1.8 Grundlagen der Digitaltechnik
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Informatik V, Kap. 8, WS 98/99<br />
Bei Eingangsspannungen zwischen dem Eingang und VDD von größer als Uthn ist dann <strong>der</strong> n-<br />
Kanal-Transistor leitend, bei Uin > (VDD - Uthp) nur <strong>der</strong> p-Kanal-Transistor. Damit existiert zwar<br />
ein Spannungsbereich zwischen Uthn und (VDD - Uthp) in dem beide Transistoren leitend sind, bei<br />
einer voll funktionsfähigen Schaltung wird aber im Zustand "high" o<strong>der</strong> "low" eines Eingangssignals<br />
<strong>der</strong> Spannungspegel stets eindeutig darüber o<strong>der</strong> darunter liegen (Abb. 8.45).<br />
Damit tritt in <strong>der</strong> CMOS-Schaltung kein statischer Querstrom mehr auf, wohl aber sind kurze Strom-<br />
Spitzen durch beide Transistoren während eines Umschalt-Vorganges möglich.<br />
(Die Halbleiter-Technologen können heute solche Schwellenspannungen recht genau dadurch<br />
einstellen, daß sie mittels <strong>der</strong> Methode <strong>der</strong> Ionen-Implantation ortsfeste positive o<strong>der</strong> Ionen<br />
unterhalb des Gate-Oxids einpflanzen)<br />
Uin<br />
VDD<br />
VDD-Uthp<br />
Uthn<br />
0<br />
p-Kanal - MOS sperrt<br />
n-Kanal - MOS leitet<br />
beide Transistoren<br />
leitend<br />
n-Kanal - MOS sperrt<br />
p-Kana l- MOS leitet<br />
Abb. 8.45: Schwellen-Pegel in CMOS-Schaltungen<br />
Störspannungen am Schaltungseingang, die im Bereich von Uin > Uthn bzw., als Überlagerung des<br />
High-Signals am Eingang, zwischen VDD und VDD - Uthp liegen, werden bei richtig<br />
dimensionierten CMOS-Schaltungen nicht in Störsignale am Gatter-Ausgang umgesetzt. Damit ist<br />
CMOS bezüglich <strong>der</strong> Festigkeit gegenüber Störsignalen aus dem IC selbst o<strong>der</strong> von außen günstiger<br />
als TTL-Logik o<strong>der</strong> ECL-Logik. Diese Störfestigkeit ist aber abhängig von <strong>der</strong> verwendeten<br />
Versorgungsspannung und vom Spannungshub zwischen "high" und "low" und ist deshalb bei<br />
CMOS-Schaltungen, die nur mit 3 V und weniger Versorgungsspannung arbeiten, entsprechend<br />
verringert.<br />
Ganz nebenbei sei hier erwähnt, daß Defekte in CMOS-Schaltungen, selbst wenn sie keine groben<br />
Funktionsstörungen verursachen, sich fast immer in erhöhten Ruheströmen äußern. Über eine<br />
Prüfung <strong>der</strong> Stromaufnahme in Abhängigkeit von den logischen Zuständen einer Schaltung ist also<br />
bei CMOS ein sehr effizientes Testverfahren möglich.<br />
Technologisch erfor<strong>der</strong>t die CMOS-Technik einen zusätzlichen Aufwand im Gegensatz zu nMOS.<br />
n-channel p-channel<br />
GND VDD<br />
n+ n+<br />
p- bulk silicon<br />
28<br />
p+ p+<br />
n-well<br />
Abb. 8.46a: CMOS-Inverter (Schnitt) in n-Wannen-Technologie<br />
n-diffusion<br />
p-diffusion<br />
metal<br />
gate-oxide<br />
field-oxide<br />
p - bulk<br />
poly-silicon<br />
n-well