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1.8 Grundlagen der Digitaltechnik

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Informatik V, Kap. 8, WS 98/99<br />

Wie Abb. 8.13 zeigt, ist es technologisch einfach, dem integrierten bipolaren Transistor weitere<br />

Emitter-Anschlüsse hinzuzufügen und damit eine "Multi-Emitter-Struktur" zu erzeugen. Ein solcher<br />

npn-Multi-Emitter-Transistor ist dann auch charakteristisch für die bipolare Transistor-Transistor-<br />

Logik (TTL), die wichtigste Logikfamilie für diskrete Logik-Bausteine <strong>der</strong> 60er und 70er Jahre.<br />

Abb. 8. 14 zeigt vereinfacht ein Grundgatter in TTL-Logik. Charakteristisch ist <strong>der</strong> Multi-Emitter-<br />

Transistor am Eingang.<br />

T1<br />

Eingänge<br />

Rb<br />

Ausgang<br />

T2<br />

9<br />

GND<br />

VDD<br />

Abb. 8.14: NAND -Grundgatter <strong>der</strong> TTL-Logik mit Open Collector-Ausgang<br />

Ist mindestens einer <strong>der</strong> Eingänge auf "low", so ist <strong>der</strong> Transistor T1 nie<strong>der</strong>ohmig leitend (kann in<br />

Sättigung sein). Die folgende Stufe mit T2 erhält eine Eingangsspannung nahe dem GND-Potential,<br />

zieht damit keinen nennenswerten Basisstrom und sperrt. Werden dagegen beide Eingänge auf "high"<br />

gelegt, so gerät <strong>der</strong> Transistor T1 in den aktiv inversen Betrieb, es fließt ein Strom durch die<br />

Kollektor-Basis-Diode zum Eingang von T2. Damit erhält <strong>der</strong> Ausgangstransistor T2 einen<br />

Basisstrom und wird nie<strong>der</strong>ohmig leitend. Da in diesem Fall die Basis-Emitter-Spannung des<br />

Ausgangstransistors höher als die Kollektor-Emitter-Spannung werden kann, gerät dieser Transistor<br />

in den Zustand <strong>der</strong> Sättigung und wird sehr nie<strong>der</strong>ohmig. In <strong>der</strong> "Open Collector"-Konfiguration<br />

benötigt die Schaltung einen externen Wi<strong>der</strong>stand am Ausgang gegen Vdd um zu funktionieren.<br />

Eine erweiterte, ohne externen Wi<strong>der</strong>stand verwendbare TTL-Stufe zeigt Abb. 8.15.<br />

Eingänge<br />

Rb<br />

T1<br />

GND<br />

Abb. 8.15: TTL NAND-Schaltung mit Gegentakt-Ausgang<br />

T2<br />

T4<br />

T3<br />

VDD<br />

Q<br />

Ausgang<br />

Die Schutzdioden am Schaltungseingang bewirken, daß die Spannungen am Schaltungseingang<br />

begrenzt bleiben (Schutzdioden). Die Gegentaktschaltung kann relative hohe Ströme und<br />

Stromspitzen am Ausgang liefert, ein externer Wi<strong>der</strong>stand ist nicht notwendig.<br />

TTL-Gatter mit diesem Aufbau sind relativ langsam, weil die Transistoren in den Zustand <strong>der</strong><br />

Sättigung geraten. Dabei wird jeweils, bedingt durch die große Diffusionskapazität <strong>der</strong> Dioden in<br />

Flußrichtung, eine relativ große Ladungsmenge in <strong>der</strong> Basis gespeichert. Da beim Umschalten des<br />

Transistors diese Diffusionskapazität umgeladen werden muß, schalten Schottky-Gates in<br />

sogenannter "gesättigter Logik" relativ langsam. Will man sie schneller machen, so muß man den<br />

Zustand <strong>der</strong> Sättigung vermeiden. Den Schaltungstrick zeigt Abb. 8.16.

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