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2.4 Festkörperdetektoren

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2.5 Chemische Detektoren 199<br />

wirken, müssen Dosen im Bereich von 10 3 bis 10 8 Gy angewendet werden. Die Extinktion der or-<br />

ganischen Substanzen wird je nach Material bei Wellenlängen zwischen etwa 300 nm (UV) und<br />

650 nm (rot) bestimmt. Details und Literaturhinweise finden sich in [Reich] und ([Kohlrausch],<br />

BdII).<br />

Elektronenspinresonanz: Werden kristalline Festkörper einem ionisierenden Strahlungsfeld<br />

ausgesetzt, so entstehen unter anderem freie, elektrisch neutrale Molekülfragmente, die sogenann-<br />

ten Radikale. Wegen ihrer räumlichen Fixierung im Kristall bleiben sie trotz ihrer chemischen Re-<br />

aktivität als freie Radikale bestehen, da sie keine geeigneten Reaktionspartner finden. Ihr Nachweis<br />

geschieht mit der sogenannten Elektronenspinresonanz (ESR). Dabei werden Proben mit freien Ra-<br />

dikalen in ein statisches Magnetfeld gebracht, so daß die Energiezustände freier Elektronen in den<br />

Radikalen energetisch aufspalten. Durch ein überlagertes hochfrequents magnetisches Wechselfeld<br />

können resonanzartige Übergänge zwischen diesen Elektronenniveaus angeregt werden. Der Nach-<br />

weis geschieht durch Messung der bei der Resonanzfrequenz absorbierten Mikrowellenleistung.<br />

Das magnetische Wechselfeld hat Frequenzen im Mikrowellenbereich (Frequenz etwa 1 GHz). Die<br />

Resonanzamplitude ist proportional zur Zahl der freien Radikale im Festkörper. Die wichtigste Do-<br />

simetersubstanz ist die Aminosäure Alanin, die leicht in sehr reiner Form und als großvolumige<br />

Kristalle hergestellt werden kann. In Alanindosimetern wird die Dosimetersubstanz allerdings in<br />

Pulverform verwendet, um eventuelle Richtungsabhängigkeiten bei der Auswertung auszuschlie-<br />

ßen. Mit Alanin können Dosen zwischen etwa 5 Gy und 10 6 Gy mit ausreichender Genauigkeit<br />

nachgewiesen werden. Alanindosimeter zeigen ein temperatur- und luftfeuchteabhängiges Fading.<br />

Ihre Anzeigen sind außerdem nur für Dosen bis etwa 10 4 Gy dosisproportional, bei höheren Dosen<br />

wird allmählich eine Sättigung erreicht. Alanindosimeter werden also wie die anderen chemischen<br />

Dosimeter vor allem zum quantitativen Nachweis hoher Dosen z. B. in der industriellen Fertigung<br />

oder Forschung verwendet.<br />

2.6 Filmemulsionen<br />

Mit Photoemulsionen lassen sich alle Arten ionisierender Strahlung nachweisen. Sie bestehen meist<br />

aus Bromsilberkristallen (Durchmesser 0.2 µm bis 2 µm), die in feinverteilter Form in Bindemittel<br />

(Gelatine, Kunststoffe) eingebettet und auf einen geeigneten Träger aufgebracht werden. Als Träger<br />

für solche Schichten dienen Kunststoffolien (z. B. Azetylzellulose für photographische Filme), Pa-<br />

pier oder Glasscheiben (photographische Platten). Mit Photoemulsionen lassen sich Spuren einzel-<br />

ner Strahlungsteilchen oder auch Dosisverteilungen über ausgedehnte Flächen, die nicht notwendig

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