29.06.2013 Aufrufe

Versuch EME 3 (Praktikum)

Versuch EME 3 (Praktikum)

Versuch EME 3 (Praktikum)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

FH Stralsund<br />

Fachbereich Elektrotechnik<br />

<strong>Praktikum</strong> im Fach<br />

Elektrische Maschinen<br />

<strong>Versuch</strong> <strong>EME</strong> 3<br />

(<strong>Praktikum</strong>)<br />

Drehstrom-Asynchronmaschine I<br />

<strong>Versuch</strong>sziel: Kennenlernen der Wirkungsweise eines Drehstrom-Asynchronmotors. Aufnahme von<br />

Drehzahl-Drehmomentenkennlinien mit Hilfe eines Gleichstrom-Pendelgenerators.


2. <strong>Versuch</strong>svorbereitung<br />

- Typische Einsatzgebiete und Bedeutung der Drehstrom-Asynchronmaschine<br />

- Aufbau einer Drehstrom- Asynchronmaschine mit Kurzschluß- bzw mit Schleifringläufer<br />

- Entstehung und Beschreibung des Drehfeldes<br />

- Drehfeld bei ein- und mehrpolpaariger DAM<br />

- Spannungsinduktion in den Ständer und Läuferwicklungen<br />

- Einsträngiges Ersatzschaltbild<br />

- transformiertes einsträngiges Ersatzschaltbild<br />

- Drehmomentenentwicklung, Schlupfgleichung, Kippschlupf, Kippmoment<br />

- Betriebszustände der DAM (s-M-Kennlinie)<br />

- Betriebskennlinien der DAM<br />

- n-M-Kennlinien der DAM<br />

- Verfahren zur Verringerung des hohen Anlaufstromes der DAM<br />

- Möglichkeiten der Drehzahlstellung bei DAM (n-M-Kennlinien)<br />

- Möglichkeiten des Abbremsens von DAM<br />

3. Kolloquiumsfragen<br />

3.1. Erläutern Sie Aufbau und Wirkungsweise einer DAM!<br />

3.2. Wie begründen sich die Schaltungsmöglichkeiten der Wicklungsstränge, wie sind Anwendung und<br />

Auswirkung?<br />

3.3. Wie ist die Wirkung eines Hochstabläufers zu erklären?<br />

3.4. Welche Forderungen ergeben sich aus dem Problem Anlauf-Lastmoment?<br />

3.5. Welchen Einfluß hat der Schlupf s auf das Verhalten der DAM, wovon ist er abhängig und wie<br />

kann er berechnet werden?<br />

3.6. Geben Sie Beispiele für die Drehzahlstellung an, erläutern Sie deren Auswirkungen auf die n-M-<br />

Kennlinie und den Wirkungsgrad!<br />

3.7. Welche Möglichkeiten der Bremsung einer DAM kennen Sie?<br />

3.8. Nennen Sie Beispiele für die praktische Anwendung von DAM und den möglichen Leistungsbereich!<br />

Nennen Sie Vor- und Nachteile!<br />

3.9. Übungsaufgabe (schriftlich):<br />

Ein DAM besitzt ein Kippmoment von M K = 25,2 Nm bei einem Kippschlupf s K = 0,164<br />

a) Wie groß ist das Anlaufmoment M A ?<br />

b) Berrechnen Sie Nennmoment und Nennschlupf, wenn M K /M N = 1,36 ist!<br />

c) Wie groß ist die Nennleistung, wenn die Nennfrequenz f N = 50 Hz und die Polpaarzahl p = 3 betra-<br />

gen?<br />

d) Die Drehmoment-Schlupf- Kennlinie [M = f(s)] ist zu berechnen und zu zeichnen!


4. <strong>Versuch</strong>saufgaben<br />

4.1. <strong>Versuch</strong>saufbau<br />

R L = 1 x 0 ... 53,3 Ω (40Ω//40Ω//40Ω + 60 Ω//60Ω//60Ω + 60Ω//60Ω//60Ω) / 15 A + 1 x 0 ... 250 Ω / 0,9 ... 5 A<br />

R 2Z = 3 x 0 ... 11 Ω / 13 A<br />

R m = 3 x 10 kΩ<br />

4.2. Durchzuführende <strong>Versuch</strong>e<br />

Im <strong>Versuch</strong> wird ein Asynchronmotor mit Schleifringläufer benutzt. Er arbeitet mit kurzgeschlossenen Schleifringen wie ein Asynchronmotor<br />

mit Kurzschlußläufer. Bei Dreieck-Schaltung des Motors ist die Eingangsspannung mittels Stelltransformator auf<br />

220 V zu verringern! Die Belastung erfolgt durch einen Gleichstromgenerator mit Lastwiderstand. Die elektrische abgegenene Leistung<br />

P G =I G U G der Gleichstrommaschine plus die im Anker der Gleichstrommaschine umgesetzten Stromwärmeverluste P vwa =<br />

