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2.4 Festkörperdetektoren

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196 2 Strahlungsdetektoren<br />

gelesen werden. Die Intensität der Fluoreszenzstrahlung und damit der Multiplierstrom sind weit-<br />

gehend dosisproportional (Meßbereich etwa 5⋅10 -4 Sv bis 10 3 Sv). Metaphosphatgläser zeigen eine<br />

deutliche Energieabhängigkeit vor allem bei kleinen Photonenenergien. Ihre Leuchtintensität ist<br />

außerdem von der Bauform (meistens kleine Quader oder Zylinder) abhängig. Durch geeignete<br />

Kapselung der Gläser läßt sich diese Richtungs- und Energieabhängigkeit der Anzeige für Strahlen-<br />

schutzzwecke hinreichend ausgleichen.<br />

Die Anzeigen von Glasdosimetern sind allerdings temperaturabhängig. Dies gilt sowohl für die Do-<br />

sisspeicherung beim Tragen der Dosimeter als auch für die Lagerzeit zwischen Exposition und Aus-<br />

wertung und den Auswertevorgang selbst. Erwärmung während der Strahlenexposition erhöht ober-<br />

halb der Zimmertemperatur die Fluoreszenzausbeute um nur etwa 0.2% pro Grad Celsius, kann also<br />

für Strahlenschutzmessungen im allgemeinen vernachlässigt werden. Dagegen macht das thermi-<br />

sche Verhalten nach Beenden der Strahlenexposition größere Probleme. Zunächst nimmt die Licht-<br />

ausbeute bei Zimmertemperatur etwa 24 Stunden lang bis zu einem Sättigungswert zu. Anschlie-<br />

ßend kommt es durch thermisches Fading zu einem allmählichen temperaturabhängigen Signalver-<br />

lust. Um die dadurch bedingten Meßunsicherheiten zu vermeiden, werden Glasdosimeter vor der<br />

Auswertung gezielt thermisch vorbehandelt. Man erhitzt sie für 10 min auf 100°C und kann so die<br />

24-stündige Wartezeit verkürzen. Zur Sicherheit werden sie zusammen mit Referenzgläsern ausge-<br />

wertet, deren thermisches Verhalten exakt bekannt ist.<br />

Sollen die Glasdosimeter gelöscht werden, werden sie für mindestens 30 Minuten Temperaturen um<br />

300 bis 400°C ausgesetzt. Dabei werden die besetzten Aktivatorzentren vollständig gelöscht. Sollen<br />

die Glasdetektoren als integrierende Dosimeter verwendet werden, dürfen sie natürlich nicht durch<br />

Wärmebehandlung gelöscht werden. Das thermische Fading bei normalen Umgebungstemperaturen<br />

ist kleiner als 10% in 10 Jahren.<br />

2.5 Chemische Detektoren<br />

Der Nachweis ionisierender Strahlung durch chemische Reaktionen beruht auf einer makroskopisch<br />

beobachtbaren und quantifizierbaren Reaktion in einem geeigneten Medium. Solche Reaktionen<br />

können die Oxidation gelöster Substanzen und eine damit verbundene Einfärbung sein, die Radi-<br />

kalerzeugung im bestrahlten Medium, der Bruch von Kettenmolekülen in organischen Festkörpern<br />

und mit Farb- oder Transparenzänderungen verbundene Modifikationen anorganischer Substanzen<br />

wie Kristalle oder Gläser. Chemische Detektoren dienen deshalb im wesentlichen zum Nachweis

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