29.06.2013 Aufrufe

2.4 Festkörperdetektoren

2.4 Festkörperdetektoren

2.4 Festkörperdetektoren

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

188 2 Strahlungsdetektoren<br />

Anzeige in quantitativ nicht vorhersagbarer Weise von den individuellen Eigenschaften und der<br />

Strahlungsvorgeschichte des Detektormaterials abhängt. Die verschiedenen Detektormaterialien<br />

zeigen unterschiedliche Speicherfähigkeiten für die Strahlungsenergie und zum Teil erhebliche Ab-<br />

hängigkeiten ihrer Nachweiswahrscheinlichkeit von der Strahlungsqualität. Der Dosismeßbereich<br />

üblicher Thermolumineszenz-Detektoren erstreckt sich von wenigen mGy bis zu einigen 10’000<br />

Gy. Einige Substanzen sind wegen der empirisch festgestellten LET-Abhängigkeit der Anzeigen<br />

einzelner Glowpeaks sogar zur Diskriminierung verschiedener Strahlungsarten geeignet. Sie kön-<br />

nen also in gemischten Strahlungsfeldern (Neutronen und Photonen) zum quantitativen Nachweis<br />

der einzelnen Strahlungsfeldanteile verwendet werden (s. Kap. 7.1, 8.3).<br />

Der Anwendungsbereich der Thermolumineszenz-Dosimeter in der Medizin ist die in-vivo Dosi-<br />

metrie am Menschen (klinische Dosimetrie, Strahlenschutzmessungen) und die Untersuchung von<br />

Dosisverteilungen bei der Therapieplanung. Dazu werden in der Regel sehr kleinvolumige Detekto-<br />

ren verwendet, die für Zwecke der in-vivo-Dosimetrie auch in Glas eingeschmolzen oder in Teflon-<br />

hüllen eingeschweißt werden. Wegen der Langzeitspeicherung der Dosisinformation werden TLD<br />

auch für die Personendosisüberwachung im Strahlenschutz verwendet (z. B. als Fingerringdosime-<br />

ter oder in Kassetten). TLD spielen außerdem eine bedeutsame Rolle in der Neutronendosimetrie in<br />

der Kerntechnik und bei der Umgebungsüberwachung kerntechnischer Anlagen. Da viele natürliche<br />

Substanzen wie Knochen, Keramiken, Gesteinsarten und Meteoriten wegen ihrer Langzeitexpositi-<br />

on im kosmischen oder terrestrischen Strahlungsfeld erhebliche Thermolumineszenz zeigen, kann<br />

die Thermolumineszenzdosimetrie auch zur Alters- und Herkunftsbestimmung dieser Substanzen<br />

verwendet werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!