R a I a 2 plus die gesamten Reibungsverluste P rges plus den Bürstenübergangsverlusten P vü = U B I a (U B ≈ 2 V) werden bei Ver-<br />

nachlässigung der in der Gleichstrommaschine auftretenden Eisen- und Zusatzverluste als Maß für die mechanisch an der Welle des<br />

Asynchronmotors abgegbene Leistung P mech eingesetzt:<br />

P mech » P G + P vwa + P rges + P vü<br />

Damit wird<br />

M mech = P mech<br />

2pn .<br />

Meßwerte: U 1ph , I 1 , P 1ph , cos ϕ 1ph , n, U G , I G , M Pendel<br />

Zu berechnen: P 1ges ,P rges , M mech , s, cos ϕ 1


4.2.1. Belastungsversuch bis I 1 = 1,5 I 1N und U 12 = U 12N = const.in Y-Schaltung: Kurzschlußläufer.<br />

Meßwerttabelle Belastungsversuch ASML in Y-Schaltung und als Kurzschlußläufer bei U 12 = U 12N<br />

I 1 U 12 P 1ges cos j 1ges U G I G M Pendel n<br />

4, A<br />

5 A<br />

6 A<br />

7 A<br />

8 A<br />

9 A<br />

10 A<br />

11 A<br />

12 A<br />

13 A<br />

4.2.2. Belastungsversuch bis I 1 = 1,5 I 1N und U 12 = U 12N = const.in Y-Schaltung, jedoch als Schleif-<br />

ringläufer mit einem dreipoligen ohmschen Widerstand im Läuferkreis.<br />

Meßwerttabelle Belastungsversuch ASML in Y-Schaltung und als Schleifringläufer bei U 12 = U 12N<br />

I 1 U 12 P 1ges cos j 1ges U G I G M Pendel n<br />

4, A<br />

5 A<br />

6 A<br />

7 A<br />

8 A<br />

9 A<br />

10 A<br />

11 A<br />

12 A<br />

13 A


4.2.3. Belastungsversuch bis I1 = 1,5 I1N und U12 = 2<br />

3 U12N = const. in Y-Schaltung: Kurzschlußläufer.<br />

Meßwerttabelle Belastungsversuch ASML in Y-Schaltung und als Kurzschlußläufer bei U 12 = 2<br />

3 U 12N<br />

I 1 U 12 P 1ges cos j 1ges U G I G M Pendel n<br />

4, A<br />

5 A<br />

6 A<br />

7 A<br />

8 A<br />

9 A<br />

10 A<br />

11 A<br />

12 A<br />

13 A<br />

4.2.4. Aufnahme charakteristischer Werte für das Kreisdiagramm des Drehstrommotors.<br />

4.2.4.1. Leerlaufpunkt<br />

Schalten Sie den Motor als Kurzschlußläufer. Lassen Sie die Gleichstrommaschine über die<br />

entsprechenden Schaltgeräte, dem Stelltrafo und dem Gleichrichter langsam an. Überzeugen<br />

Sie sich, das die Drehrichtung mit der des Asynchronmotors übereinstimmt. (Eventuell die<br />

Gleichstrommaschine wieder vom Netz trennen und zur Überprüfung die Asynchronmaschine<br />

kurz anlassen.) Schalten Sie die Gleichstrommaschine wieder vom Netz. Lassen Sie die ASM<br />

mit Nennspannung anlaufen. Schalten Sie die gleichsinnig umdrehende GM wieder an das<br />

Netz und steigern Sie deren Drehzahl solange, bis Sie die synchrone Drehzahl der ASM erreicht<br />

haben.<br />

Messen Sie U0, P0, I0, cos ϕ0. Drehen Sie die Stelltrafos für die GM und die ASM wieder auf 0<br />

Volt zurück und schalten beide Maschinen vom Netz.<br />

Meßwerttabelle Leerlaufsversuch ASML in Y-Schaltung und als Kurzschlußläufer<br />

I 0 U 0 P 0 cos j 0<br />

4.2.4.1. Kurzschlußpunkt<br />

Schalten Sie die GM so, daß die Drehrichtung entgegengesetzt zur Drehrichtung der ASM ist.<br />

Lassen Sie die GM mit kleiner Spannung (6 Volt) laufen. Schalten Sie die ASM an deren<br />

Stelltrafo und erhohen Sie die Spannung in Abhängigkeit vom Ständerstrom bis auf einen Wert<br />

des Ständerstroms von 14 A. Gehen Sie in 2 A-Schritten vor und lesen Sie dabei zügig UK, IK,<br />

PK und cosϕK ab. Stellen Sie abschließend alle Trafos wieder auf 0 Volt und schalten Sie dann<br />

alle Maschinen vom Netz.


