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Praktischer Teil

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FH Stralsund<br />

Fachbereich Elektrotechnik<br />

Praktikum im Fach Leistungselektronik<br />

Versuch LE 4<br />

(Praktikum)<br />

Grundlagen selbstgeführter Stromrichter<br />

Der selbstgeführte Stromrichter als DC-DC-Wandler (Tiefsetz-Steller)<br />

Der selbstgeführte Stromrichter als einphasiger Wechselrichter<br />

Versuchsziel:<br />

• Kennenlernen des Wirkprinzips der Gleichstromstellung im<br />

Mehrquadrantenbetrieb bei unterschiedlichen Belastungen<br />

• Analyse der Beteiligung der Ventile an der Stromführung in den einzelnen<br />

Betriebsarten und Zeitabschnitten<br />

• Kennenlernen der Schaltfolge und Ansteuerung der Ventile in den einzelnen<br />

Phasen der Gleichstromstellung<br />

• Analyse der Ausgangsstrom- und Ausgangsspannungsverläufe<br />

• Bewertung der stufenlosen Spannungsstellung in mehreren Quadranten<br />

• Untersuchung des Einflusses von Lastinduktivität und Pulsfrequenz<br />

• Vermittlung von Gesetzmäßigkeiten der Überlagerung der Gleich- und<br />

Wechselkomponenten von Strom, Spannung und Leistung<br />

• Untersuchung und Bewertung der Stromschwankungsbreite<br />

• Betrieb als 1-phasiger Wechselrichter


1. Versuchsdurchführung<br />

Seite 2 von 10<br />

1.1. Der selbstgeführte Stromrichter als DC-DC-Wandler<br />

1.1.1. Bauen Sie folgende Versuchsschaltung auf:


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1.1.2. Aufnahme der Zeitverläufe von Ausgangsspannung und Ausgangsstrom sowie die<br />

Betrachtung der Stromführung in den Ventilen<br />

1. Lastkreis:<br />

R = 180 Ω<br />

L = 200 mH<br />

2. Starten Sie mittels der Software PWM-Train die Datei "4Q-RL-Last.pwt".<br />

3. Überprüfen Sie diese grundlegende Voreinstellung:<br />

Einstellungen - Vorgaben:<br />

4. Stellen Sie, falls notwendig, den Tastgrad (Modulationsgrad) auf 50%.<br />

5. Stellen Sie, falls notwendig, den Lastwiderstand auf seinen maximalen Wert von 180 Ω<br />

(ganz nach links).<br />

6. Schalten Sie auf der IGBT-Plate den STOP-RUN-Schalter auf "RUN".<br />

7. Überzeugen Sie sich, dass in der Software die Schaltfläche "EXT" nicht angeklickt ist und<br />

8. klicken Sie auf die Schaltfläche "Play" (RUN-Modus). An der IGBT-Platte sollte die grüne<br />

RUN-LED leuchten.<br />

9. Verändern Sie nun in der Software den Tastgrad in 5%-Schritten in Richtung 100% und<br />

beobachten Sie die dargestellten Größen.<br />

10. Stellen Sie einen Tastgrad von 70% ein und stoppen Sie danach die Meßwertaufnahme<br />

(Schaltfläche "Play" anklicken)<br />

11. Bewegen Sie mittels Pfeiltasten links/rechts auf der Tastatur des Notebooks den<br />

vertikalen Cursor auf der linken Bildschirmseite ganz nach links in das zweite Raster.<br />

Diskutieren Sie die zeitlichen Verläufe der Ausgangsspannung und des Ausgangsstromes<br />

sowie auf der rechten Bildschirmseite den Stromverlauf und die daran beteiligten<br />

Ventile.


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12. Machen Sie eine Hardcopy des Bildschirminhaltes und speichern Sie diese ab.<br />

13. Bewegen Sie den vertikalen Cursor in die jeweils nachfolgenden Rasterabschnitte bis<br />

eine gesamte Periode beendet ist, diskutieren Sie die jeweiligen Zeitverläufe von<br />

Ausgangsspannung und Ausgangsstrom sowie den Stromverlauf in den beteiligten<br />

Ventile und speichern Sie den jeweiligen Bildschirminhalt ab.<br />

14. "Play"-Schaltfläche anklicken. Variieren Sie den Tastgrad nun in 5%-Schritten in Richtung<br />

0% und wiederholen Sie bei einem Tastgrad von 25% die Schritte 8. bis. 10.<br />

15. Stellen Sie den Tastgrad wieder auf 50% und klicken Sie auf "Play".<br />

16. Stellen Sie unter Einstellungen - Vorgaben die Pulsfrequenz auf Hoch (1800 Hz).<br />

17. Wiederholen Sie die Punkte 9. bis 15.


Seite 5 von 10<br />

1.1.3 Untersuchung der Pulsmuster-Generierung (PWM)<br />

Die Variation der Einschaltdauer der Ventile des untersuchten DC-DC-Wandlers erfolgt mit Hilfe<br />

einer Pulsweitenmodulation. Diese erfordert eine in der Amplitude veränderbare<br />

