29.06.2013 Aufrufe

2.4 Festkörperdetektoren

2.4 Festkörperdetektoren

2.4 Festkörperdetektoren

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2.7 Kalorimeter, Lyolumineszenz- und Exoelektronendetektoren 207<br />

sogenannten Exoelektronen. Da die bei thermischer Anregung auf den Festkörper übertragene<br />

Energie nicht ausreicht, die Exoelektronenenergien von einigen eV zu erklären, muß deren Bewe-<br />

gungsenergie der bei der Strahlenexposition im Kristall gespeicherten Energie entstammen. Exoe-<br />

lektronen könnten z. B. nach einer Anregung energetisch hochliegender Elektronenzustände (z. B.<br />

Traps) in das Leitungsband entstehen, wenn die bei der Rekombination freiwerdende Energie direkt<br />

auf andere schwach gebundene Elektronen übertragen und nicht wie z. B. bei den TLDs in Form<br />

elektromagnetischer Strahlung emittiert wird (Augereffekt). Die übertragene Energie muß ausrei-<br />

chen, um die Austrittsarbeit der Elektronen aus der Kristalloberfläche aufzubringen. Exoelektronen<br />

entstammen den oberflächennahen Schichten des Festkörpers. Elektronen aus größeren Tiefen als<br />

etwa 10 -6 m können den Festkörper wegen ihrer geringen Energie dagegen nicht verlassen. Beim<br />

praktischen Exoelektronennachweis muß daher besonders darauf geachtet werden, daß weder ab-<br />

sorbierende Materialien noch irgendwelche Sperrpotentiale (Gegenspannungen) den Elektronenaus-<br />

tritt verhindern. Exoelektronen werden mit Auslöse- oder Proportionalzählern mit dünnen Eintritts-<br />

fenstern oder mit offenen Photomultipliern nachgewiesen. Als Meßsignal dient entweder der Zahl<br />

der einzeln nachgewiesen Elektronen oder die Messung der bei der Stimulation insgesamt emittier-<br />

ten elektrischen Ladung.<br />

Typische Materialien sind die auch für die Thermolumineszenzdosimetrie eingesetzten kristallinen<br />

Verbindungen BeO, LiF, CaSO4 und Al2O3 sowie einige Alkalihalogenide. Sie werden auf dünnen<br />

Schichten aus Filmfolien oder Papier aufgetragen. Die Exoelektronendosimetrie kann für Dosen<br />

zwischen 10 nGy bis 10 5 Gy verwendet werden, die Strahlungsausbeuten sind jedoch stark vom<br />

LET abhängig. Denkbare Einsatzbereiche sind die Personendosimetrie und die Messung von Ober-<br />

flächendosen in der Mikrodosimetrie. Exoelektronendetektoren sind bisher nicht kommerziell ver-<br />

fügbar.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!