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2.4 Festkörperdetektoren

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166 2 Strahlungsdetektoren<br />

Lumineszenz: Unter Lumineszenz versteht man die Emission von Photonen im sichtbaren Spekt-<br />

ralbereich in Festkörpern während oder nach einem Einwirken auf den Kristall, bei dem Energie in<br />

irgendeiner Form auf den Kristall übertragen wird. Dies kann durch Einstrahlung von sichtbarem<br />

Licht oder UV-Strahlung, durch Teilchenbeschuß oder Anregung durch sonstige ionisierende Strah-<br />

lung und durch chemische, mechanische oder thermische Einwirkung auf den Kristall geschehen.<br />

Ist die Abklingzeit der Lichtemission unabhängig von der Temperatur des Festkörpers, so bezeich-<br />

net man dies als Fluoreszenz. Lumineszenz, die erst nach Beendigung der Anregung eintritt, und<br />

deren Intensität von der Temperatur des Festkörpers abhängt, wird als Phosphoreszenz bezeichnet.<br />

Das Bändermodell liefert einfache Erklärungen für diese beiden Erscheinungsformen der Lumines-<br />

zenz.<br />

Fig. 2.13: Vorgänge bei der An- und Abregung von Festkörpern mit ionisierender Strahlung. (a): Festkörper<br />

vor der Strahlungsexposition: V: vollbesetztes Valenzband, L: leeres Leitungsband,<br />

Tr: Unbesetztes Elektron-Trap, Az: angeregtes Loch-Trap, Ex: mögliche Exzitonenzustände<br />

unmittelbar unterhalb des Leitungsbandes. (b): Anregung eines Elektrons in<br />

das Leitungsband mit Entstehung eines frei beweglichen Elektron-Loch-Paares oder Anregung<br />

eines Elektrons in Exzitonenzustände unterhalb des Leitungsbandes. (c):<br />

Strahlungsloser Übergang eines Elektrons zurück ins Leitungsband unter Bildung eines<br />

Phonons (Ph), Rekombination eines Exzitons unter Lichtemission oder Phonon-Bildung<br />

(Li, Ph) und Einfang eines freien Elektrons in ein angeregtes Lochtrap (Aktivatorzentrum:<br />

Az) unter Abgabe von Licht (Li), Trappen eines Elektrons in vorher nicht besetzte Elektronentrapzustände.<br />

Fluoreszenz: Werden Elektronen durch Anregung eines Kristalls vom Valenzband in das Lei-<br />

tungsband angeregt, so können sie entsprechend der Lebensdauer der angeregten Zustände im Lei-<br />

tungsband mit Lochzuständen im Kristall, den sogenannten Aktivatorzuständen, oder mit Löchern<br />

im Valenzband rekombinieren (Fig. 2.13c). Das dabei emittierte Licht wird als Fluoreszenzlicht<br />

bezeichnet. Für die wichtigste Übergangsart, den elektrischen Dipolübergang, beträgt die mittlere<br />

Lebensdauer etwa 10 -8 s. Sie bestimmt die Übergangsrate und damit die Lichtintensität bei der Fluo-<br />

reszenz. Da die quantenmechanischen Auswahlregeln der beteiligten Übergänge völlig unabhängig<br />

von der Temperatur des Kristalls sind, ist die Fluoreszenzintensität bei einem gegebenen Kristall

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