Modulationsfunktion sowie mindestens eine von der Frequenz und Amplitude konstante<br />

Trägerfunktion. Im Falle des hier untersuchten DC-DC-Wandlers wird als Modulationsfunktion<br />

eine variable Gleichspannung zwischen 0 V und 5 V verwendet. Dazu muß mittels Brücke eine<br />

Verbindung zwischen den Buchsen "REF.OUT" und "ANALOG IN" hergestellt sein.<br />

1. Klicken Sie auf die Schaltfläche "EXT" sowie auf die "Play"-Schaltfläche.<br />

2. Stellen Sie mittels Sollwertpoti auf der IGBT-Platte eine Modulationsspannung von 1V<br />

ein. Speichern Sie die jeweiligen Bildschirminhalte mittels Hardcopy. Wiederholen Sie<br />

diesen Schritt für eine Modulationsspannung von 2V, 2.5V, 3V sowie 4V.<br />

3. Klicken Sie nach vollendeter Meßwertaufnahme wieder auf die "Play"-Schaltfläche und<br />

bringen Sie an der IGBT-Plate den "RUN-STOP"-Schalter in die Position STOP.


1.1.4 Aufnahme der Steuerkennlinien<br />

Seite 6 von 10<br />

Idealerweise liegt bei der Ausführung eines DC-DC-Wandler als Tiefsetzsteller über den Lastkreis<br />

eine pulsförmig rechteckige Ausgangsspannung und durch den Lastkreis fließt ein konstanter<br />

Gleichstrom. Die Welligkeit dieses Gleichstromes hängt vom Aussteuergrad (Tastgrad,<br />

Modulationsgrad), der Trägerfrequenz und der Größe der Induktivität im Lastkreis ab.<br />

Ein Bewertungsmaß für die Welligkeit des Laststromes bildet dabei der Formfaktor dieses<br />

Stromes Fi = Ieff/Id. Beträgt dieser 1, besitzt der Laststrom keine Wechselanteile mehr.<br />

A Der Formfaktor des Laststromes in Abhängigkeit von der Lastinduktivität<br />

1. Lastkreis:<br />

R = 180 Ω<br />

L = 0 mH<br />

2. Beenden Sie das Programm PWM-Train.<br />

3. Laden Sie aus dem Ordner "LE_4" die Datei "4Q-RL-Last-Steuerkennlinie.pwm".<br />

4. Überprüfen Sie diese grundlegende Voreinstellung:<br />

Einstellungen - Vorgaben:<br />

5. Stellen Sie den Tastgrad auf 1% und bestätigen Sie mit "OK".<br />

6. Klicken Sie anschließend auf die "Play"-Schaltfläche. Die eingestellten Größen werden in<br />

Schritten des Tastgrades von 2% aufgenommen. Beobachten Sie den Verlauf der<br />

aufgenommenen Größen und insbesondere den Verlauf des Formfaktors Fi.<br />

7. Machen Sie vom Bildschirm eine Hardcopy und speichern Sie diese ab.<br />

8. Wiederholen Sie die Schritte für eine Induktivität von 200mH und 600mH.


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B Der Formfaktor des Laststromes in Abhängigkeit von der Pulsfrequenz<br />

1. Lastkreis:<br />

R=180 Ω<br />

L=0 mH<br />

2. Wählen Sie unter Einstellungen - Vorgaben eine Pulsfrequenz (Trägerfrequenz) von 1800<br />

Hz.<br />

3. Klicken Sie anschließend auf die "Play"-Schaltfläche. Die eingestellten Größen werden in<br />

Schritten des Tastgrades von 2% aufgenommen. Beobachten Sie den Verlauf der<br />

aufgenommenen Größen und insbesondere den Verlauf des Formfaktors Fi.<br />

4. Machen Sie vom Bildschirm eine Hardcopy und speichern Sie diese ab.<br />

5. Wiederholen Sie die Schritte für eine Induktivität von 200mH und 600mH.<br />

6. Schalten Sie an der IGBT-Platte den "RUN-STOP"-Schalter auf STOP.


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1.2 Der selbstgeführte Stromrichter als einphasiger Wechselrichter<br />

Durch Änderung der Form des Modulationssignals können die 4 angesteuerten Ventile als 1phasiger<br />

Wechselrichter betrieben werden. Dazu wird als Modulationsfunktion keine<br />

Gleichspannung mehr verwendet, sondern eine sinusförmige Wechselspannung variabler<br />

Frequenz und Amplitude (sinusbewertete PWM). Bei genügend großer Pulsfrequenz<br />

