2.4 Festkörperdetektoren
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176 2 Strahlungsdetektoren<br />
Detektorart sind die Leuchtschirme, die Verstärkerfolien in der Röntgendiagnostik und die zur Teil-<br />
chen- und Photonenzählung und zur Spektroskopie eingesetzten Szintillationskristalle wie der<br />
NaJ(Tl)-Detektor. Neben diesen sehr wichtigen, anorganischen fluoreszierenden Festkörpern sind<br />
auch eine Reihe organischer Flüssigkeiten und Kristalle bekannt, die ebenfalls als Szintillatoren<br />
verwendet werden können. Das nachgewiesene Licht liegt bei allen Szintillatoren im sichtbaren<br />
Spektralbereich oder im nahen UV. Es muß wegen der kurzen Fluoreszenzzeiten noch während der<br />
Strahlungsexposition nachgewiesen und registriert werden.<br />
Wird die Strahlungsenergie im Kristall in langlebigen Kristallzuständen gespeichert, kann der De-<br />
tektor dagegen zeitlich versetzt ausgewertet werden. Solche Festkörper zählen zu den Phospores-<br />
zenzdetektoren; die Substanzen selbst werden deshalb vereinfachend als Phosphore bezeichnet.<br />
Kann die gespeicherte Energie durch Erwärmen des Detektors freigesetzt werden, und entstehen<br />
dabei Lichtquanten im sichtbaren Bereich des Spektrums, so werden die Detektoren als Thermolu-<br />
mineszenzdetektoren (TLD) bezeichnet. Die in TLDs gespeicherte Strahlungsenergie wird beim<br />
Auslesen weitgehend gelöscht. Andere Detektoren behalten ihre Information, da in ihnen beim Aus-<br />
lesen nur langlebige durch die Bestrahlung entstandene Zustände angeregt werden, die bei ihrer<br />
Abregung sichtbare Lichtquanten emittieren. Das wichtigste Beispiel dieser Detektorart sind die<br />
Radiophotolumineszenz-Detektoren. Sie werden zum Auslesen mit UV-Licht bestrahlt und senden<br />
daraufhin sichtbare Quanten aus, deren Intensität proportional zur gespeicherten Dosis ist. Solche<br />
Detektoren können ohne Löschung wiederholt ausgelesen werden. Sie eignen sich daher sehr gut<br />
für integrierende Strahlenschutzmessungen.<br />
<strong>2.4</strong>.4.1 Szintillatoren<br />
Ein Szintillator ist eine Substanz, in der durch ionisierende Strahlung prompte Lichtblitze im sicht-<br />
baren Bereich entstehen. Diese Lichtblitze, die Szintillationen, können zum Nachweis von Photo-<br />
nen und Elementarteilchen verwendet werden. Szintillatoren werden in die anorganischen und die<br />
organischen Szintillatoren eingeteilt. Anorganische Szintillatoren können entweder Kristallform<br />
haben oder in Form von Gläsern und selbst als Gase vorliegen. Anorganische Kristalle werden ent-<br />
weder als großvolumige Einkristalle oder als kristalline Pulver verwendet. In beiden Fällen läßt sich<br />
der Szintillationsmechanismus gut mit Hilfe der oben dargestellten Bändermodellvorstellungen be-<br />
schreiben, nämlich der Erzeugung freier Elektron-Lochzustände und deren prompter Abregung an<br />
Aktivatorzentren.