Meßwerttabelle Leerlaufsversuch ASML in Y-Schaltung und als Kurzschlußläufer<br />

I K U K P K cos j K<br />

2 A<br />

4 A<br />

6 A<br />

8 A<br />

10 A<br />

12 A<br />

14 A<br />

4.2.5. Messen Sie die Strangwiderstände der Ständerwicklung der ASM sowie den Widerstand der<br />

Ankerwicklung der Gleichstrommaschine.<br />

Meßwerttabelle Ermittlung der Wicklungswiderstände<br />

4.3. <strong>Versuch</strong>sauswertung<br />

R 1U R 1V R 1W R AG<br />

4.3.1. Zeichnen Sie in einem Diagramm aus dem <strong>Versuch</strong> 4.2.1.: I 1 , P, cos ϕ 1ges , = f(M Pendel )!<br />

4.3.2. Zeichnen Sie in einem Diagramm aus dem <strong>Versuch</strong> 4.2.2.: I 1 , P, cos ϕ 1ges , = f(M Pendel )!<br />

4.3.3. Zeichnen Sie in einem weiteren Diagramm aus den <strong>Versuch</strong>en 4.2.1. bis 4.2.4. die Funktion n =<br />

f(M Pendel ) sowie in einem weiteren Diagramm aus den oben genannten <strong>Versuch</strong>en die Funktion s<br />

= f(M Pendel )!<br />

4.3.4. Für die <strong>Versuch</strong>e 4.2.1. und 4.2.2. ist der Verlauf von n = f(M mech ) und n = f(M Pendel ) grafisch<br />

darzustellen und zu vergleichen! Die Wertetabelle für M mech ist anzugeben!<br />

4.3.5. Erstellen Sie aus den Meßwerten der <strong>Versuch</strong>e 4.2.0. und 4.2.5. das vollständige Kreisdiagramm<br />

der Asynchronmaschine. Vermerken Sie in dem Diagramm die Nennpunkte der Maschine. Geben<br />

Sie aus dem Kreisdiagramm die charakteristischen Werte (Drehzahl, Schlupf, mechanische Leistung,<br />

Moment, Ständerstrom, cos ϕ) der ASM bei 2/3 und 3/2 Nenndrehmoment an! Ermitteln Sie<br />

das Anlauf- sowie das Kippmoment und den Kippschlupf der ASM.<br />

Hinweis: Umrechnung der Kurzschlußmeßergebnisse auf die Nennspannung:<br />

U<br />

I K = I K , <strong>Versuch</strong> , P P<br />

U<br />

<strong>Versuch</strong><br />

K = K, <strong>Versuch</strong><br />

4.3.6. Die Diagramme sind schriftlich zu diskutieren!<br />

2<br />

U<br />

2 , M = M<br />

U<br />

<strong>Versuch</strong><br />

a <strong>Versuch</strong><br />

U<br />

2<br />

U<br />

2<br />

<strong>Versuch</strong>


5. <strong>Versuch</strong>seinrichtung<br />

Als <strong>Versuch</strong>sobjekt steht ein Maschinensatz zur Verfügung, bestehend aus Drehstrom-Asynchronmaschine<br />

Typ SMR 132 M4<br />

U 1 = Δ/Y 220/380 V<br />

U 2 = 160 V Y<br />

I 1 = 15/8,7 A<br />

I 2 = 15,5 A<br />

P = 4,0 kW<br />

n = 1440 min -1<br />

cos ϕ = 0,84<br />

M K /M N = 2,9<br />

und Gleichstromgenerator Typ GPF p 5n<br />

U = 220 V - 4 V<br />

I = 22,7 A<br />

P = 5,0 kW - 0,091 kW<br />

n = 1500 min -1 - 15 min -1<br />

sowie Tachogenerator Typ 1682.5<br />

U = 100 V<br />

I = 0,02 A<br />

n = 1500 min-1<br />

Weiterhin sind am Laborplatz ein Dreiphasen-Stelltransformator, ein Stroboscope sowie erforderliche<br />

Meßgeräte und Widerstände vorhanden.<br />

6. Literaturverzeichnis<br />

6.1. Müller, G.: Elektrische Maschinen - Grundlagen, Aufbau und Wirkungsweise<br />

Berlin: Verlag Technik 1989 (6. Auflage)<br />

6.2. Müller, G.: Elektrische Maschinen - Betriebsverhalten rotierender elektrischer Maschinen<br />

Berlin: Verlag Technik 1990 (2. Auflage)<br />

6.3. Philippow, E.: Taschenbuch der Elektrotechnik Bd. 5<br />

Berlin: Verlag Technik 1988 (8. Auflage)<br />

6.4. Fischer, R.: Elektrische Maschinen<br />

München, Wien: Carl Hanser Verlag 1989 (7. Auflage)<br />

Springer - Verlag Berlin, Heidelberg, New York, London, Paris, Tokyo 1987 (6.<br />

Auflage)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!