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3. Das Messergebnis

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emg<br />

GEM<br />

3<br />

emg<br />

GEM<br />

<strong>3.</strong> <strong>Das</strong> <strong>Messergebnis</strong><br />

Was ist ein <strong>Messergebnis</strong> ?<br />

• Wiederholung der Messung<br />

• Wahrer Wert ?<br />

• Mehrere Einflussgrößen<br />

• Fehlerbetrachtung<br />

1


3<br />

emg<br />

GEM<br />

3<br />

emg<br />

GEM<br />

<strong>Messergebnis</strong><br />

Vorgehensweise für<br />

<strong>Messergebnis</strong><br />

1. Bestimmung des „bekannten systematischen Fehlers“<br />

2. Aufnahme der Messwerte<br />

<strong>3.</strong> Bestimmung des Mittelwerts µ und der empirischen<br />

Standardabweichung s<br />

4. Korrektur des Mittelwerts um den bekannten systematischen<br />

Fehler mit dem Ergebnis M als Schätzwert<br />

für den wahren Wert<br />

5. Berechung der Messunsicherheit u nach<br />

Dabei ist t je nach gewünschter Sicherheit<br />

und Zahl der Messwerte zu wählen<br />

6. Angabe des <strong>Messergebnis</strong> als<br />

M ± u<br />

u t s<br />

=<br />

n<br />

2


3<br />

emg<br />

GEM<br />

3<br />

emg<br />

GEM<br />

Anzahl<br />

Messwerte<br />

2<br />

5<br />

10<br />

20<br />

50<br />

100<br />

>200<br />

Vertrauensbereich<br />

t für<br />

68,26 %<br />

1,84<br />

1,14<br />

1,06<br />

1,03<br />

1,01<br />

1,01<br />

1<br />

90 %<br />

6,31<br />

2,13<br />

1,83<br />

1,73<br />

1,68<br />

1,66<br />

1,65<br />

95 %<br />

12,71<br />

2,78<br />

2,26<br />

2,09<br />

2,01<br />

1,98<br />

1,96<br />

99,5 %<br />

127,32<br />

5,6<br />

3,69<br />

3,17<br />

2,94<br />

2,87<br />

2,81<br />

gut: Studentfaktor t=2, Vertrauensgrenzen (1-a) = 95%<br />

Fehlerfortpflanzung<br />

für systematische Fehler<br />

Die Fehler der einzelnen Einflussgrößen wirken sich<br />

über die partiellen Ableitungen auf den Gesamtfehler aus:<br />

n<br />

∂f<br />

∂f<br />

∂f<br />

∆y= ∆x1+ ... + ∆xn= ∑ ∆x<br />

∂x<br />

∂x<br />

∂x<br />

1<br />

Dabei ist angenommen, dass die Fehler ∆x i so klein sind,<br />

dass sich höhere Glieder der Taylorreihe nicht auswirken.<br />

n<br />

i=<br />

1<br />

i<br />

i<br />

3


3<br />

emg<br />

GEM<br />

3<br />

emg<br />

GEM<br />

Fehlerfortpflanzung für<br />

zufällige Fehler<br />

Entwicklung in Taylorreihe:<br />

y<br />

n<br />

2 ∑ x j<br />

i=<br />

1<br />

2<br />

x j<br />

s = G ⋅s<br />

G<br />

x<br />

j<br />

∂Gx<br />

( )<br />

=<br />

∂x<br />

Gewichteter Mittelwert der Einzelvarianzen<br />

j<br />

Dieser Zusammenhang wird auch als<br />

Gaussches Fehlerfortpflanzungsgesetz<br />

bezeichnet<br />

Erläuterungen zur<br />

Fehlerfortpflanzung<br />

x<br />

4


3<br />

emg<br />

GEM<br />

3<br />

emg<br />

GEM<br />

Vorlesung<br />

Früher: Allgemeine Messtechnik<br />

Nun: Qualitätsmanagement<br />

Anwendung der Statistik in der Messtechnik<br />

•Vorhersage von Zuverlässigkeit<br />

•Folgerungen aus <strong>Messergebnis</strong>sen ziehen<br />

Statistische Versuchsplanung und Optimierung<br />

•Verfahren der industriellen Optimierung<br />

•Minimaler Aufwand und Einsatz von Personal<br />

Qualitätsmanagement und -kontrolle<br />

•ISO 9000<br />

•Statistische Verfahren zur Kontrolle von Prozessen<br />

Aufnahme von Messkurven<br />

• Abhängigkeit einer Ausgangsgröße von einer<br />

Eingangsgröße<br />

• Ermittlung eines funktionalen Zusammenhangs<br />

• Nährung durch<br />

1)Interpolation (Stützstellen getroffen)<br />

2) Verfahren der kleinsten Abstandsquadrate<br />

n<br />

2<br />

∑( f( xi) −yi) ⇒min<br />

i=<br />

1<br />

Approximation durch Polynom (< <strong>3.</strong> Grades !)<br />

Residuen normalverteilt<br />

(Spline-Funktionen)<br />

5


3<br />

emg<br />

GEM<br />

3<br />

emg<br />

GEM<br />

Ausgleichsrechnung<br />

Regression<br />

Der einfachste Ansatz ist die lineare Regression:<br />

