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1.8 Grundlagen der Digitaltechnik

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Informatik V, Kap. 8, WS 98/99<br />

Nachdem <strong>der</strong> Logik-Plan erstellt ist, wird daraus im Rechner eine Gatter-Netzliste erstellt. Diese<br />

kann dann mittels eines Logik-Simulators validiert werden. Der Nutzer kann hier graphischinteraktiv<br />

sowohl das logische Verhalten wie auch das Zeitverhalten <strong>der</strong> Schaltung erkennen und<br />

optimieren.<br />

Zusätzlich wird heute oft eine Timing-Analyse durchgeführt, die den langsamsten Logik-Pfad vom<br />

Eingang zum Ausgang einer Schaltung sucht und findet.<br />

Ist die Logik für korrekt bezüglich des logischen und des zeitlichen Verhaltens befunden, so erfolgt<br />

eine weithin automatisierte Umsetzung in das Layout eines Schaltkreises.<br />

Gerade an dieser Stelle hat <strong>der</strong> Nutzer nun die Auswahl zwischen sehr verschiedenen Varianten für<br />

die Implementierung <strong>der</strong> Logik.<br />

Heute sind Entwurfssysteme verfügbar, welche den Schaltkreisentwurf noch weiter automatisieren.<br />

Stand <strong>der</strong> Technik ist die automatische Synthese logischer Netze aus Booleschen Gleichungen. Die<br />

Abbildung dieser synthetisierten Netze auf eine Bibliothek vorenetworfener logischer Zellen nennt<br />

man "Technology Mapping". Dabei enthalten heutige Bibliotheken nicht nur Grundgatter, son<strong>der</strong>n<br />

komplexe Logik-Baugruppen (Flip-Flops, Register, Addierer, Multiplizierer, ALUs) bis hin zu<br />

kompletten Mikroprozessoren. Man kann also nicht nur mit vorentworfenen und charakterisierten<br />

Gatter-Bausteinen entwerfen, auch größere Funktionsblöcke werden von IC-Herstellern angeboten<br />

(Addierer, Multiplizierer, ALUs, Speicher, Rechner-Kerne, Bausteine für die digitale Signalverarbeitung).<br />

Wissenschaftlich gelöst und ebenfalls kommerziell verfügbar, aber noch nicht allgemein verbreitet ist<br />

die sogenannte "High-Level-Synthese".<br />

Darunter versteht man die Umsetzung einer Verhaltensbeschreibung für ein digitales System, zum<br />

Beispiel geliefert durch ein C-Programm, in eine Strukturbeschreibung, bestehend aus Registern und<br />

arithmetisch-logischen Einheiten sowie einem endlichen Automaten zur Steuerung des Datenflußes.<br />

Die Technologie <strong>der</strong> Entwurfsautomatisierung wird in einen speziellen Vorlesung im Hauptstudium<br />

behandelt.<br />

8.9.3 Logik-Realisierungen<br />

Seit etwa Beginn <strong>der</strong> 80er Jahre, ziemlich genau seit <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> CMOS-Technologie,<br />

wurden von Halbleiter-Herstellern (Siemens, Philips, VLSI Technologies Inc, LSI Logic, etc.)<br />

Bibliotheken vorentworfener logischer Zellen jeweils für den eigenen IC-Fertigungsprozeß verfügbar.<br />

Diese sogenannten "Standardzellen" haben eine gemeinsame Höhe und genau bestimmte Stellen für<br />

die äußeren Anschlüsse. Die Verbindungen <strong>der</strong> Betriebsspannung (VDD) und <strong>der</strong> Masse (GND)<br />

werden durch Aneinan<strong>der</strong>legen solcher Zellen hergestellt.<br />

VDD<br />

GND<br />

Signalanschlüsse<br />

Zellen Zellen<br />

Verdrahtungskanal<br />

Zellen<br />

44<br />

Pads<br />

Abb. 8.68: Konzept <strong>der</strong> Standardzellen und IC-Layout aus Standardzellen

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