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2.4 Festkörperdetektoren

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178 2 Strahlungsdetektoren<br />

Terphenyl, PBD oder DPO als<br />

Aktivatoren<br />

Tabelle 2.3: Daten einiger anorganischer und organischer Szintillatoren (nach [Kohlrausch]).<br />

Organische Szintillatoren bestehen aus organischen Kristallen oder aus festen (Plastik) oder flüssi-<br />

gen Lösungen. Bei der Deutung der Vorgänge in organischen Kristallsubstanzen versagt das Bän-<br />

dermodell weitgehend. Die Spektren sowohl von organischen Kristallen als auch von festen oder<br />

flüssigen organischen Lösungen szintillierender Materialien unterscheiden sich deutlich von denen<br />

der anorganischen Festkörper. Sie zeigen die typischen Bandenspektren angeregter organischer Mo-<br />

leküle und ähneln sich untereinander so sehr, daß davon auszugehen ist, daß der Entstehungsme-<br />

chanismus von Szintillationen in organischen Substanzen weitgehend unabhängig vom Aggregatzu-<br />

stand ist. Szintillationen in kristallinen organischen Substanzen sind deshalb auf Vorgänge in ein-<br />

zelnen, voneinander unabhängigen Molekülen zurückzuführen und nicht auf Abläufe im gesamten<br />

Kristall. Die Nachweiswahrscheinlichkeit der organischen Szintillatoren ist kleiner als die der anor-<br />

ganischen, kristallinen Substanzen. Sie zeigen allerdings wesentlich kürzere Abklingzeiten der<br />

Szintillationen. Sie sind also besonders für schnelle Zählexperimente gut geeignet. Ihre energeti-<br />

sche Auflösung ist aber deutlich schlechter als bei den anorganischen <strong>Festkörperdetektoren</strong>, so daß<br />

sie für energiediskriminierende Messungen z. B. von Photonenstrahlungen weniger geeignet sind<br />

als anorganische Szintillatoren.<br />

Der Szintillationszähler: Ein Szintillationszähler besteht aus dem Szintillatorkristall, einer licht-<br />

dichten Umhüllung, die das Szintillatorlicht diffus reflektiert, und einer Anordnung zum Nachweis<br />

des entstehenden Fluoreszenzlichtes (Fig. 2.18). Als Lichtdetektoren werden heute meistens Sekun-<br />

därelektronenvervielfacher (SEV, Photomultiplier) verwendet. Als Szintillator können alle oben<br />

beschriebenen Substanzen verwendet werden. Die Auswahl hängt von der jeweiligen Aufgabenstel-<br />

lung ab. Der am häufigsten verwendete Szintillator ist der NaJ(Tl)-Kristall, der nicht nur wegen<br />

seiner hohen effektiven Ordnungszahl sondern auch wegen seiner großen Volumina eine sehr hohe<br />

Lichtausbeute hat. Da NaJ-Kristalle hygroskopisch sind und der nachfolgende Lichtdetektor sehr<br />

lichtempfindlich ist, müssen die Szintillatorkristalle licht- und feuchtigkeitsdicht verpackt werden.<br />

Sollen niederenergetische Elektronen oder Photonen nachgewiesen werden, müssen zur Vermei-<br />

dung unerwünschter Absorptionen sehr dünne Eintrittsfenster verwendet werden. Der Kristall ist<br />

deshalb an seiner Vorderseite nur mit einer dünnen Folie (z. B. aus Beryllium: Z = 4, Dicke unter<br />

0.2 mm) abgedeckt. Um das im Kristall entstehende sichtbare Szintillationslicht möglichst vollstän-<br />

dig auf die Photokathode des Photomultipliers zu überführen, werden die Szintillatorumhüllungen

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