Selbstgeführte Wechselrichter: -
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<strong>Selbstgeführte</strong> <strong>Wechselrichter</strong>:<br />
Es steht eine Gleichspannung zur Umwandlung in Wechselspannung zur Verfügung. Meist wird eine Brückenschaltung<br />
mit Transistoren als <strong>Wechselrichter</strong> eingesetzt. Durch gegenphasiges Schalten der Brückenzweige wird<br />
an der Last eine rechteckförmige Spannung eingeprägt. Daher auch der Name „Spannungswechselrichter“. Die<br />
Stromform durch die Last hängt von deren Impedanz ab. Mit dieser Schaltung kann die Ausgangswechselspannung<br />
in Amplitude und Frequenz verändert werden.<br />
Die Gleichspannung kann aus einer Batterie oder über einen Gleichrichter vom Netz bezogen werden. Im letzteren<br />
Fall spricht man auch von einem Frequenzumrichter, da die Netzspannung in eine Wechselspannung mit anderer<br />
Frequenz umgewandelt werden kann.<br />
Beispiel: Einphasiger <strong>Wechselrichter</strong> in<br />
Brückenschaltung (W2C)<br />
Die diagonal liegenden Schalter 1 und 2 werden<br />
gleichzeitig eingeschaltet. Nach einer halben<br />
+<br />
id Periode werden sie ausgeschaltet und die Schalter<br />
3 und 4 eingeschaltet. Am Brückenausgang<br />
1<br />
u L<br />
3<br />
entsteht eine rechteckförmige Wechselspannung.<br />
Zwischen den Steuerimpulsen für die Schalter 1<br />
und 4 (bzw. 2 und 3) ist eine Totzeit to notwendig,<br />
damit kein Kurzschluß bei ungleich schnell<br />
Ud iL R L<br />
schaltenden Bauelementen entstehen kann. Damit<br />
ist die Betriebsfrequenz eingeschränkt. Allerdings<br />
erzeugen hohe Betriebsfrequenzen hohe<br />
Schaltverluste.<br />
4<br />
2<br />
In der Praxis bestimmen die thermischen<br />
Verluste die maximale Betriebsfrequenz!<br />
-<br />
Bei induktiver Last (meist der Fall) hat der Strom nach dem Umschalten der Spannung einen exponentiell ansteigenden<br />
(abfallenden) Verlauf. Daher sind für die Zeit nach der Spannungsumkehr Dioden notwendig, die den Strom solange<br />
führen, bis auch dieser seine Richtung umgekehrt hat. In dieser Phase wird Energie in den Gleichstromkreis zurückgespeist<br />
(daher auch Rückspeisedioden!).<br />
u L<br />
U d<br />
- U d<br />
i L<br />
i d<br />
Ohm’sche Last Induktive Last<br />
T<br />
t<br />
t<br />
t<br />
u L<br />
U d<br />
- U d<br />
i L<br />
i d<br />
I d<br />
T<br />
t<br />
t<br />
t
Ausgangsgrößen des <strong>Wechselrichter</strong>s (Wechselstromseite)<br />
ohmsche Last induktive Last dominiert<br />
Spannungen: Scheitelwert $u L = U d<br />
$u L = U d<br />
Scheitelwert d. Grundschw.<br />
4<br />
$u 1L<br />
= U d<br />
π<br />
4<br />
$u 1L<br />
= U d<br />
π<br />
Strom: Scheitelwert i$ L = U d / R $i<br />
T U d<br />
L =<br />
4 L<br />
Effektivwert I L = U d / R I L = i$<br />
L / 3<br />
Scheitelwert d. Grundschw. $i<br />
4 U d<br />
1L<br />
=<br />
π R<br />
$i 1L 2T<br />
U d<br />
= 2<br />
π L<br />
Effektivwert d. Grundschw. I1L<br />
=<br />
1 4 U d<br />
2 π R<br />
I T U 2 d<br />
1L = 2<br />
π L<br />
2 T<br />
Leistung: Scheinleistung gesamt S = U d / R S I U<br />
L U<br />
= =<br />
4 3<br />
Grundschw. scheinleistung S<br />
8<br />
=<br />
π<br />
1 2<br />
Wirkleistung gesamt P = U R<br />
U<br />
2<br />
d<br />
R<br />
S<br />
2<br />
d / P<br />
L d<br />
2<br />
d<br />
4T<br />
U d<br />
=<br />
π L<br />
1 3<br />
Grundschwingungsfaktor<br />
g = S1 / S = 0, 81 g = 0, 89<br />
Eingangsgrößen des <strong>Wechselrichter</strong>s (Gleichstromseite):<br />
2<br />
2<br />
U d<br />
≈ mit τ = L / R<br />
2 2<br />
48τ f R<br />
Spannung: Ud Ud Strom: Gleichstrommittelwert Id = I L = U d / R<br />
U d<br />
