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1.8 Grundlagen der Digitaltechnik

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Informatik V, Kap. 8, WS 98/99<br />

Stecker-<br />

leiste<br />

Platine<br />

42<br />

MSI / SSI - Bausteine<br />

Abb. 8.65b: System-Implementierung durch Platine mit Standard-SSI / MSI-Bausteinen<br />

Dazwischen existieren weitere Alternativen. Vor allem haben anwendungsspezifische Integrierte<br />

Schaltkreise (ASICs) seit ca. 15 Jahren eine erhebliche Bedeutung erlangt. Dies sind für eine<br />

spezielle Anwendung durch den Systementwickler (z. B. für ein Motor-Management beim<br />

Kraftfahrzeug o<strong>der</strong> eine Gerätesteuerung) vom Anwen<strong>der</strong> spezifizierte (und oft auch entworfene)<br />

und danach bei einem Halbleiter-Hersteller gefertige ICs.<br />

Sie werden heute ergänzt durch hochintegrierte, beim Systementwickler anwendungsspezifisch<br />

programmierbare Logik-Bausteine.<br />

Diese werden als "programmable logic devices" (PLDs), "programmable array logic" (PAL) o<strong>der</strong><br />

auch als "field-programmable gate arrays" (FPGAs) bezeichnet.<br />

8.9.2 Entwurfstechnologien für ASICs<br />

Seit etwa 1980 wurde, angestoßen von Carver Mead und Lynn Conway von Xerox PARC in Palo<br />

Alto (Ca.), die Technologie des anwendungsspezifischen IC-Entwurfs entwickelt.<br />

Im 1980 erschienenen Buch "Introduction to VLSI Systems" wird eine auf den Möglichkeiten <strong>der</strong><br />

nMOS-Schaltungstechnik beruhende Entwurfstechnologie für ICs eingeführt.<br />

Ausgehend von geometrischen Entwurfsregeln des Halbleiter-Herstellers, die z. B. minimale Weiten<br />

und Abstände von Leitungen, Kontakten und Transistoren betreffen, kann ein Schaltkreis in allen<br />

Teilen entworfen werden.<br />

Dazu gehört natürlich eine Technologie des rechnergestützten Schaltungsentwurfs, die sich auch seit<br />

den 70er Jahren kontinuierlich entwickelt hat.<br />

Eine solchen Entwurfsstil, bei dem ein Schaltkreis-Entwickler vom Transistor aufwärts einen ganzen<br />

Prozessor entwirft, wird heute weitgehend als "voll kundenspezifisch" (full custom) bezeichnet. Der<br />

Schaltkreis wird dann entsprechend <strong>der</strong> Vorgabe auch vollständig kundenspezifisch gefertigt.<br />

Dieser Ansatz hat den wesentlichen Vorteil, daß durch einen entsprechend ausgebildeten und<br />

erfahrenen Entwerfer (o<strong>der</strong> ein Bataillon davon für einen Pentium) die Möglichkeiten des jeweils<br />

verfügbaren Prozeßes am weitestgehenden ausgeschöpft werden können. Dem gegenüber steht eine<br />

Reihe von Nachteilen:<br />

− <strong>der</strong> (die) Schaltungsentwickler muß mit <strong>der</strong> Halbleiter-Schaltungstechnik in Detail vertraut sein<br />

− <strong>der</strong> Entwurf erfor<strong>der</strong>t eine Reihe komplizierter (und auch teurer) rechnergestützter<br />

Entwurfswerk-zeuge<br />

− die Entwurfszeiten sind lang<br />

− das Risiko, insbeson<strong>der</strong>e für Anfänger, Entwurfsfehler zu machen, ist sehr hoch.<br />

Abb. 8.66 zeigt vereinfacht die für den Full-Custom-Entwurf notwendigen Daten und Werkzeuge.

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