2.4 Festkörperdetektoren
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<strong>2.4</strong> <strong>Festkörperdetektoren</strong> 169<br />
durch thermische Anregung ein Elektron aus dem naheliegenden Valenzband in dieses Akzeptorni-<br />
veau<br />
hinein angeregt, so bleibt ein bewegliches Loch im Valenzband zurück, das die Leitfähigkeit des<br />
Kristalls erhöht. An der Stelle des Akzeptoratoms entsteht dagegen eine negative ortsfeste Über-<br />
schußladung, also ein negativ geladener Gitterplatz. Halbleiter mit 3-wertiger Dotierung werden als<br />
p-Halbleiter bezeichnet. Da die elektrische Leitfähigkeit durch Löcher erzeugt wird, werden p-<br />
Halbleiter auch als Mangel-Halbleiter bezeichnet.<br />
Die durch die Dotierung erzeugte erhöhte Leitfähigkeit von Halbleitern ist wegen der kleinen Ener-<br />
giedifferenz von nur wenig mehr als die mittlere thermische Energie kaum abhängig von der Tem-<br />
peratur. Sie ist außerdem bis zu 10 Größenordnungen (also den Faktor 10 10 ) größer als die von der<br />
Temperatur stark abhängige nach wie vor bestehende thermische Eigenleitfähigkeit des Halbleiters.<br />
Die durch Dotierung erzeugten freien Ladungen werden deshalb auch als Majoritätsladungsträ-<br />
ger, die durch Eigenleitung erzeugten Ladungen als Minoritätsladungsträger genannt. Obwohl n-<br />
leitende Halbleiter freie Elektronen und p-leitende Halbleiter freie Löcher enthalten, sind die Kris-<br />
talle als ganze elektrisch neutral, da in beiden Fällen zu den freien beweglichen Ladungen immer<br />
exakt die gleiche Anzahl ortsfester Gegenladungen existiert.<br />
Der p-n-Übergang: Verbindet man einen p-leitenden ("löcherhaltigen") und einen n-leitenden<br />
("elektronenhaltigen") Kristall miteinander, so neutralisieren sich in einer Übergangszone zwischen<br />
den beiden Kristallen die jeweiligen Überschußladungsträger durch Ladungsanziehung und Diffu-<br />
sion gegenseitig. Es entsteht eine ladungsträgerfreie Zone, die nur die typische temperaturabhängi-<br />
ge Eigenleitung der Halbleiter aufweist (Fig. 2.15b). Der Ladungsträgerausgleich ist allerdings auf<br />
eine kleine zentrale Zone, die sogenannte intrinsische Zone, beschränkt. Durch Verschieben der<br />
Ladungen der Gegenseite entsteht auf der p-Seite ein lokaler negativer, auf der n-Seite ein lokaler<br />
positiver Ladungsüberschuß, der von den ortsfest verbleibenden Donator- und Akzeptoratomen<br />
stammt. Dieser verhindert die weitere Ausbreitung der i-Zone in die p- und n-Zonen durch den<br />
Aufbau eines elektrischen Gegenpotentials, das die jeweiligen beweglichen Überschußladungsträ-<br />
ger der anderen Seite abstößt und so die Diffusion zum Stehen bringt. Um in einem solchen Halb-<br />
leiterverbund elektrische Leitfähigkeit zu erzeugen, muß der Potentialberg durch die gleich gelade-<br />
nen Ladungsträger der jeweils anderen Seite überwunden werden.<br />
Legt man jetzt an die n-Seite den positiven Pol, an die p-Seite den negativen Pol einer externen<br />
Spannungsquelle an (Fig. 2.15c), so wird das durch Diffusion entstandene elektrische Potentialge-<br />
fälle zusätzlich verstärkt. Die negative Potential im p-Bereich wird also um den Spannungsbetrag U