Id<br />
≈<br />
2 2<br />
48τ f R<br />
Effektivstrom IdRMS = I L = U d / R<br />
T U d<br />
IdRMS<br />
=<br />
4 3 L<br />
Leistung: ges. Scheinleistung<br />
2 T U d<br />
S = P = U d / R<br />
S ≈ U d IdRMS<br />
=<br />
4 3 L<br />
aufgenommene Wirkleistung =abgegebene Wirkleistung!<br />
Steuern der Ausgangsleistung:Über die Gleichspannung U d , die Frequenz f=1/T oder die Pulsbreite T1:<br />
Für ohm'sche Last gilt:<br />
T U T<br />
U U I<br />
P<br />
T R T<br />
U<br />
2 1 d 2 1<br />
d 2T<br />
L = d L = =<br />
R T<br />
Wird das Tastverhältnis T1/T = 1/3 gewählt, werden die Oberschwingungen<br />
zugunsten der Grundschwingung reduziert! (Die dritte Oberschwingung<br />
verschwindet)<br />
2<br />
1<br />
Steuersignal<br />
T1<br />
T<br />
t<br />
2
Wirkleistung<br />
normiert<br />
1,2<br />
1<br />
0,8<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,2<br />
-0,2<br />
-0,4<br />
0,1<br />
0,01<br />
0,001<br />
0,0001<br />
Ausgangsleistung eines einphasigen <strong>Wechselrichter</strong>s<br />
1<br />
0,01 0,02 0,03 0,04 0,06 0,10 0,16 0,25 0,40 0,63 1,00 1,58 2,51 3,98 6,31 10,00<br />
v = 7<br />
v = 3<br />
v = 5<br />
Frequenz * Lastzeitkonstante f*t<br />
Grundschwingung<br />
Wirkleistung<br />
Leistungsfaktor<br />
0<br />
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90<br />
1,200<br />
1,000<br />
0,800<br />
0,600<br />
0,400<br />
0,200<br />
Oberschwingung mit der Ordnungszahl v<br />
Oberschwingungen beim einphasigen <strong>Wechselrichter</strong><br />
v = 11<br />
v = 9<br />
Ausschaltphase PHI<br />
Grund- und Oberschwingungsfaktor des einphasigen <strong>Wechselrichter</strong>s<br />
0,000<br />
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90<br />
Ausschaltphase PHI<br />
g = k =<br />
2*PHI
Spannungsdimensionierung der Schalter<br />
Durch das Abschalten des Transistors T1 kommutiert der Laststromes, der zu<br />
diesem Zeitpunkt gerade seinen Scheitelwert erreicht hat, von T1 nach D4.<br />
Dadurch entsteht an der Induktivität der Zuleitungen Ls eine Spannungsspitze.<br />
Diese muß u. U. durch Beschaltungskondensatoren in der Höhe begrenzt werden.<br />
Kurz vor der Kommutierung ist infolge des Laststromes in der Induktivität Ls<br />
Energie gespeichert:<br />
i = i$ W = L * i$<br />
2<br />
/ 2<br />
U<br />
Ls L Ls s L<br />
CE1<br />
= 0<br />
Nach der Kommutierung:<br />
Die Energie der Streuinduktivität schwingt in den Kondensator über und erzeugt an diesem die Überspannung ΔU.<br />
Die zulässige Transistorsperrspannung UCE max muß größer als die Summe von Batteriespannung und Überspannung<br />
sein!<br />
i = 0 W = C∗ΔU / 2<br />
Ls Ls<br />
U = U + ΔU<br />
< U<br />
CE d CE max<br />
2<br />
Durch Vergrößern des Beschaltungskondensators C wird die Überspannung geringer. Die Überspannung klingt in<br />
einer gedämpften Schwingung ab. Der Kondensator hat beim Wiedereinschalten des Transistors die Spannung Ud<br />
und wird über den Transistor entladen. Der Widerstand R begrenzt diesen Entladestrom.<br />
T1<br />
T4<br />
R<br />
C<br />
R<br />
C<br />
L s<br />
D1<br />
Last<br />
D4<br />
I L
Dreiphasenwechselrichter:<br />
Zweistufenwechselrichter (Blockwechselrichter):<br />
Werden drei Ventilzweige zur Erzeugung einer dreiphasigen Ausgangsspannung verwendet, so müssen diese um<br />
T/3 zeitlich versetzt getaktet werden. In jedem Ventilzweig werden das obere und das untere Ventil wie beim einphasigen<br />
<strong>Wechselrichter</strong> jeweils im Gegentakt geschaltet. Als Außenleiterspannung entstehen Spannungsblöcke<br />
mit dem Scheitelwert Ud und einer Dauer von T/3. Aufgrund dieser Spannungsform wird diese Schaltung mit<br />
