition<br />

des Lieferanten.

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