y′ = a + ax + a x + + a x<br />

0 1 1 2 2 ...<br />

Es sollen alle quadratischen Abweichung von der<br />

Ausgleichsgeraden minimal sein:<br />

<strong>Das</strong> ist erfüllt für y′ = a + ax mit<br />

m<br />

n n<br />

2<br />

F = ∑( y − y′<br />

) → min.<br />

µ = 1<br />

µ µ<br />

0 1 1<br />

a y ax und<br />

0 = − a1<br />

=<br />

1 1<br />

∑<br />

m<br />

µ = 1<br />

1µ<br />

µ<br />

m<br />

2 ∑ ( x1−x) µ = 1 µ<br />

( x −x)( y −y)<br />

Regressionskonstante Regressionskoeffizient<br />

6


3<br />

emg<br />

GEM<br />

3<br />

emg<br />

GEM<br />

Erläuterungen zur Regression<br />

Kalibrieren<br />

Zum Kalibrieren wird das Messgerät mit einem Gebrauchsnormal<br />

verglichen. Dabei stellt man die Abweichungen des<br />

Ausgangs des Messgeräts von genau vorgegebenen<br />

Eingangssignalen fest.<br />

Die Abweichungen werden in Form einer Kennlinie<br />

(Approximation)festgehalten.<br />

Korrektur durch<br />

1) Messwert korrigieren<br />

2) Fehlertabelle oder Korrekturfunktion ins Gerät einbauen<br />

3) Justierung: Einstellung des Messgeräts auf minimalen<br />

Fehler<br />

Eichen darf nur das Eichamt !<br />

7


3<br />

emg<br />

GEM<br />

3<br />

emg<br />

GEM<br />

Ermittlung der Kennlinie<br />

• Spezielle Messkurve:<br />

Zusammenhang Messgröße - Anzeigegröße<br />

•Aufnahme: Änderung der Messgröße mit Hilfe eines<br />

Gebrauchsnormals in diskreten Schritten und<br />

Aufnehmen der Ausgangswerte.<br />

•Physikalisches Modell des Sensors:<br />

freie Parameter geben Mindestzahl der erforderlichen<br />

Stützstellen.<br />

Mit Hilfe verschiedener Verfahren werden daraus die<br />

Zwischenwerte ermittelt. Die Interpolationsverfahren sollen<br />

mit minimaler Abweichung die wahre Kennlinie<br />

rekonstruieren.<br />

Kennlinie<br />

• Empfindlichkeit E = dx a / dx e<br />

• Lebender / Unterdrückter Nullpunkt<br />

• Ersatz durch Tangente (Taylorreihe)<br />

x a = f(x e )<br />

8


3<br />

emg<br />

GEM<br />

3<br />

emg<br />

GEM<br />

x a<br />

Lebender Nullpunkt<br />

lebender<br />

Nullpunkt<br />

unterdrückter<br />

Nullpunkt<br />

lebender Nullpunkt:<br />

Messbereitschaft und<br />

Kabelfehler erkennbar<br />

unterdrückter Nullpunk<br />

größere Empfindlichkeit,<br />

da Skalenspreizung<br />

Mathematische<br />

Kennlinienbeschreibung<br />

Interpolation<br />

Polynome (oft stückweise linear = Polygonzug)<br />

Sehr gut bei nahezu linearen Kennlinien<br />

Abweichung von Normkennlinie<br />

Polynom 2. Ordnung, auch bei nicht-linearen<br />

Kennlinien. Entweder f(T) - f N (T) (d.h. Abw. von<br />

Messgröße) oder f(T A ) - f N (T A ) (d.h. Abw. vom<br />

Anzeigewert)<br />

Splines (oft kubische Splines)<br />

Unsicherheit an Kalibrierpunkten<br />

Dazwischen: Fehlerfortpflanzung berechenbar<br />

(Bei Splines nicht)<br />

Approximation<br />

least-square-fit<br />

weniger Parameter (m) als Stützstellen (N)<br />

mindestens N ≥ m + 2, gut N ≥ m + 5<br />

x e<br />

9


3<br />

emg<br />

GEM<br />

3<br />

emg<br />

GEM<br />

Approximation<br />

Wie erhalte ich zu den gegebenen Messwerte einer<br />

Kennlinie eine Funktion, die durch alle diese Punkte geht ?<br />

Numerische Verfahren zur Approximation und Interpolation<br />

finden Sie im Bronstein im Kapitel nur Numerischen<br />

Mathematik<br />

Beispiel: Lagrange-Polynome<br />

n<br />

∑<br />

i=<br />

0<br />

gx ( ) = yL( x)<br />

i<br />

i<br />

L( x)=<br />

i<br />

n<br />

∏<br />

j=<br />

0<br />

j≠i x−x x − x<br />

j<br />

i j<br />

<strong>Das</strong> Polynom hat bei n Messwerten den Grad n-1 !<br />

Erläuterungen zur Kennlinie<br />

10


3<br />

emg<br />

GEM<br />

Zusammenfassung<br />

<strong>Messergebnis</strong><br />

Vertrauensbereich<br />

Fehlerfortpflanzung<br />

Ausgleichsrechnung = Regression<br />

Kennlinie<br />

Nächste Vorlesung: Zeitabhängige Größen<br />

11

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