diesem Betrieb als Blockwechselrichter bezeichnet.<br />
U d<br />
2<br />
U d<br />
2<br />
=<br />
=<br />
M<br />
+<br />
-<br />
1 3 5<br />
4 6 2<br />
i U<br />
U V W<br />
U<br />
UN<br />
U UV<br />
N<br />
i W<br />
i V<br />
i U<br />
UV<br />
U d<br />
0 120 240 360 480<br />
0 120 240 360 480<br />
D1 T1 D4 T4 D1<br />
Zweistufen WR<br />
Effektive verkett.Spg. UUV /Ud 2 / 3 = 0, 817<br />
Grundschwingungsampl. d. verk. Spg. Û1UV /Ud 2 3 / π = 1103 ,<br />
Effektive Phasenspg. UUN /Ud 2 / 3 = 0, 471<br />
Grundschwingungsampl. d. Phasenspg.Û1UN /Ud Ventilspannung (ohne Überspannungsspitzen)<br />
2 / π = 0, 637<br />
Ud Grundschwingungsfaktor g = U1 UV/UUV<br />
3 /π<br />
Pulswechselrichter:<br />
In der oben gezeichneten Schaltung werden die Ventile eines Zweiges mit einer hohen Taktfrequenz (einige kHz)<br />
so geschaltet, daß die Spannung an einer Phase aus Pulsen mit sinusförmig variierender Breite besteht. Wird diese<br />
Ausgangsspannung über ein Tiefpaßfilter geführt, so wird die Ausgangsspannung sinusförmig. Voraussetzung<br />
sind schnell schaltende Ventile mit niedrigen Schaltverlusten (meist IGBT’s, oder auch MOSFET’s oder Bipolare<br />
Transistoren). Damit können Asynchronmotoren nahezu ideal in einem sehr weiten Drehzahlbereich verlustarm<br />
angetrieben werden.<br />
Blockschaltbild eines kompletten Pulswechselrichters:<br />
Netz<br />
1~, 3~<br />
U , cos ϕ<br />
N N<br />
Gleichrichter Zwischenkreis <strong>Wechselrichter</strong> Motorfilter<br />
Motor (ASM)<br />
I<br />
d<br />
U<br />
U d<br />
V<br />
W<br />
ω t<br />
ωt<br />
U M I M cos ϕ Μ
Das Netzfilter dient zur Reduzierung der Netzstromoberschwingungen. Der Gleichrichter erzeugt die Zwischenkreis-Gleichspannung.<br />
Soll diese verändert werden, wird ein gesteuerter Gelichrichter verwendet. Der Zwischenkreiskondensator<br />
glättet die Zwischenkreisspannung. Die Glättungsdrossel im Zwischenkreis dient insbesondere<br />
bei höheren Leistungen zur Verbesserung des Leistungsfaktors des Netzstromes. Der <strong>Wechselrichter</strong> dient zur<br />
Erzeugung der dreiphasigen Wechselspannung. Das Motorfilter glättet die Ausgangsspannung und verhindert<br />
einen ausgangsseitigen Totalkurzschluß des <strong>Wechselrichter</strong>s.<br />
Das nachstehende Bild zeigt, wie groß die Einschaltdauern von Transistor und Diode während einer Pulsperiode<br />
sind, wie die Spannung einer Phase zwischen +Ud/2 und - Ud/2 geschaltet wird und wann die Transistoren bzw.<br />
die Rückspeisedioden den Laststrom führen. Je größer die Phasenverschiebung zwischen Motorspannung und –<br />
strom ist, desto größer wird der Diodenstrom, entsprechend kleiner der Transistorstrom und bei ϕ > 90 0 speist<br />
der Motor Energie in den Gleichstromzwischenkreis zurück. In diesem Fall muß entweder der<br />
Zwischenkreiskondensator die Energie aufnehmen (geht nur sehr kurze Zeit) oder ein zugeschalteter<br />
Bremswiderstand vernichtet diese Energie. Bei längerer Rückspeisung (Bahnen) speist eine antiparallele<br />
Gleichrichterschaltung diese Energie ins Netz zurück.<br />
Einschaltdauer<br />
100 %<br />
50 %<br />
0 %<br />
Spannung<br />
Größen des PWR:<br />
Diode D1<br />
Motor: P = 3* U M * I M *cosϕ $i = 2I<br />
M M<br />
3 U<br />
<strong>Wechselrichter</strong>: d<br />
UUV = U M = = 0, 612*<br />
Ud<br />
(Sinusbewertete Modulation)<br />
2 2<br />
Zwischenkreis: Id = P / Ud<br />
(Gleichstrommittelwert)<br />
I<br />
d<br />
3P<br />
3<br />
= = I M cos ϕ = 106 , * I M *cosϕ<br />
(Sinusbewertete Modulation)<br />
2 2U<br />
2 2<br />
M<br />
Transistor T1<br />
Strom<br />
Diode D4<br />
Transistor T1<br />
Diode D4<br />
Transistor T4<br />
Diode D1