(Trägerfrequenz) und entsprechend großer Induktivität im Lastkreis wird der Ausgangsstrom<br />

dann ebenfalls sinusförmig.<br />

1. Lastkreis:<br />

R = 180 Ω<br />

L = 600 mH<br />

2. Trennen Sie an der IGBT-Platte die Verbindung zwischen den Buchsen "REF.OUT" und<br />

"ANALOG IN" auf.<br />

3. Stellen Sie das Potentiometer auf die Stellung „1“ (Rechtsanschlag).<br />

4. Verbinden Sie den roten Stecker der BNC-Leitung vom Funktionsgenerator mit der<br />

Buchse "ANALOG IN".<br />

5. Bringen Sie an der IGBT-Platte den "MODE"-Schalter in die Stellung „PWM Control H.F“<br />

(Es wird eine Trägerfrequenz von 1,8 kHz eingestellt).<br />

6. Stellen Sie am Frequenzgenerator eine Sinusfunktion mit einer Frequenz von 25 Hz und<br />

einer Amplitude von 0V (Poti ganz nach links) ein.<br />

7. Schalten Sie den "RUN-STOP"-Schalter in die Position RUN.<br />

8. Beobachten Sie den Spannungsmesser für die Ausgangsspannung. Sollte die<br />

Ausgangsspannung Werte größer 0V besitzen, dann justieren Sie den OFFSET des<br />

Funktionsgenerators dahingehend, dass die Ausgangsspannung minimal wird.<br />

9. Stellen Sie nun die Amplitude der Sinusschwingung in Schritten von 1V von 0V auf 8V.<br />

Achten Sie dabei darauf, dass das Modulationssignal sinusförmig bleibt.<br />

10. Ermitteln Sie bei jeder eingestellten Amplitude des Modulationssignals mit dem LMG 500<br />

folgende Messwerte:<br />

• LMG 500 Kanal 1 (Taste Default): Ausgangsspannung UAeff, UAd<br />

• LMG 500 Kanal 1 (Taste Default): Ausgangsstrom IAeff, IAd<br />

• LMG 500 Kanal 1: (Taste Current): Spitzen-Spitzenwert Ausgangsstrom IApp<br />

• LMG 500 Kanal 2 (Taste Default): Zwischenkreisspannung UDCeff, UDCd<br />

• LMG 500 Kanal 3 (Taste Default): Zwischenkreisstrom (Shuntspannung) IDCeff, IDCd


Seite 9 von 10<br />

UModSpitze UAeff UAd IAeff IAd IApp UDCeff UDCd IDCeff IDCd<br />

0V<br />

1V<br />

2V<br />

3V<br />

4V<br />

5V<br />

6V<br />

7V<br />

8V<br />

11. Speichern Sie für je zwei unterschiedliche Frequenzen und Amplituden des<br />

Modulationssignals die Signalverläufe des verwendeten Oszilloskops HMO 2024 auf<br />

einen USB-Stick ab.<br />

12. Speichern Sie diese Signale (gleiche Frequenzen und Amplituden) bei einer niedrigen<br />

Modulationsfrequenz von 112 Hz. Bringen Sie dazu den "RUN-STOP"-Schalter in die<br />

Position STOP und den "MODE"-Wahlschalter in die Position „PWM Control L.F“ Danach<br />

stellen Sie den "RUN-STOP"-Schalter wieder auf RUN und stellen am Funktionsgenerator<br />

die entsprechenden Frequenzen und Amplituden ein.<br />

13. Stellen Sie abschließend die Amplitude des Modulationssignals wieder auf 0V und<br />

bringen Sie den "RUN-STOP"-Schalter in die Position STOP.<br />

14. Drehen Sie den "MODE"-Schalter in die Position "RS 232".<br />

15. Entfernen Sie den roten Stecker der BNC-Leitung und verbinden Sie an der IGBT-PLatte<br />

die Buchsen "REF.OUT" und "ANALOG IN" mittels Steckbrücke.


2. Versuchsauswertung<br />

2.1. DC-DC-Wandler<br />

2.1.1. Zu Aufgabe 1.1.2.<br />

Seite 10 von 10<br />

Erklären Sie anhand der gespeicherten Bildschirminhalte die Funktion der Schaltung. Gehen Sie<br />

dabei insbesondere auf die Funktion der Freilaufkreise ein. Welchen quantitativen Einfluß auf<br />

den Verlauf des Laststromes haben die Lastinduktivitäten und die Frequenz des Trägers?<br />

2.1.2. Zu Aufgabe 1.1.3.<br />

Ermitteln Sie aus den aufgenommenen Verläufen der Gatespannungen das hier verwendete<br />

Trägerverfahren. Entscheiden Sie, ob es sich um ein Verfahren mit einem oder zwei Trägern<br />

handelt und bestimmen Sie die Form des/der Trägerfunktion(en). Weisen Sie Ihre Aussage<br />

grafisch nach.<br />

2.1.3. Zu Aufgabe 1.1.4.<br />

Wie verhält sich die Welligkeit des Laststromes in Abhängigkeit von der Größe der<br />

Lastinduktivität und der Pulsfrequenz der Schaltung. Worin liegen die Vor- und Nachteile in der<br />

Variation von Induktivität und Pulsfrequenz?<br />

2.1.4. Zu Aufgabe 1.2.<br />

Vergleichen Sie die gemessenen Werte mit der Tabelle 3 und 4 des Theoretikums für den Fall<br />

eines doppelten Trägers. Beurteilen Sie den Verlauf der Signale bei unterschiedlicher<br />

Trägerfrequenz.

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