2.4 Festkörperdetektoren
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180 2 Strahlungsdetektoren<br />
Fig. 2.19: Prinzip der Elektronenvervielfachung im Photomultiplier: Erzeugung der Elektronenlawine<br />
durch sukzessive Elektronenstöße an den Dynoden P1 bis P10. Die Elektronen werden an<br />
der Anode am Ausgang des Photomultipliers gesammelt. Die Photokathode befindet sich<br />
links, die auf positive Spannung (etwa 1000 V) gelegte Anode rechts.<br />
von 100 V wird das primäre Elektron auf 100 eV kinetischer Energie beschleunigt. Die Dynoden<br />
bestehen aus Metallegierungen wie CsSb oder CuBe. Die beschleunigten Elektronen setzten in ih-<br />
nen durch Stöße weitere sekundäre Elektronen frei. Diese Sekundärelektronen werden durch geeig-<br />
nete Formgebung der Dynoden möglichst verlustfrei auf die nächste Dynode fokussiert und lösen<br />
ihrerseits eine ihrer Energie entsprechende Zahl von Elektronen der nächsten Generation aus. In<br />
jeder Stufe der Photomultipliers wird die Elektronenzahl also um den gleichen Faktor vergrößert.<br />
Für ein primäres Photokathoden-Elektron erhält man bei insgesamt n Dynoden und einem mittleren<br />
Ausbeutefaktor von f Elektronen pro Dynode am Ausgang des Photomultipliers f n Elektronen. Re-<br />
alistische Gesamtverstärkungsfaktoren liegen bei 10 6 und höher.<br />
V = f⋅ f⋅ f⋅ f⋅ f⋅ f⋅ f⋅ ..... = f n ≥ 10 6 (für n=10 bis 14) (2.1)<br />
Die an der Anode des Sekundärelektronenvervielfachers gesammelte Ladung fließt über einen Ar-<br />
beitswiderstand ab und erzeugt dort einen Spannungsimpuls, der über einen Kondensator an die<br />
weiterverarbeitende Elektronik gekoppelt wird. Da die Höhen der Ausgangsimpulse eines Photo-<br />
multipliers der Lichtmenge im Szintillatorkristall proportional sind, kann mit Szintillationszählern<br />
die im Szintillationskristall in Lichtblitze umgesetzte Strahlungsenergie quantitativ nachgewiesen<br />
werden. Szintillationszähler können daher als Spektrometer verwendet werden.<br />
Plastikszintillatoren werden wegen ihres geringen Gewichtes gerne für tragbare Dosisleistungsmeß-<br />
geräte verwendet. Flüssigszintillatoren sind preiswert und erlauben beliebige große Volumina und<br />
Formen. Eine besondere Anwendung flüssiger Szintillatoren ist die Beigabe szintillierender Sub-