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Steuerung der ASM über Frequenzumrichter

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UFKEN, J. Best, WS2000/01 Seite 1<br />

<strong>Steuerung</strong> <strong>der</strong> <strong>ASM</strong> <strong>über</strong> <strong>Frequenzumrichter</strong><br />

Bei Betrieb einer Asynchronmaschine mit fester Frequenz, z.B. am 50Hz-Netz, kann <strong>der</strong>en<br />

Drehzahl nur sehr eingeschränkt verän<strong>der</strong>t werden. Ohne Belastung stellt sich infolge von<br />

Reibung etc. eine Drehzahl ein, die nahe bei <strong>der</strong> synchronen Drehzahl n0 liegt. Diese ergibt<br />

sich <strong>über</strong> die Polpaarzahl p direkt aus <strong>der</strong> Netzfrequenz f1.<br />

n<br />

0<br />

f1<br />

= (1)<br />

p<br />

Aufgrund des steilen Verlaufs <strong>der</strong> Drehzahl-Momentenkennlinie än<strong>der</strong>t sich die Drehzahl<br />

auch bei Belastung nur wenig, es sei denn, die Kennlinie erhält wie beim Schleifringläufer-<br />

Motor durch Vergrößerung des Rotorwi<strong>der</strong>standes R2 einen flacheren Verlauf. Dies ist allerdings<br />

mit erheblichen Verlusten verbunden. Außerdem möchte man natürlich lieber die einfachere<br />

und robustere Maschine mit Kurzschlussläufer einsetzen.<br />

Mit einem Wechselrichter können wir eine Asynchronmaschine mit variabler Drehzahl betreiben,<br />

indem wir die Frequenz f1 des erzeugten Drehspannungssystems verän<strong>der</strong>n.<br />

Um zu untersuchen, wie sich eine Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Frequenz f1 auf die statische Kennlinie <strong>der</strong><br />

<strong>ASM</strong> auswirkt, und wie dabei die Spannung verän<strong>der</strong>t werden muss, betrachten wir die Beziehung<br />

(2), die wir im Kapitel „Kennlinien“ abgeleitet haben:<br />

M<br />

U X<br />

2<br />

2 h 3⋅ 1 ⋅ 2<br />

X1<br />

=<br />

⎛ sk<br />

s ⎞<br />

ω0⋅σ X 2 ⋅ ⎜ + ⎟<br />

⎝ s s ⎠<br />

k<br />

Wir können uns auf den Fall Polpaarzahl p=1 beschränken, denn eine höhere Polpaarzahl<br />

wirkt sich ja nur so aus, als hätten wir eine Maschine mit p=1 und ein nachgeschaltetes ideales<br />

= . Mit<br />

Getriebe; das prinzipielle Verhalten än<strong>der</strong>t sich nicht. Damit wird hierω ω<br />

0 1<br />

X = ⋅L<br />

s k<br />

wird aus (2):<br />

h ω 1 h X1 = 1⋅L1 R′<br />

2 =<br />

σ ⋅ X<br />

und schließlich:<br />

2<br />

M<br />

ω X = ω ⋅L<br />

ω1−ω ω 2<br />

s = =<br />

ω ω<br />

1<br />

U L<br />

2<br />

2 h<br />

1 ⋅ 2<br />

L1<br />

= 3⋅<br />

⎛ R2<br />

⋅ω<br />

1<br />

ω1⋅σ ⋅ω1⋅L2⎜ ⎝ σ ⋅ω ⋅Lω<br />

1<br />

2 1 2<br />

1 2 2<br />

σ ⋅ω ⋅L<br />

⎞<br />

1 2ω2 +<br />

⎟<br />

R ⋅ω<br />

⎠<br />

2 1<br />

(2)<br />

(3)


UFKEN, J. Best, WS2000/01 Seite 2<br />

Mit ω<br />

k<br />

R2<br />

=<br />

σ L<br />

2<br />

M<br />

2<br />

Lh<br />

2 2<br />

U1<br />

L1<br />

= 3⋅<br />

⋅ 2<br />

ω σ ⋅ L<br />

1<br />

wird daraus:<br />

2<br />

⋅<br />

R2<br />

σ L ω<br />

2 2<br />

2<br />

Lh<br />

2 2<br />

U1<br />

L1<br />

1<br />

M = 3⋅<br />

⋅ ⋅<br />

2<br />

ω 1 σ ⋅ L ω 2 k ω<br />

+<br />

ω ω<br />

2<br />

1<br />

σ L ω<br />

+<br />

R<br />

Wenn wir nun den Quotienten U1 ω 1 konstant lassen, also U1 stets proportional mit<br />

ω 1verän<strong>der</strong>n, so hängt M nur von ω 2 ab. Wir erhalten also eine Funktion <strong>der</strong> Form<br />

1<br />

M = Konstante⋅ ω k ω<br />

+<br />

ω ω<br />

2<br />

2<br />

k<br />

2<br />

k<br />

Diese Beziehung ist formal genauso aufgebaut wie (2), nur steht hier ω anstelle von s. Damit<br />

= 0 und damit bei ω = ω1<br />

wird M = 0 und bei<br />

kennen wir aber auch den Verlauf: Bei ω 2<br />

ω2 =± ωkwird<br />

das Kippmoment ± Mk erreicht. Das heißt aber, die stationäre Kennlinie <strong>der</strong><br />

<strong>ASM</strong>, wie wir sie für den Betrieb am starren Netz hergeleitet haben, bleibt erhalten, sie verschiebt<br />

sich lediglich parallel mit ω 1.<br />

Ein einfaches Verfahren, eine <strong>ASM</strong> mit einem Umrichter zu betreiben, besteht daher darin,<br />

die Spannung proportional mit <strong>der</strong> Frequenz f1 zu verän<strong>der</strong>n. Bei niedrigen Frequenzen ist es<br />

allerdings notwendig, die Spannung etwas anzuheben. Dann macht sich nämlich <strong>der</strong> Stän<strong>der</strong>wi<strong>der</strong>stand<br />

R1 bemerkbar, den wir ja bei <strong>der</strong> Herleitung von (2) nicht berücksichtigt haben.<br />

Hat die Spannung den Maximalwert erreicht, den <strong>der</strong> Umrichter liefern kann, so kann den-<br />

2 2<br />

noch die Frequenz weiter erhöht werden. Dann än<strong>der</strong>t sich <strong>der</strong> Faktor U1 ω 1 in (5) und damit<br />

das Kippmoment. Die Maschine arbeitet dann im Feldschwächbetrieb.<br />

Man beachte, dass das U/f-Kennlinienverfahren keine dynamisch hochwertige <strong>Steuerung</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>ASM</strong> ermöglicht. Zur Herleitung wurde ja auch nur das stationäre Ersatzschaltbild <strong>der</strong> <strong>ASM</strong><br />

benutzt, das nur für den eingeschwungenen Zustand gilt. Dennoch ist dieses Verfahren für<br />

einfache Anwendungen (Lüfter, Pumpen) ausreichend und wird häufig angewandt.<br />

Für Regelantriebe muss die <strong>ASM</strong> mit einer <strong>der</strong> verschiedenen Varianten <strong>der</strong> „feldorientierten<br />

Regelung“ betrieben werden.<br />

2 2<br />

2<br />

(4)<br />

(5)<br />

(6)

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